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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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in den Boden gerissen sind, zeichnen. Nilboden liegt wohl 15 - 20 Fuß hoch (unerreichbar für die jetzige Überschwemmung) über dem Felsplateau, welches Jahr für Jahr vom Wasser erreicht, durchfluthet und ausgespült wird, wodurch sich schroffe Felswände mit mächtigen herabgesunkenen Blöcken bilden, zwischen denen eine breite Wasserfläche sich hinzieht; diese Formationen bieten ein höchst interressantes Schauspiel, von der untergehenden Sonne glühend und völlig magisch beleuchtet. - Um Mittag etwa 27 1/2°. Nach Sonnenuntergang wieder bei den Zelten und tüchtig zu Abend gespeist. -

Montag den 12ten Juni 1843. - Den ganzen Vormittag bin ich mit Aufmessen meines Detailplanes vom Labyrinth beschäftigt und am Nachmittage mit dem Auftragen desselben. - Abends ein Bad; Besichtigen der Ausgrabungen, die am Eingang der Pyramide sehr langsam vorschreiten. - Bevölkerung unsres Lagers mit Gänsen, Puten, Hammel, Hühnern, einer Katze, die sich Lepsius der vielen Mäuse wegen angeschafft hat. Das Wetter etwa nur 27 - 28°, am Abend wieder sehr windig.

Dienstag den 13ten Juni 1843. Vormittag Aufnahme des weiteren Labyrinths, Nachmittag wieder Zeichnen desselben. Es ist heut außerordentlich windig und enorme Quantitäten Staub werden fortdauernd in die Zelte geweht. Um Mittag mit Lepsius Revidirung der Ausgrabungen, wo denn beim Eingang in die Pyramide die enorme Breite desselben durch eine glückliche Querwand unterbrochen wird, so daß mehr Hoffnung auf die Findung des eigentlichen Schachtes geschöpft werden kann. Abends noch der Caffee bei fast Vollmondschein. Alle auf der Pyramide, um ihre Orientierung nach dem Polarstern zu beobachten; es ist rings umher ein magischer Blick; jede Kleinigkeit erscheint vollkommen klar, die Nacht lau; wir finden, daß die Seiten oder vielmehr Schutthügel des Labyrinths nicht vollkommen orientiert sind. - Unser langer Kavaß Ibrahim Aga hat jetzt die Wirthschaftssorgen übernommen, was weniger Streit unter den Domestiken und mehr Ordnung und Ruhe im Lager hervorbringt; überhaupt ist dieser Kavaß in Betreff seiner Thätigkeit ein Muster. - Wir Alle sind jetzt recht gesund. -

Mittwoch den 14ten Juni 1843. Früh Morgens mit Lepsius Revision der Ausgrabungen, was unsere Stunden wegnimmt; dann Weitermessen an meinem Labyrinth und Nachmittags Aufzeichnen des Vermessenen. Der Tag ist wie gestern außerordentlich windig und staubig, und die Abwaschung in unserm Canale sehr nothwendig und erquicklich; Abends noch einmal Besuch der Ausgrabung hinter der Pyramide, wo man zu keinem Eingange gelangen kann.

in den Boden gerissen sind, zeichnen. Nilboden liegt wohl 15 - 20 Fuß hoch (unerreichbar für die jetzige Überschwemmung) über dem Felsplateau, welches Jahr für Jahr vom Wasser erreicht, durchfluthet und ausgespült wird, wodurch sich schroffe Felswände mit mächtigen herabgesunkenen Blöcken bilden, zwischen denen eine breite Wasserfläche sich hinzieht; diese Formationen bieten ein höchst interressantes Schauspiel, von der untergehenden Sonne glühend und völlig magisch beleuchtet. - Um Mittag etwa 27 ½°. Nach Sonnenuntergang wieder bei den Zelten und tüchtig zu Abend gespeist. -

Montag den 12ten Juni 1843. - Den ganzen Vormittag bin ich mit Aufmessen meines Detailplanes vom Labyrinth beschäftigt und am Nachmittage mit dem Auftragen desselben. - Abends ein Bad; Besichtigen der Ausgrabungen, die am Eingang der Pyramide sehr langsam vorschreiten. - Bevölkerung unsres Lagers mit Gänsen, Puten, Hammel, Hühnern, einer Katze, die sich Lepsius der vielen Mäuse wegen angeschafft hat. Das Wetter etwa nur 27 - 28°, am Abend wieder sehr windig.

