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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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die Sachen nach des letzteren leerstehendes Haus zu besorgen. So ging es denn an das Packen. Bethmann, Georgi und ich, wir ritten vorweg nach der Stadt, bewunderten die vielen neuen Häuser in Bulak, die hübschen Anlagen, die Akazienallee, kurz die schöne Natur, die von der ordnenden Menschenhand viel reizender erschien. Wagner's Haus war schön, mit Gelaß für 3 Familien auf dem Platz von Esbekie erst neu erbaut. Schöner Eindruck des Platzes. Den Nachmittag verbummelt, nach dem Abendessen zu Pruner gegangen. Die unzähligen Caffees des Platzes mit ihren Lampen wie eine Weihnachtsillumination; vor dem Abendessen noch Besuch von Lieder, den ich um Vieles älter aussehend finde. -

Freitag den 27ten Juni 1845. Vormittags zu Haus geblieben; Besuch von Pruner. Nachmittags wir Alle außer Lepsius nach Schubra geritten, nachdem wir zuvor noch einen Besuch bei Lieder gemacht haben. Wiederum den herrlichen Weg bewundert; das Caffee hat sich indessen verschönert; der Garten in Schubra besser in Ordnung wie früher. - Den Kronleuchter von unsrem König in einem Saale der Fontaineanlage besehen, wo er wie bestellt hineinpaßt, in Größe, Farben und Geschmack. Beim Zurückgange von hier kommt uns Lepsius nach, mit dem wir noch einmal umkehren. Außer dem Garten den Elephanten betrachtet, der uns seine Künste vormacht; hier Kaffee getrunken und dann nach Hause.

Sonnabend den 28ten Juni 1845. Auch heut Vormittag zu Haus geblieben. Ankunft der 4 Deutschen Bormann, Pleise, Jungk und Hertel, die hier das Einpacken der Sammlung und das Abbrechen der Gräber besorgen sollen. Nachmittags mit Ernst und Georgi über die Moski durch die Stadt nach Alt Cairo geritten und durch die Anlagen zurück, immer von Neuem ein köstlicher Genuß. Abends große Tafel von 11 Personen. Bormann bringt mir 2 Empfehlungsbriefe von Ströbel und Freund Gocht; - alles nette und bescheidene Leute. - Erst nach 11 Uhr zu Bett. -

Sonntag den 29ten Juni 1845. Leider ist heut bei Lieder englischer Gottesdienst, und so kommen wir (außer Lepsius un Bethmann) um die Kirche. Dafür machen wir einen Spatzierritt über den Bazar nach der Citadelle, Erhenkter auf dem Wege mit einer Tafel auf dem Rücken, schrecklicher Anblick. Bewundern der großartigen Aussicht von der Citadelle, dann der neuen Moschee von Alabaster, die sehr bedeutend vorgeschritten ist. Dann noch den Inschriftraum besehen. Zurück in

die Sachen nach des letzteren leerstehendes Haus zu besorgen. So ging es denn an das Packen. Bethmann, Georgi und ich, wir ritten vorweg nach der Stadt, bewunderten die vielen neuen Häuser in Bulak, die hübschen Anlagen, die Akazienallee, kurz die schöne Natur, die von der ordnenden Menschenhand viel reizender erschien. Wagner’s Haus war schön, mit Gelaß für 3 Familien auf dem Platz von Esbekie erst neu erbaut. Schöner Eindruck des Platzes. Den Nachmittag verbummelt, nach dem Abendessen zu Pruner gegangen. Die unzähligen Caffees des Platzes mit ihren Lampen wie eine Weihnachtsillumination; vor dem Abendessen noch Besuch von Lieder, den ich um Vieles älter aussehend finde. -

Freitag den 27ten Juni 1845. Vormittags zu Haus geblieben; Besuch von Pruner. Nachmittags wir Alle außer Lepsius nach Schubra geritten, nachdem wir zuvor noch einen Besuch bei Lieder gemacht haben. Wiederum den herrlichen Weg bewundert; das Caffée hat sich indessen verschönert; der Garten in Schubra besser in Ordnung wie früher. - Den Kronleuchter von unsrem König in einem Saale der Fontaineanlage besehen, wo er wie bestellt hineinpaßt, in Größe, Farben und Geschmack. Beim Zurückgange von hier kommt uns Lepsius nach, mit dem wir noch einmal umkehren. Außer dem Garten den Elephanten betrachtet, der uns seine Künste vormacht; hier Kaffee getrunken und dann nach Hause.

