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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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reite ich zum Schiffe zurück, wo ich um 5 Uhr Nachmittags in meiner Kajüte noch 36°, haußen 34° Hitze fand; das Nilwasser war 22 1/2°. - Dafür entwickelte sich heut Abend um 10 Uhr aber der wahre Chamsin, der die Luft in einen dicken Schleier einhüllte.

Mittwoch den 21ten Mai 1845. Der Tag windig; die Sonne durch die dicke Luft kaum recht zu sehen. - Ich bleibe heut auf der Barke und mache am Vormittag mein Blatt vom Luxortempel fertig. Am Nachmittag beginne ich das hiesige Typhonium. -

Donnerstag den 22ten Mai 1845. Mit den Andern zum Tempel geritten und dort abgeklatscht. - Heut gegen Abend eine wahrscheinlich totale Mondfinsterniß beobachtet.

Freitag den 23ten Mai 1845. Wiederum im Tempel abgeklatscht. Gestern war die 2te Steinbarke genommen worden, und heut Mittag sind beide, nachdem die Steine in die neue eingepackt, nach Cairo abgegangen. -

Sonnabend den 24ten Mai 1845. Ich bleibe auf der Barke und arbeite an der Zahleneinschreibung alter Karnak Blätter. - Das Wetter ist seit einigen Tagen ein wenig kühler, wenigstens luftig. Täglich Bad.

Sonntag den 25ten Mai 1845. Um baldmöglichst zu endigen, ward beschlossen, heut zu arbeiten, und da noch Einzelnes abzuklatschen war, machte auch ich mich noch einmal zum Tempel auf; frischer erquicklicher Morgen! - Bis Mittag wurden wir sämmtlich mit unsrer Arbeit fertig und um Asser kehren wir zur Barke zurück; Bad; dann auf die Seite von Kenne hinübergefahren, weil Lepsius dort noch seine Abschiedsbesuche machte. Ausgestopftes noch stinkendes Krokodill betrachtet, etwa 8 bis 9 Fuß lang. Um 1/2 6 etwa kehrte Lepsius zurück und bald darauf fuhren wir von Kenne ab, jedoch bei so heftigem Gegenwinde, daß wir bald wieder anlegen mußten; auch ward Gullenerde mitzunehmen vergessen, weshalb noch einmal zu Seid Hussen in die Stadt geschickt werden mußte. - Spät verstärkte sich der Wind noch außerordentlich.

Montag den 26ten Mai 1845. Schon in der Nacht bei Mondschein, wo das Wetter stiller geworden, brechen wir wieder auf, und nach und nach verschwinden auch die Berge von Kenne. Links fern auf eine Strecke die Wüste ganz an dem Fluß und hier messen

reite ich zum Schiffe zurück, wo ich um 5 Uhr Nachmittags in meiner Kajüte noch 36°, haußen 34° Hitze fand; das Nilwasser war 22 ½°. - Dafür entwickelte sich heut Abend um 10 Uhr aber der wahre Chamsin, der die Luft in einen dicken Schleier einhüllte.

Mittwoch den 21ten Mai 1845. Der Tag windig; die Sonne durch die dicke Luft kaum recht zu sehen. - Ich bleibe heut auf der Barke und mache am Vormittag mein Blatt vom Luxortempel fertig. Am Nachmittag beginne ich das hiesige Typhonium. -

Donnerstag den 22ten Mai 1845. Mit den Andern zum Tempel geritten und dort abgeklatscht. - Heut gegen Abend eine wahrscheinlich totale Mondfinsterniß beobachtet.

Freitag den 23ten Mai 1845. Wiederum im Tempel abgeklatscht. Gestern war die 2te Steinbarke genommen worden, und heut Mittag sind beide, nachdem die Steine in die neue eingepackt, nach Cairo abgegangen. -

Sonnabend den 24ten Mai 1845. Ich bleibe auf der Barke und arbeite an der Zahleneinschreibung alter Karnak Blätter. - Das Wetter ist seit einigen Tagen ein wenig kühler, wenigstens luftig. Täglich Bad.

