Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.Von den Gold-Ertz. Vnd wisse daß man die Tropffen nach den Schlägen zu zehlen pfle-Wie die So das Scheidwasser also gebrannt ist/ so laß den Heintzen auffge- Darneben wöllest aber berichtet seyn/ wann du im Scheidwasser Wie man eilend ein Scheidwasser brennen soll. WAnn man in einer Eil ein Scheidwasser brennen will/ und kan- wer
Von den Gold-Ertz. Vnd wiſſe daß man die Tropffen nach den Schlaͤgen zu zehlen pfle-Wie die So das Scheidwaſſer alſo gebrannt iſt/ ſo laß den Heintzen auffge- Darneben woͤlleſt aber berichtet ſeyn/ wann du im Scheidwaſſer Wie man eilend ein Scheidwaſſer brennen ſoll. WAnn man in einer Eil ein Scheidwaſſer brennen will/ und kan- wer
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0163" n="143"/> <fw place="top" type="header">Von den Gold-Ertz.</fw><lb/> <p>Vnd wiſſe daß man die Tropffen nach den Schlaͤgen zu zehlen pfle-<note place="right">Wie die<lb/> ſchlaͤge zu<lb/> zehlẽ ſeynd.</note><lb/> get/ gleich als wann einer mit eim Hammer oder mit der Fauſt ſchlaͤgt/ o-<lb/> der einen Tact haͤlt: Nemlich ſo viel zwiſchen den Tropffen gemeine ſchlaͤg<lb/> koͤnnen gethan werden/ ihr ſeynd gleich vier/ fůnff oder mehr/ die werden<lb/> Schlaͤge genannt. Derhalben regir das Feuer alſo fortan in gleicher Hitz/<lb/> biß das Waſſer faſt alles heruͤber komme/ Helm und Fuͤrlaͤge gar kirſch-<lb/> braun werden: Dann muſtu das Feuer mit auffthun der Inſtrument<lb/> ſtercken/ weil die Spiritus durch deß Helms Schnautze oder Schnabel<lb/> in die Fuͤrlaͤge heruͤber ins Waſſer gehen/ von welchem dann Helm und<lb/> Fuͤrlaͤge/ wie geſagt/ alſo braun werden. Dann ſo eile nicht gar zu hart<note place="right">Die Spiri-<lb/> tus zu trei-<lb/> ben.</note><lb/> mit dem herůber treiben/ biß zu letzt/ wann der Spiritus eine Stund/<lb/> ſechs oder mehr/ nach dem deß Zeugs viel iſt/ gangen ſeyd/ und die Fuͤrlag<lb/> nicht mehr ſo gar ſehr braun iſt: Dann thue die Windloͤcher mit <hi rendition="#aq">H.</hi> be-<lb/> zeichnet auch auff/ und lege zu denſelbigen Loͤchern unter dem Krug oder<lb/> Kolben klein geſpalten Holtz hinein/ und treib mit den Flammen und mit<lb/> groſſer Gewalt die ůbrigen Spiritus heruͤber/ damit alle ſtaͤrck ins Waſ-<lb/> ſer komme/ Helm und Fuͤrlagen gar wider weiß werden/ auch der einge-<lb/> ſatzte Krug oder Kolben bey einer Stunden wol ergluͤe/ und der Todten-<lb/> kopff/ das iſt/ das bleibende ſo im Krug oder Glaßkolben zu ruͤck bleibet/<lb/> keine ſchaͤrff mehr in ſich hab/ ſondern ergeſen duͤrr und braunroth wird.</p><lb/> <p>So das Scheidwaſſer alſo gebrannt iſt/ ſo laß den Heintzen auffge-<lb/> than/ und gar kalt werden/ und ſchlag umb den Hals deß Helms/ da er<note place="right">Die glaͤſer<supplied>n</supplied><lb/> Helm und<lb/> Fuͤrlagen<lb/> abzuneh-<lb/> men.</note><lb/> verlutirt iſt/ ein naß Tuch/ deßgleichen auch bey der Schnautzen deß<lb/> Helms uͤber die Fuͤrlag/ und durchweich den verlutirten harten Laͤimen<lb/> wol/ damit er abgehet/ und du deß Helms Schnautze nicht zerbrichſt/ ſon-<lb/> dern den Helm forthin mehr brauchen kanſt. (Es ſoll aber die Fuͤrlag zum<lb/> erſten abgenommen werden) dann geuß das gemachte Scheidwaſſer in<lb/> einen Glaßkolben/ und verſtopff daſſelbig oben mit Wachs/ alſo haſtu gut<lb/> Scheidwaſſer.</p><lb/> <p>Darneben woͤlleſt aber berichtet ſeyn/ wann du im Scheidwaſſer<lb/> brennen biſt/ und die Koln im Heintzenthurn ſchier gar nider gehen woͤl-<lb/> len/ welches in zehen oder eilff Stunden kaum geſchicht/ ſo hebe die Stůr-<lb/> tze vom Thurn/ ſchuͤtt denſelbigen mit Kolen wider voll/ und decke ihn zu/<lb/> ſonſt wuͤrd dir das Feuer abgehen/ und alles erkalten/ wie dich ſolches die<lb/> Gelegenheit ſelbſt lehren und erinnern wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Wie man eilend ein Scheidwaſſer brennen ſoll.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann man in einer Eil ein Scheidwaſſer brennen will/ und kan-<lb/> keinen ſolchen Heintzen haben: So ſoll ein Oefenlein etwann an<lb/> einer Mauer/ drey Viertheil einer Elen in das gevier/ und<lb/> zwo Elen hoch gemacht/ und darein ein eiſerner Roſt gelegt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wer</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0163]
Von den Gold-Ertz.