Sonnabend den 28ten Juni 1845. Auch heut Vormittag zu Haus geblieben. Ankunft der 4 Deutschen Bormann, Pleise, Jungk und Hertel, die hier das Einpacken der Sammlung und das Abbrechen der Gräber besorgen sollen. Nachmittags mit Ernst und Georgi über die Moski durch die Stadt nach Alt Cairo geritten und durch die Anlagen zurück, immer von Neuem ein köstlicher Genuß. Abends große Tafel von 11 Personen. Bormann bringt mir 2 Empfehlungsbriefe von Ströbel und Freund Gocht; - alles nette und bescheidene Leute. - Erst nach 11 Uhr zu Bett. -

Sonntag den 29ten Juni 1845. Leider ist heut bei Lieder englischer Gottesdienst, und so kommen wir (außer Lepsius un Bethmann) um die Kirche. Dafür machen wir einen Spatzierritt über den Bazar nach der Citadelle, Erhenkter auf dem Wege mit einer Tafel auf dem Rücken, schrecklicher Anblick. Bewundern der großartigen Aussicht von der Citadelle, dann der neuen Moschee von Alabaster, die sehr bedeutend vorgeschritten ist. Dann noch den Inschriftraum besehen. Zurück in

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[66/0067] die Sachen nach des letzteren leerstehendes Haus zu besorgen. So ging es denn an d Packen. Bethmann, Georgi d ich, wir ritten vorweg nach d Stadt, bewunderten die vielen neuen Häuser in Bulak, die hübschen Anlagen, die Akazienallee, kurz die schöne Natur, die von der ordnenden Menschenhand viel reizender erschien. Wagner’s Haus war schön, mit Gelaß für 3 Familien auf dem Platz v Esbekie erst neu erbaut. Schöner Eindruck des Platzes. Den Nachm verbummelt, nach d Abendessen zu Pruner gegangen. Die unzähligen Caffees des Platzes mit ihren Lampen wie eine Weihnachtsillumination; vor dem Abendessen noch Besuch v Lieder, den ich um Vieles älter aussehend finde. - Freitag d 27ten Juni 1845. Vorm zu Haus geblieben; Besuch v Pruner. Nachm wir Alle außer Leps nach Schubra geritten, nachdem wir zuvor noch e Besuch bei Lieder gemacht haben. Wiederum den herrlichen Weg bewundert; das Caffée hat sich indessen verschönert; der Garten in Schubra besser in Ordnung wie früher. - Den Kronleuchter v unsrem König in e Saale der Fontaineanlage besehen, wo er wie bestellt hineinpaßt, in Größe, Farben d Geschmack. Beim Zurückgange v hier kommt uns Leps nach, mit dem wir noch einmal umkehren. Außer d Garten den Elephanten betrachtet, der uns seine Künste vormacht; hier Kaffee getrunken d dann nach Hause. Sonnabend d 28ten Juni 1845. Auch heut Vorm zu Haus geblieben. Ankunft der 4 Deutschen Bormann, Pleise, Jungk d Hertel, die hier das Einpacken der Sammlung d d Abbrechen der Gräber besorgen sollen. Nachm mit Ernst d Georgi über die Moski durch d Stadt nach Alt Cairo geritten d durch d Anlagen zurück, immer von Neuem ein köstl Genuß. Abends große Tafel von 11 Personen. Bormann bringt mir 2 Empfehlungsbriefe v Ströbel d Freund Gocht; - alles nette d bescheidene Leute. - Erst nach 11 Uhr zu Bett. - Sonntag d 29ten Juni 1845. Leider ist heut bei Lieder engl Gottesdienst, d so kommen wir (außer Leps d Bethm) um d Kirche. Dafür machen wir einen Spatzierritt über d Bazar nach d Citadelle, Erhenkter auf d Wege mit e Tafel auf d Rücken, schrecklicher Anblick. Bewundern der großartigen Aussicht v d Citadelle, dann der neuen Moschee v Alabaster, die sehr bedeutend vorgeschritten ist. Dann noch den Inschriftraum besehen. Zurück in

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/67>, abgerufen am 28.11.2024.