Dienstag den 13ten Juni 1843. Vormittag Aufnahme des weiteren Labyrinths, Nachmittag wieder Zeichnen desselben. Es ist heut außerordentlich windig und enorme Quantitäten Staub werden fortdauernd in die Zelte geweht. Um Mittag mit Lepsius Revidirung der Ausgrabungen, wo denn beim Eingang in die Pyramide die enorme Breite desselben durch eine glückliche Querwand unterbrochen wird, so daß mehr Hoffnung auf die Findung des eigentlichen Schachtes geschöpft werden kann. Abends noch der Caffee bei fast Vollmondschein. Alle auf der Pyramide, um ihre Orientierung nach dem Polarstern zu beobachten; es ist rings umher ein magischer Blick; jede Kleinigkeit erscheint vollkommen klar, die Nacht lau; wir finden, daß die Seiten oder vielmehr Schutthügel des Labyrinths nicht vollkommen orientiert sind. - Unser langer Kavaß Ibrahim Aga hat jetzt die Wirthschaftssorgen übernommen, was weniger Streit unter den Domestiken und mehr Ordnung und Ruhe im Lager hervorbringt; überhaupt ist dieser Kavaß in Betreff seiner Thätigkeit ein Muster. - Wir Alle sind jetzt recht gesund. -

Mittwoch den 14ten Juni 1843. Früh Morgens mit Lepsius Revision der Ausgrabungen, was unsere Stunden wegnimmt; dann Weitermessen an meinem Labyrinth und Nachmittags Aufzeichnen des Vermessenen. Der Tag ist wie gestern außerordentlich windig und staubig, und die Abwaschung in unserm Canale sehr nothwendig und erquicklich; Abends noch einmal Besuch der Ausgrabung hinter der Pyramide, wo man zu keinem Eingange gelangen kann.

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[8/0009] in d Boden gerissen sind, zeichnen. Nilboden liegt wohl 15 - 20 Fuß hoch (unerreichbar für d jetzige Überschwemmung) über dem Felsplateau, welches Jahr für Jahr vom Wasser erreicht, durchfluthet d ausgespült wird, wodurch sich schroffe Felswände mit mächtigen herabgesunkenen Blöcken bilden, zwischen denen eine breite Wasserfläche sich hinzieht; diese Formationen bieten ein höchst interressantes Schauspiel, von d untergehenden Sonne glühend d völlig magisch beleuchtet. - Um Mittag etwa 27 ½°. Nach Sonnenuntergang wieder bei d Zelten d tüchtig zu Abend gespeist. - Montag d 12ten Juni 1843. - Den ganzen Vormittag bin ich mit Aufmessen meines Detailplanes v Labyrinth beschäftigt d am Nachmittage mit dem Auftragen desselben. - Abends ein Bad; Besichtigen der Ausgrabungen, die am Eingang der Pyr sehr langsam vorschreiten. - Bevölkerung unsres Lagers mit Gänsen, Puten, Hammel, Hühnern, einer Katze, die sich Leps der vielen Mäuse wegen angeschafft hat. Das Wetter etwa nur 27 - 28°, am Abend wieder sehr windig. Dienstag d 13ten Juni 1843. Vormittag Aufnahme des weiteren Labyrinths, Nachmittag wieder Zeichnen desselben. Es ist heut außerordentlich windig d enorme Quantitäten Staub werden fortdauernd in d Zelte geweht. Um Mittag mit Leps Revidirung der Ausgrabungen, wo denn beim Eingang in d Pyr die enorme Breite desselben durch eine glückliche Querwand unterbrochen wird, so daß mehr Hoffnung auf d Findung des eigentlichen Schachtes geschöpft werden kann. Abends noch d Caffee bei fast Vollmondschein. Alle auf d Pyr, um ihre Orientierung nach d Polarstern zu beobachten; es ist rings umher ein magischer Blick; jede Kleinigkeit erscheint vollkommen klar, die Nacht lau; wir finden, daß die Seiten od vielmehr Schutthügel des Labyrinths nicht vollkommen orientiert sind. - Unser langer Kavaß Ibrahim Aga hat jetzt die Wirthschaftssorgen übernommen, was weniger Streit unter d Domestiken d mehr Ordnung d Ruhe im Lager hervorbringt; überhaupt ist dieser Kavaß in Betreff seiner Thätigkeit ein Muster. - Wir Alle sind jetzt recht gesund. - Mittwoch d 14ten Juni 1843. Früh Morgens mit Leps Revision der Ausgrabungen, was unsere Stunden wegnimmt; dann Weitermessen an meinem Labyrinth d Nachmittags Aufzeichnen des Vermessenen. Der Tag ist wie gestern außerordentlich windig d staubig, d die Abwaschung in unserm Canale sehr nothwendig d erquicklich; Abends noch einmal Besuch der Ausgrabung hinter d Pyr, wo man zu keinem Eingange gelangen kann.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/9>, abgerufen am 21.11.2024.