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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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Dienstag den 7ten Januar 1845. Ich arbeite Vormittags meinen Plan vom Tempel von Ombos fertig sowie den Situationsplan von Kuban, und beende so alle Rückstände. - Nachmittags mache ich mit Georgi und Jussuf einen weiten und beschwerlichen Spatziergang nach dem westlichen Königsthale, wo die Ausgräber ein Thor gefunden haben. Wir nehmen den Weg nicht über das Assassif, sondern über Der el Medine; steil, beschwerlich, aber mit grotesken und herrlichen Aussichten; wildes und wüstes westliches Thal, was wir in großem Umschweif umkreisen. Das aufgefundene Grab enthält leider nur eine ganz kleine Kammer, gleich vorn im Anfange, worin zerbrochene Vasen, die mit einem neuen Königsnamen auf Nilerde verkittet waren. Mit Sonnenuntergang zurück, herzlich müde. - Payson ist wieder zum Essen bei uns, und nimmt heut Abschied von uns; er will den Aufsatz von Lepsius im Fremdenbuche ins Englische übersetzen.

Mittwoch den 8ten Januar 1845. Früh zum Assassiftempel, wo ich einige Steine ausbrechen lasse; dann nach dem Tempel von Der el Medinet, den ich am Nachmittag aufmesse. -

Donnerstag den 9ten Januar 1845. Wieder kälter als in den letzten Tagen, früh nur 7°. Vormittags zeichne ich den kleinen Tempel von Der el Medine auf. - Nachmittags Aufmessen des Durchschnitts und eines Details.

Freitag den 10ten Januar 1845. Aufzeichnen des Durchschnitts und Details vom Tempel in Der el Medine. Heut Abend erblicken wir den 2ten Kometen während unsres egyptischen Aufenthaltes. Er ist sehr tief und schwach am südlichen Himmel. -

Sonnabend den 11ten Januar 1845. Heut Vormittag mit Lepsius und Ernst im Grabe der schwarzen Königin, wo der König bis zum Umlegen auf unser Brett gebracht ist; bis jetzt ist die Sache über mein Erwarten gut abgelaufen. Am Nachmittag spiele ich wieder den Tischler und zimmere das 2te Brett für die Königin, während Ernst einen Überguß unsres Gypses über das umgelegte Bild besorgt. Heut Abend wieder den Kometen besichtigt, der trotz des zunehmenden Mondes sich heller als gestern zeigt. Wir sehen seinen hellen Kern ganz deutlich und suchen seinen Stand in der Sternkarte; danach ist er wahrscheinlich im Sternbild des Kranich, dessen Stern durch seinen Schweif hindurch zu sehen ist. Schon um 1/2 9 Uhr war er am südlichen Himmel untergegangen.

Sonntag den 12ten Januar 1845. Am Vormittag ging ich nach dem Gottesdienste allein nach dem Assassif, wo ich 2 kleine Ansichten zeichnete und kehrte gegen Mittag zurück. Nachmittags blieb ich ganz zu Hause, alte Briefe wie Zeitungen durchstöbernd.

Dienstag den 7ten Januar 1845. Ich arbeite Vormittags meinen Plan vom Tempel von Ombos fertig sowie den Situationsplan von Kuban, und beende so alle Rückstände. - Nachmittags mache ich mit Georgi und Jussuf einen weiten und beschwerlichen Spatziergang nach dem westlichen Königsthale, wo die Ausgräber ein Thor gefunden haben. Wir nehmen den Weg nicht über das Assassif, sondern über Der el Medine; steil, beschwerlich, aber mit grotesken und herrlichen Aussichten; wildes und wüstes westliches Thal, was wir in großem Umschweif umkreisen. Das aufgefundene Grab enthält leider nur eine ganz kleine Kammer, gleich vorn im Anfange, worin zerbrochene Vasen, die mit einem neuen Königsnamen auf Nilerde verkittet waren. Mit Sonnenuntergang zurück, herzlich müde. - Payson ist wieder zum Essen bei uns, und nimmt heut Abschied von uns; er will den Aufsatz von Lepsius im Fremdenbuche ins Englische übersetzen.

Mittwoch den 8ten Januar 1845. Früh zum Assassiftempel, wo ich einige Steine ausbrechen lasse; dann nach dem Tempel von Der el Medinet, den ich am Nachmittag aufmesse. -

Donnerstag den 9ten Januar 1845. Wieder kälter als in den letzten Tagen, früh nur 7°. Vormittags zeichne ich den kleinen Tempel von Der el Medine auf. - Nachmittags Aufmessen des Durchschnitts und eines Details.

