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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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Staub die Menge erregt und dann mit Sprengung wieder niedergeschlagen. Nach und nach kamen auch die übrigen Sachen und so gut es ging, ward für den Abend in dem sehr luftigen Zimmer das Lager zurecht gemacht. Gegen Abend merkwürdiger Besuch von 2 Pilgern, die aus Bochara waren und seit langen Jahren den ganzen Orient durchreist hatten, Räuberartige Gestalten, aber gute Kerls, wie es schien; sie wurden mit Kaffee bewirthet und der Eine mußte sich in unser Fremdenbuch schreiben. - Der herrlichste Sonnenuntergang bannte uns auf unser Dach; die neuen und großartigen Aussichten stimmten uns heiter und guter Dinge. Wir haben heut Nacht, glaube ich, 12 Wächter. -

Freitag den 21ten Februar 1845. Lepsius geht heut noch einmal hinüber nach Gurna wegen Packen von Sachen, auch macht er in Luxor dem Conte Gonfalonieri mit seiner jungen Gemahlin seine Visite. Ich beginne unterdeß am Vormittag mit Inspicirung des großen Tempels, nämlich des Vorhofes und der großen Säulenhalle. Nachmittags bleibe ich zu Hause und sehe zu, wie hier Mauern gezogen werden. Das Herbeitragen der Ziegel, des Nilbrei's und der Nilerde auf Eseln erinnert mich lebendig an die altägyptischen Darstellungen und ist mir höchst interessant. - Erst heut werden auf solche Weise unsre Zimmer hübsch und wohnlich. Den Sonnenuntergang wieder von unsrem Dacheund dann von dem nahen Umfassungswall betrachtet, und mich innig des kostbaren Anblicks gefreut. - Das Wetter sehr schön.

Sonnabend den 22ten Februar 1845. Vormittags den ersten Hof des großen Tempels ausgemessen; Nachmittag's mit dem Aufzeichnen angefangen.

Sonntag den 23ten Februar 1845. Vor- wie Nachmittags malerische Ansichten für mich gezeichnet. -

Montag den 24ten Februar 1845. Ich beschäftige mich heut mit dem Aufmessen des Seitentempels im 1ten Hofe, sowie der großen Säulenhalle; Nachmittags im Aufzeichnen fortgefahren. Um Mittag erhalte ich einen langen erfreulichen Brief von Abeken aus Cairo nebst einem carmen in Betreff des Georgi'schen Bildes und meines Gedichtes; am Abend wird dieß mitgetheilt, sowie auch Lepsius seine empfangenen Briefe von Wagner, Restuer, Abeken und seiner Mutter mittheilt. -

Dienstag den 25ten Februar 1845. Ich fahre fort am Aufzeichnen und dann am Combiniren des mittleren Theils vom großen Tempel, den die Franzosen sehr schlecht gegeben haben; aber der Plan kostet auch manche Überlegung. Heut Nachmittag der Himmel bewölkt und ein Paar Tropfen Regen.

Mittwoch den 26ten Februar 1845. Mit dem Aufmessen des mittleren Theils begonnen; am Nachmittag zu Haus gezeichnet. Das Wetter schön, aber

Staub die Menge erregt und dann mit Sprengung wieder niedergeschlagen. Nach und nach kamen auch die übrigen Sachen und so gut es ging, ward für den Abend in dem sehr luftigen Zimmer das Lager zurecht gemacht. Gegen Abend merkwürdiger Besuch von 2 Pilgern, die aus Bochara waren und seit langen Jahren den ganzen Orient durchreist hatten, Räuberartige Gestalten, aber gute Kerls, wie es schien; sie wurden mit Kaffee bewirthet und der Eine mußte sich in unser Fremdenbuch schreiben. - Der herrlichste Sonnenuntergang bannte uns auf unser Dach; die neuen und großartigen Aussichten stimmten uns heiter und guter Dinge. Wir haben heut Nacht, glaube ich, 12 Wächter. -

Freitag den 21ten Februar 1845. Lepsius geht heut noch einmal hinüber nach Gurna wegen Packen von Sachen, auch macht er in Luxor dem Conte Gonfalonieri mit seiner jungen Gemahlin seine Visite. Ich beginne unterdeß am Vormittag mit Inspicirung des großen Tempels, nämlich des Vorhofes und der großen Säulenhalle. Nachmittags bleibe ich zu Hause und sehe zu, wie hier Mauern gezogen werden. Das Herbeitragen der Ziegel, des Nilbrei’s und der Nilerde auf Eseln erinnert mich lebendig an die altägyptischen Darstellungen und ist mir höchst interessant. - Erst heut werden auf solche Weise unsre Zimmer hübsch und wohnlich. Den Sonnenuntergang wieder von unsrem Dacheund dann von dem nahen Umfassungswall betrachtet, und mich innig des kostbaren Anblicks gefreut. - Das Wetter sehr schön.