Vnd wiſſe daß man die Tropffen nach den Schlaͤgen zu zehlen pfle-
get/ gleich als wann einer mit eim Hammer oder mit der Fauſt ſchlaͤgt/ o-
der einen Tact haͤlt: Nemlich ſo viel zwiſchen den Tropffen gemeine ſchlaͤg
koͤnnen gethan werden/ ihr ſeynd gleich vier/ fůnff oder mehr/ die werden
Schlaͤge genannt. Derhalben regir das Feuer alſo fortan in gleicher Hitz/
biß das Waſſer faſt alles heruͤber komme/ Helm und Fuͤrlaͤge gar kirſch-
braun werden: Dann muſtu das Feuer mit auffthun der Inſtrument
ſtercken/ weil die Spiritus durch deß Helms Schnautze oder Schnabel
in die Fuͤrlaͤge heruͤber ins Waſſer gehen/ von welchem dann Helm und
Fuͤrlaͤge/ wie geſagt/ alſo braun werden. Dann ſo eile nicht gar zu hart
mit dem herůber treiben/ biß zu letzt/ wann der Spiritus eine Stund/
ſechs oder mehr/ nach dem deß Zeugs viel iſt/ gangen ſeyd/ und die Fuͤrlag
nicht mehr ſo gar ſehr braun iſt: Dann thue die Windloͤcher mit H. be-
zeichnet auch auff/ und lege zu denſelbigen Loͤchern unter dem Krug oder
Kolben klein geſpalten Holtz hinein/ und treib mit den Flammen und mit
groſſer Gewalt die ůbrigen Spiritus heruͤber/ damit alle ſtaͤrck ins Waſ-
ſer komme/ Helm und Fuͤrlagen gar wider weiß werden/ auch der einge-
ſatzte Krug oder Kolben bey einer Stunden wol ergluͤe/ und der Todten-
kopff/ das iſt/ das bleibende ſo im Krug oder Glaßkolben zu ruͤck bleibet/
keine ſchaͤrff mehr in ſich hab/ ſondern ergeſen duͤrr und braunroth wird.
Wie die
ſchlaͤge zu
zehlẽ ſeynd.
Die Spiri-
tus zu trei-
ben.
So das Scheidwaſſer alſo gebrannt iſt/ ſo laß den Heintzen auffge-
than/ und gar kalt werden/ und ſchlag umb den Hals deß Helms/ da er
verlutirt iſt/ ein naß Tuch/ deßgleichen auch bey der Schnautzen deß
Helms uͤber die Fuͤrlag/ und durchweich den verlutirten harten Laͤimen
wol/ damit er abgehet/ und du deß Helms Schnautze nicht zerbrichſt/ ſon-
dern den Helm forthin mehr brauchen kanſt. (Es ſoll aber die Fuͤrlag zum
erſten abgenommen werden) dann geuß das gemachte Scheidwaſſer in
einen Glaßkolben/ und verſtopff daſſelbig oben mit Wachs/ alſo haſtu gut
Scheidwaſſer.
Die glaͤſern
Helm und
Fuͤrlagen
abzuneh-
men.
Darneben woͤlleſt aber berichtet ſeyn/ wann du im Scheidwaſſer
brennen biſt/ und die Koln im Heintzenthurn ſchier gar nider gehen woͤl-
len/ welches in zehen oder eilff Stunden kaum geſchicht/ ſo hebe die Stůr-
tze vom Thurn/ ſchuͤtt denſelbigen mit Kolen wider voll/ und decke ihn zu/
ſonſt wuͤrd dir das Feuer abgehen/ und alles erkalten/ wie dich ſolches die
Gelegenheit ſelbſt lehren und erinnern wird.
Wie man eilend ein Scheidwaſſer brennen ſoll.
WAnn man in einer Eil ein Scheidwaſſer brennen will/ und kan-
keinen ſolchen Heintzen haben: So ſoll ein Oefenlein etwann an
einer Mauer/ drey Viertheil einer Elen in das gevier/ und
zwo Elen hoch gemacht/ und darein ein eiſerner Roſt gelegt
wer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |