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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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kam wieder Abeken, ein guter Punsch ward gebraut und auf das Wohl der lieben Schwester getrunken; wüßte sie, daß ich an diesem Tage zugleich den ersten Tag in Jerusalem feierte! Um 11 Uhr noch mein Tagebuch vervollständigt und dann zu Bett. -

Mittwoch den 6ten August 1845. Heut früh mit Ernst das Portal zur Kirche vom heiligen Grabe gezeichnet. Nach Tisch Besuch vom Dr. Macgowen, Arzt bei der hiesigen Mission. Um 5 Uhr zu Abeken, den ich nicht zu Hause fand; von da durch die Stadt zum Jafa Thor hinaus und nach dem Ölwäldchen vor unsrem Damaskus Thore; von Außen die Grotte des Jeremias betrachtet und nachher ein wenig gezeichnet; herrliche Vergoldung der Landschaft von der untergehenden Sonne, die mich jedoch an die Rückkehr mahnte. Abends gegen 10 Uhr noch ein Besuch von Abeken, der nach 11 Uhr fortgeht. -

Donnerstag den 7ten August 1845. Um 8 Uhr zu Abeken, mit dem ich um 9 Uhr Herrn Nicolayson, ersten hiesigen Missionsprediger besuche, einen lieben anspruchslosen Mann, der wenigstens 1 Dutzend lebende Sprachen spricht; von Geburt ein Däne; ich spreche mit ihm hauptsächlich über den Bau der hiesigen Kirche und die vortheilhaftere Benutzung des Grund und Bodens; nachher stellt er mich seiner, freilich nur englisch redenden Frau vor, die 19 Jahr älter ist als er, also wie seine Mutter aussieht. Von hier nach dem Jafa Thore; wo ich bis Mittag eine Skizze der Citadelle mit dem Nord Thurm zeichne; Nachmittags das Portal der sogenannten Grabkirche der Maria gezeichnet, was recht hübsch in arabisch byzantinischem Spitzbogenstyl ausgeführt ist. Am Abend zum Thee sämmtlich beim Bischof Alexander; es ist nur noch Nicolaison nebst seiner Frau und Abeken dort; hübsche älteste Tochter, die mit einem englischen Geistlichen verlobt ist; sie spielt Clavier und eine Harfe auf Zion; englische Abendandacht, um 1/2 11 Uhr zu Haus; wo wir noch mit Abeken ein Stündchen plaudern. -

Freitag den 8ten August 1845. Heut früh um 7 Uhr holt uns Abeken ab, und während er und Max reitet, wandern wir Andern auf den Ölberg; großartige Aussicht auf die ganze Stadt und die Berge rings; sogar das todte Meer schimmert durch den Nebel der Gebirge von ... Der Weg ging am Grabmal der Maria vorbei so wie an der Umzäunung des sogenannten Gartens von Gethsemane. Oben besahen wir die Capelle der Himmelfahrt; ein kleines, früher offenes Kapellchen 6eckig [Abbildung] mit sehr hübsch gearbeiteten byzantinischen Kapitälen und Säulchen erscheint jetzt durch zwischengesetzte Wände geschlossen und mit einer Kuppel bedeckt; inwendig ganz roh, sieht man nur auf dem Fußboden

kam wieder Abeken, ein guter Punsch ward gebraut und auf das Wohl der lieben Schwester getrunken; wüßte sie, daß ich an diesem Tage zugleich den ersten Tag in Jerusalem feierte! Um 11 Uhr noch mein Tagebuch vervollständigt und dann zu Bett. -

Mittwoch den 6ten August 1845. Heut früh mit Ernst das Portal zur Kirche vom heiligen Grabe gezeichnet. Nach Tisch Besuch vom Dr. Macgowen, Arzt bei der hiesigen Mission. Um 5 Uhr zu Abeken, den ich nicht zu Hause fand; von da durch die Stadt zum Jafa Thor hinaus und nach dem Ölwäldchen vor unsrem Damaskus Thore; von Außen die Grotte des Jeremias betrachtet und nachher ein wenig gezeichnet; herrliche Vergoldung der Landschaft von der untergehenden Sonne, die mich jedoch an die Rückkehr mahnte. Abends gegen 10 Uhr noch ein Besuch von Abeken, der nach 11 Uhr fortgeht. -

Donnerstag den 7ten August 1845. Um 8 Uhr zu Abeken, mit dem ich um 9 Uhr Herrn Nicolayson, ersten hiesigen Missionsprediger besuche, einen lieben anspruchslosen Mann, der wenigstens 1 Dutzend lebende Sprachen spricht; von Geburt ein Däne; ich spreche mit ihm hauptsächlich über den Bau der hiesigen Kirche und die vortheilhaftere Benutzung des Grund und Bodens; nachher stellt er mich seiner, freilich nur englisch redenden Frau vor, die 19 Jahr älter ist als er, also wie seine Mutter aussieht. Von hier nach dem Jafa Thore; wo ich bis Mittag eine Skizze der Citadelle mit dem Nord Thurm zeichne; Nachmittags das Portal der sogenannten Grabkirche der Maria gezeichnet, was recht hübsch in arabisch byzantinischem Spitzbogenstyl ausgeführt ist. Am Abend zum Thee sämmtlich beim Bischof Alexander; es ist nur noch Nicolaison nebst seiner Frau und Abeken dort; hübsche älteste Tochter, die mit einem englischen Geistlichen verlobt ist; sie spielt Clavier und eine Harfe auf Zion; englische Abendandacht, um ½ 11 Uhr zu Haus; wo wir noch mit Abeken ein Stündchen plaudern. -

Freitag den 8ten August 1845. Heut früh um 7 Uhr holt uns Abeken ab, und während er und Max reitet, wandern wir Andern auf den Ölberg; großartige Aussicht auf die ganze Stadt und die Berge rings; sogar das todte Meer schimmert durch den Nebel der Gebirge von ... Der Weg ging am Grabmal der Maria vorbei so wie an der Umzäunung des sogenannten Gartens von Gethsemane. Oben besahen wir die Capelle der Himmelfahrt; ein kleines, früher offenes Kapellchen 6eckig [Abbildung] mit sehr hübsch gearbeiteten byzantinischen Kapitälen und Säulchen erscheint jetzt durch zwischengesetzte Wände geschlossen und mit einer Kuppel bedeckt; inwendig ganz roh, sieht man nur auf dem Fußboden

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/82>, abgerufen am 24.11.2024.