Sonntag den 25ten Mai 1845. Um baldmöglichst zu endigen, ward beschlossen, heut zu arbeiten, und da noch Einzelnes abzuklatschen war, machte auch ich mich noch einmal zum Tempel auf; frischer erquicklicher Morgen! - Bis Mittag wurden wir sämmtlich mit unsrer Arbeit fertig und um Asser kehren wir zur Barke zurück; Bad; dann auf die Seite von Kenne hinübergefahren, weil Lepsius dort noch seine Abschiedsbesuche machte. Ausgestopftes noch stinkendes Krokodill betrachtet, etwa 8 bis 9 Fuß lang. Um ½ 6 etwa kehrte Lepsius zurück und bald darauf fuhren wir von Kenne ab, jedoch bei so heftigem Gegenwinde, daß wir bald wieder anlegen mußten; auch ward Gullenerde mitzunehmen vergessen, weshalb noch einmal zu Seid Hussen in die Stadt geschickt werden mußte. - Spät verstärkte sich der Wind noch außerordentlich.

Montag den 26ten Mai 1845. Schon in der Nacht bei Mondschein, wo das Wetter stiller geworden, brechen wir wieder auf, und nach und nach verschwinden auch die Berge von Kenne. Links fern auf eine Strecke die Wüste ganz an dem Fluß und hier messen

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[53/0054] reite ich zum Schiffe zurück, wo ich um 5 Uhr Nachm in meiner Kajüte noch 36°, haußen 34° Hitze fand; das Nilwasser war 22 ½°. - Dafür entwickelte sich heut Abend um 10 Uhr aber der wahre Chamsin, der die Luft in e dicken Schleier einhüllte. Mittwoch den 21ten Mai 1845. Der Tag windig; die Sonne durch die dicke Luft kaum recht zu sehen. - Ich bleibe heut auf d Barke d mache am Vorm mein Blatt v Luxortemp fertig. Am Nachm beginne ich das hiesige Typhonium. - Donnerstag d 22ten Mai 1845. Mit den Andern zum Tempel geritten d dort abgeklatscht. - Heut gegen Abend eine wahrsch tot Mondfinsterniß beob. Freitag d 23ten Mai 1845. Wiederum im Tempel abgeklatscht. Gestern war die 2te Steinbarke genommen worden, d heut Mittag sind beide, nachdem die Steine in die neue eingepackt, nach Cairo abgegangen. - Sonnabend d 24ten Mai 1845. Ich bleibe auf d Barke d arbeite an der Zahleneinschreibung alter Karnak Blätter. - Das Wetter ist seit einigen Tagen ein wenig kühler, wenigstens luftig. Täglich Bad. Sonntag d 25ten Mai 1845. Um baldmöglichst zu endigen, ward beschlossen, heut zu arbeiten, d da noch Einzelnes abzuklatschen war, machte auch ich mich noch einmal zum Tempel auf; frischer erquicklicher Morgen! - Bis Mittag wurden wir sämmtlich mit unsrer Arbeit fertig d um Asser kehren wir zur Barke zurück; Bad; dann auf die Seite v Kenne hinübergefahren, weil Leps dort noch seine Abschiedsbesuche machte. Ausgestopftes noch stinkendes Krokodill betrachtet, etwa 8 bis 9 Fuß lang. Um ½ 6 etwa kehrte Leps zurück d bald darauf fuhren wir v Kenne ab, jedoch bei so heftigem Gegenwinde, daß wir bald wieder anlegen mußten; auch ward Gullenerde mitzunehmen vergessen, weshalb noch einmal zu Seid Hussen in d Stadt geschickt werden mußte. - Spät verstärkte sich d Wind noch außerordentlich. Montag d 26ten Mai 1845. Schon in d Nacht bei Mondschein, wo d Wetter stiller geworden, brechen wir wieder auf, d nach d nach verschwinden auch die Berge v Kenne. Links fern auf eine Strecke die Wüste ganz an d Fluß d hier messen

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/54>, abgerufen am 30.11.2024.