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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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in Smyrna nicht umgangen werden kann, und daß diese theuer und sehr schlecht ist. Von hier besehen wir eine andre Locanda am Meer, die uns Frau von Wildenbruch angerathen hatte, doch konnten wir nicht einig über den Preis werden. Durch Maulbeerplantagen umzäunt von Caktushecken am Meeresufer entlang in unvernünftiger Hitze gelangten wir wieder zum Gasthof , wo ich den Tag über auch blieb. Besuch vom Consulatsdragoman, einem artigen jungen Menschen. Nachmittags Zeitungen gelesen; aus dem Schwitzen heut nicht herausgekommen. Abends bei Tische gute Unterhaltung mit einem Kaufmanne, der mit Strauß nach Damascus gereist war und der uns manche uns interressante Notizen unsrer Weiterreise geben konnte.

Montag den 25ten August 1845. Vormittags Zeitungen gelesen; Nachmittags Spatziergang mit dem Consulardragoman. Kirchen in der Stadt besehen. Zuerst eine sehr hübsche byzantinisch gothische Kirche, 3 schiffig, mit Kreuzgewölben und korinthisch gothischen Kapitälen, die zu einer Moschee ausgeputzt wurde. Die angewandte Malerei war einfach und geschmackvoll angeordnet; dunkle Streifen, die auf dem weißen Grunde drunter und andre Architekturtheile umzogen, was das Ganze recht freundlich hervorhob; freilich bildeten Blumenbouquets die Mitte der Gewölbe, kleine [Marmor] mit kurzer griechischer Inschrift. - Dann in die griechische Kirche, die nur Kreuzform zu haben schien, doch mit Seitenschiffen, auch gothisch, dem Styl nach, höher und fast größer als die Vorige; Viel alte Bilder auf Goldgrund und schön geschnitzte Holztabernakel. Die griechisch katholische Kirche sehr klein und einfach. - Griechische Inschrift auf einem Stein am Thore studirt; und nahe dabei 3 noch stehende mächtige Granitsäulen aus 1 Stücke bewundert, die mir zu einer alten Basilika oder sonst etwas gehört zu haben scheinen, ohne Kapitäl, etwa 2 Fuß im Durchmesser, grauer Granit. - Dann auf das neugebaute Palais des hiesigen reichsten Kaufmanns gegangen, was ganz herrlich eingerichtet war, und von der Platform oben die schöne Aussicht auf das Gebirge, Stadt und Hafen genossen. Zwei englische Kriegsdampfschiffe waren angekommen; die französische Fregatte la belle poule lag im Hafen, außerdem eine türkische und eine andre englische Fregatte. - Von hier aus nach Hause. -

Dienstag den 26ten August 1845. Den größeren Theil des Tages über Brief geschrieben nach Hause. Am Abend nach dem Essen bei Frau von Wildenbruch.

Mittwoch den 27ten August 1845. Weiter am Briefe nach Haus fortgefahren.

in Smyrna nicht umgangen werden kann, und daß diese theuer und sehr schlecht ist. Von hier besehen wir eine andre Locanda am Meer, die uns Frau von Wildenbruch angerathen hatte, doch konnten wir nicht einig über den Preis werden. Durch Maulbeerplantagen umzäunt von Caktushecken am Meeresufer entlang in unvernünftiger Hitze gelangten wir wieder zum Gasthof , wo ich den Tag über auch blieb. Besuch vom Consulatsdragoman, einem artigen jungen Menschen. Nachmittags Zeitungen gelesen; aus dem Schwitzen heut nicht herausgekommen. Abends bei Tische gute Unterhaltung mit einem Kaufmanne, der mit Strauß nach Damascus gereist war und der uns manche uns interressante Notizen unsrer Weiterreise geben konnte.