Sonnabend den 22ten Februar 1845. Vormittags den ersten Hof des großen Tempels ausgemessen; Nachmittag’s mit dem Aufzeichnen angefangen.

Sonntag den 23ten Februar 1845. Vor- wie Nachmittags malerische Ansichten für mich gezeichnet. -

Montag den 24ten Februar 1845. Ich beschäftige mich heut mit dem Aufmessen des Seitentempels im 1ten Hofe, sowie der großen Säulenhalle; Nachmittags im Aufzeichnen fortgefahren. Um Mittag erhalte ich einen langen erfreulichen Brief von Abeken aus Cairo nebst einem carmen in Betreff des Georgi’schen Bildes und meines Gedichtes; am Abend wird dieß mitgetheilt, sowie auch Lepsius seine empfangenen Briefe von Wagner, Restuer, Abeken und seiner Mutter mittheilt. -

Dienstag den 25ten Februar 1845. Ich fahre fort am Aufzeichnen und dann am Combiniren des mittleren Theils vom großen Tempel, den die Franzosen sehr schlecht gegeben haben; aber der Plan kostet auch manche Überlegung. Heut Nachmittag der Himmel bewölkt und ein Paar Tropfen Regen.

Mittwoch den 26ten Februar 1845. Mit dem Aufmessen des mittleren Theils begonnen; am Nachmittag zu Haus gezeichnet. Das Wetter schön, aber

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[36/0037] Staub die Menge erregt d dann mit Sprengung wieder niedergeschlagen. Nach d nach kamen auch die übrigen Sachen d so gut es ging, ward für d Abend in d sehr luftigen Zimmer d Lager zurecht gemacht. Gegen Abend merkwürdiger Besuch v 2 Pilgern, die aus Bochara waren d seit langen Jahren d ganzen Orient durchreist hatten, Räuberartige Gestalten, aber gute Kerls, wie es schien; sie wurden mit Kaffee bewirthet d der Eine mußte sich in unser Fremdenbuch schreiben. - Der herrlichste Sonnenuntergang bannte uns auf unser Dach; die neuen d großartigen Aussichten stimmten uns heiter d guter Dinge. Wir haben heut Nacht, glaube ich, 12 Wächter. - Freitag d 21ten Febr 1845. Leps geht heut noch einmal hinüber nach Gurna wegen Packen v Sachen, auch macht er in Luxor dem Conte Gonfalonieri mit s jungen Gemahlin s Visite. Ich beginne unterdeß am Vorm mit Inspicirung des gr Tempels, nämlich des Vorhofes d d gr Säulenhalle. Nachm bleibe ich zu Hause d sehe zu, wie hier Mauern gezogen werden. Das Herbeitragen der Ziegel, des Nilbrei’s d der Nilerde auf Eseln erinnert mich lebendig an die altägypt Darstellungen d ist mir höchst interess. - Erst heut werden auf solche Weise unsre Zimmer hübsch d wohnlich. Den Sonnenuntergang wieder von unsrem Dached dann v d nahen Umfasswall betrachtet, d mich innig des kostbaren Anblicks gefreut. - D Wetter sehr schön. Sonnabend d 22ten Febr 1845. Vorm den ersten Hof des großen Tempels ausgemessen; Nachm’s mit dem Aufzeichnen angefangen. Sonntag d 23ten Febr 1845. Vor- wie Nachm malerische Ansichten für mich gezeichnet. - Montag d 24ten Febr 1845. Ich beschäftige mich heut mit dem Aufmessen des Seitentempels im 1ten Hofe, sowie der gr Säulenhalle; Nachm im Aufzeichnen fortgefahren. Um Mittag erhalte ich einen langen erfreulichen Brief v Abeken aus Cairo nebst e carmen in Betreff des Georgi’schen Bildes d meines Gedichtes; am Abend wird dieß mitgetheilt, sowie auch Leps seine empfangenen Briefe von Wagner, Restuer, Abeken d s Mutter mittheilt. - Dienstag d 25ten Febr 1845. Ich fahre fort am Aufzeichnen d dann am Combiniren des mittl Theils v gr Tempel, den die Franzosen sehr schlecht gegeben haben; aber d Plan kostet auch manche Überlegung. Heut Nachm d Himmel bewölkt d e Paar Tropfen Regen. Mittwoch d 26ten Febr 1845. Mit dem Aufmessen des mittl Theils begonnen; am Nachm zu Haus gezeichnet. Das Wetter schön, aber

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/37>, abgerufen am 22.12.2024.