Freitag den 10ten Januar 1845. Aufzeichnen des Durchschnitts und Details vom Tempel in Der el Medine. Heut Abend erblicken wir den 2ten Kometen während unsres egyptischen Aufenthaltes. Er ist sehr tief und schwach am südlichen Himmel. -

Sonnabend den 11ten Januar 1845. Heut Vormittag mit Lepsius und Ernst im Grabe der schwarzen Königin, wo der König bis zum Umlegen auf unser Brett gebracht ist; bis jetzt ist die Sache über mein Erwarten gut abgelaufen. Am Nachmittag spiele ich wieder den Tischler und zimmere das 2te Brett für die Königin, während Ernst einen Überguß unsres Gypses über das umgelegte Bild besorgt. Heut Abend wieder den Kometen besichtigt, der trotz des zunehmenden Mondes sich heller als gestern zeigt. Wir sehen seinen hellen Kern ganz deutlich und suchen seinen Stand in der Sternkarte; danach ist er wahrscheinlich im Sternbild des Kranich, dessen Stern durch seinen Schweif hindurch zu sehen ist. Schon um ½ 9 Uhr war er am südlichen Himmel untergegangen.

Sonntag den 12ten Januar 1845. Am Vormittag ging ich nach dem Gottesdienste allein nach dem Assassif, wo ich 2 kleine Ansichten zeichnete und kehrte gegen Mittag zurück. Nachmittags blieb ich ganz zu Hause, alte Briefe wie Zeitungen durchstöbernd.

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[26/0027] Dienstag d 7ten Jan 1845. Ich arbeite Vorm meinen Plan v Tempel v Ombos fertig sowie den Sitplan v Kuban, d beende so alle Rückstände. - Nachm mache ich mit Georgi d Jussuf einen weiten d beschwerlichen Spatziergang nach d westl Königsthale, wo die Ausgräber ein Thor gefunden haben. Wir nehmen d Weg nicht über d Assassif, sondern über Der el Medine; steil, beschwerlich, aber mit grotesken d herrlichen Aussichten; wildes d wüstes westl Thal, was wir in großem Umschweif umkreisen. Das aufgefundene Grab enthält leider nur eine ganz kl Kammer, gleich vorn im Anfange, worin zerbrochene Vasen, die mit einem neuen Königsnamen auf Nilerde verkittet waren. Mit Sonnenuntergang zurück, herzlich müde. - Payson ist wieder zum Essen bei uns, d nimmt heut Abschied v uns; er will den Aufsatz v Lepsius im Fremdenbuche ins Engl übersetzen. Mittwoch d 8ten Jan 1845. Früh zum Assassiftempel, wo ich einige Steine ausbrechen lasse; dann nach d Tempel v Der el Medinet, den ich am Nachm aufmesse. - Donnerstag d 9ten Jan 1845. Wieder kälter als in d letzten Tagen, früh nur 7°. Vorm zeichne ich den kl Tempel v Der el Med auf. - Nachm Aufmessen des Durchschnitts d eines Details. Freitag d 10ten Jan 1845. Aufzeichnen des Durchschnitts d Details vom Tempel in Der el Medine. Heut Abend erblicken wir den 2ten Kometen während unsres egypt Aufenthaltes. Er ist sehr tief d schwach am südl Himmel. - Sonnabend d 11ten Jan 1845. Heut Vorm mit Leps d Ernst im Grabe der schwarzen Königin, wo der König bis zum Umlegen auf unser Brett gebracht ist; bis jetzt ist d Sache über mein Erwarten gut abgelaufen. Am Nachm spiele ich wieder den Tischler d zimmere das 2te Brett für d Königin, während Ernst einen Überguß unsres Gypses über das umgelegte Bild besorgt. Heut Abend wieder den Kometen besichtigt, der trotz des zunehmenden Mondes sich heller als gestern zeigt. Wir sehen seinen hellen Kern ganz deutlich d suchen seinen Stand in d Sternkarte; danach ist er wahrsch im Sternbild des Kranich, dessen Stern durch s Schweif hindurch zu sehen ist. Schon um ½ 9 Uhr war er am südl Himmel untergegangen. Sonntag d 12ten Jan 1845. Am Vorm ging ich nach d Gottesdienste allein nach d Assassif, wo ich 2 kl Ansichten zeichnete d kehrte gegen Mittag zurück. Nachm blieb ich ganz zu Hause, alte Briefe wie Zeitungen durchstöbernd.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/27>, abgerufen am 22.12.2024.