Montag den 25ten August 1845. Vormittags Zeitungen gelesen; Nachmittags Spatziergang mit dem Consulardragoman. Kirchen in der Stadt besehen. Zuerst eine sehr hübsche byzantinisch gothische Kirche, 3 schiffig, mit Kreuzgewölben und korinthisch gothischen Kapitälen, die zu einer Moschee ausgeputzt wurde. Die angewandte Malerei war einfach und geschmackvoll angeordnet; dunkle Streifen, die auf dem weißen Grunde drunter und andre Architekturtheile umzogen, was das Ganze recht freundlich hervorhob; freilich bildeten Blumenbouquets die Mitte der Gewölbe, kleine [Marmor] mit kurzer griechischer Inschrift. - Dann in die griechische Kirche, die nur Kreuzform zu haben schien, doch mit Seitenschiffen, auch gothisch, dem Styl nach, höher und fast größer als die Vorige; Viel alte Bilder auf Goldgrund und schön geschnitzte Holztabernakel. Die griechisch katholische Kirche sehr klein und einfach. - Griechische Inschrift auf einem Stein am Thore studirt; und nahe dabei 3 noch stehende mächtige Granitsäulen aus 1 Stücke bewundert, die mir zu einer alten Basilika oder sonst etwas gehört zu haben scheinen, ohne Kapitäl, etwa 2 Fuß im Durchmesser, grauer Granit. - Dann auf das neugebaute Palais des hiesigen reichsten Kaufmanns gegangen, was ganz herrlich eingerichtet war, und von der Platform oben die schöne Aussicht auf das Gebirge, Stadt und Hafen genossen. Zwei englische Kriegsdampfschiffe waren angekommen; die französische Fregatte la belle poule lag im Hafen, außerdem eine türkische und eine andre englische Fregatte. - Von hier aus nach Hause. -

Dienstag den 26ten August 1845. Den größeren Theil des Tages über Brief geschrieben nach Hause. Am Abend nach dem Essen bei Frau von Wildenbruch.

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[93/0094] in Smyrna nicht umgangen werden kann, d daß diese theuer d sehr schlecht ist. Von hier besehen wir eine andre Locanda am Meer, die uns Fr v Wild angerathen hatte, doch konnten wir nicht einig über d Preis werden. Durch Maulbeerplantagen umzäunt v Caktushecken am Meeresufer entlang in unvernünftiger Hitze gelangten wir wieder z Gasthof , wo ich d Tag über auch blieb. Besuch vom Consulatsdragoman, einem artigen jungen Menschen. Nachm Zeitungen gelesen; aus d Schwitzen heut nicht herausgekommen. Ab b Tische gute Unterhaltung mit e Kaufmanne, der mit Strauß nach Damascus gereist war d der uns manche uns interr Notizen unsrer Weiterreise geben konnte. Montag d 25ten Aug 1845. Vorm Zeitungen gelesen; Nachm Spatziergang mit dem Consdragoman. Kirchen in d Stadt besehen. Zuerst eine sehr hübsche byzant goth Kirche, 3 schiffig, mit Kreuzgewölben d korinth goth Kapitälen, die zu e Moschee ausgeputzt wurde. Die angewandte Malerei war einfach d geschmackvoll angeordnet; dunkle Streifen, die auf d weißen Grunde drunter d andre Architekturtheile umzogen, was d Ganze recht freundlich hervorhob; freilich bildeten Blumenbouquets die Mitte d Gewölbe, kl Marmor mit kurzer griech Inschrift. - Dann in die griech Kirche, die nur Kreuzform zu haben schien, doch mit Seitenschiffen, auch gothisch, dem Styl nach, höher d fast größer als die Vorige; Viel alte Bilder auf Goldgrund d schön geschnitzte Holztabernakel. Die griech kathol Kirche sehr klein d einfach. - Gr Inschr auf e Stein am Thore studirt; d nahe dabei 3 noch stehende mächtige Granitsäulen aus 1 Stücke bewundert, die mir zu e alten Basilika od sonst etwas gehört zu haben scheinen, ohne Kapitäl, etwa 2 Fuß im Durchm, grauer Granit. - Dann auf das neugebaute Palais des hiesigen reichsten Kaufmanns gegangen, was ganz herrlich eingerichtet war, d von d Platform oben die schöne Aussicht auf d Gebirge, Stadt d Hafen genossen. Zwei engl Kriegsdampfschiffe waren angekommen; die franz Fregatte la belle poule lag im Hafen, außerdem e türk d e andre engl Fregatte. - Von hier aus nach Hause. - Dienstag d 26ten Aug 1845. Den größeren Theil des Tages über Brief geschrieben nach Hause. Am Abend nach d Essen bei Frau v Wildenbruch. Mittwoch d 27ten Aug 1845. Weiter am Briefe nach Haus fortgefahren.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/94>, abgerufen am 29.11.2024.