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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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dort eine in den Werken angegebene Steele zu finden; am Bahr Jouseph untergegangene Getreidebarke mit den vielen braunen, nackten Gestalten. - In dem nächsten Dorfe davon frühstücken wir und setzen dann über den Fluß (Bahr Jouseph). Nach 2stündigem Umwege über den Damm gelangen wir endlich nach Tuna und gehen noch am Nachmittag mit den sehr ermüdeten Eseln an die Wüstenfronte, wo wir abermals die gesuchte Steele nicht finden, und nun den Weg von fast 1 Stunde nach dem Dorf Tuna zurückmachen, wo der Kavaß uns beim Schech mit unserm Koch Abendessen und Nachtquartier vorbereitet hat. Nach 3maligem Waten durch Wasser gelangen wir in das Dorf und in die nette, neue Wohnung oder Halle des Schech; eine gemauerte Säule mit 2 breiten Spitzbogen läßt die Durchsicht auf [...] einen kleinen winkligen Hof. Sehr willkommenes Abendessen von Hühnern. Rekapituliren der Bürgschaft von Schiller mit Abeken und Lepsius; dann in meinen Burnus gewickelt, den Sattel zum Kopfkissen, schlafe ich die Nacht im Ganzen recht gut auf dem harten Boden.

Sonnabend den 16ten September 1843. Wir brechen früh nach der Wüste auf und finden nun wirklich die Steele, wo wir uns etwa 3 Stunden mit mühsamen Abklatschen aufhalten; ich mit Abeken mache noch eine Recognoscirung in die großartige und stumme Wüste. Dann brechen wir nach Hause auf. Beim Bahr Jouseph finden wir die Übersetzbarke nicht mehr vor und müssen da an 2 1/2 Stunden warten. Endlich wird eine Getreidebarke zur Überfahrt genommen; die Esel in die Bohnen gesetzt und so kommen wir mit mancher Mühe an das andre Ufer. Der Rückweg von hier wird so schnell wie möglich zurückgelegt, und wir gelangen wirklich noch mit Sonnenuntergang zu der Barke wohlbehalten zurück. Das Essen schmeckt trefflich. Lepsius mit Abeken und Jouseph machen noch einen Besuch beim Irländer Mister Ferson, Vorsteher der Zuckerraffinerie und kommen sehr spät zurück. Ich gehe früh schlafen. Am Abend ist erstaunlich heftiger Wind, der mich nicht recht schlafen läßt. -

Sonntag den 17ten September 1843. Große Mühe, die aufgetriebene Barke loszukriegen; dann fahren wir über nach dem malerisch gelegenen Schech Abade auf den Ruinen von Antinoe. Hier halten wir Gottesdienst; Lepsius mit Abeken und Max gehen zu Lande weiter und wir Andern fahren bis nach Bersche. - Ich schreibe unterdessen Tagebuch und Brief. Die Fliegen sind über alle Beschreibung lästig; der Wind geht sehr scharf, und das Stampfen und Schwanken des Schiffes an unsrem ganz

dort eine in den Werken angegebene Steele zu finden; am Bahr Jouseph untergegangene Getreidebarke mit den vielen braunen, nackten Gestalten. - In dem nächsten Dorfe davon frühstücken wir und setzen dann über den Fluß (Bahr Jouseph). Nach 2stündigem Umwege über den Damm gelangen wir endlich nach Tuna und gehen noch am Nachmittag mit den sehr ermüdeten Eseln an die Wüstenfronte, wo wir abermals die gesuchte Steele nicht finden, und nun den Weg von fast 1 Stunde nach dem Dorf Tuna zurückmachen, wo der Kavaß uns beim Schech mit unserm Koch Abendessen und Nachtquartier vorbereitet hat. Nach 3maligem Waten durch Wasser gelangen wir in das Dorf und in die nette, neue Wohnung oder Halle des Schech; eine gemauerte Säule mit 2 breiten Spitzbogen läßt die Durchsicht auf […] einen kleinen winkligen Hof. Sehr willkommenes Abendessen von Hühnern. Rekapituliren der Bürgschaft von Schiller mit Abeken und Lepsius; dann in meinen Burnus gewickelt, den Sattel zum Kopfkissen, schlafe ich die Nacht im Ganzen recht gut auf dem harten Boden.

Sonnabend den 16ten September 1843. Wir brechen früh nach der Wüste auf und finden nun wirklich die Steele, wo wir uns etwa 3 Stunden mit mühsamen Abklatschen aufhalten; ich mit Abeken mache noch eine Recognoscirung in die großartige und stumme Wüste. Dann brechen wir nach Hause auf. Beim Bahr Jouseph finden wir die Übersetzbarke nicht mehr vor und müssen da an 2 ½ Stunden warten. Endlich wird eine Getreidebarke zur Überfahrt genommen; die Esel in die Bohnen gesetzt und so kommen wir mit mancher Mühe an das andre Ufer. Der Rückweg von hier wird so schnell wie möglich zurückgelegt, und wir gelangen wirklich noch mit Sonnenuntergang zu der Barke wohlbehalten zurück. Das Essen schmeckt trefflich. Lepsius mit Abeken und Jouseph machen noch einen Besuch beim Irländer Mister Ferson, Vorsteher der Zuckerraffinerie und kommen sehr spät zurück. Ich gehe früh schlafen. Am Abend ist erstaunlich heftiger Wind, der mich nicht recht schlafen läßt. -

Sonntag den 17ten September 1843. Große Mühe, die aufgetriebene Barke loszukriegen; dann fahren wir über nach dem malerisch gelegenen Schech Abade auf den Ruinen von Antinoe. Hier halten wir Gottesdienst; Lepsius mit Abeken und Max gehen zu Lande weiter und wir Andern fahren bis nach Bersche. - Ich schreibe unterdessen Tagebuch und Brief. Die Fliegen sind über alle Beschreibung lästig; der Wind geht sehr scharf, und das Stampfen und Schwanken des Schiffes an unsrem ganz

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[38/0039] dort eine in d Werken angegebene Steele zu finden; am Bahr Jouseph untergegangene Getreidebarke mit den vielen braunen, nackten Gestalten. - In dem nächsten Dorfe davon frühstücken wir und setzen dann über d Fluß (Bahr Jouseph). Nach 2stündigem Umwege über den Damm gelangen wir endlich nach Tuna d gehen noch am Nachm mit den sehr ermüdeten Eseln an die Wüstenfronte, wo wir abermals die gesuchte Steele nicht finden, d nun den Weg v fast 1 Stunde nach d Dorf Tuna zurückmachen, wo d Kavaß uns beim Schech mit unserm Koch Abendessen d Nachtquartier vorbereitet hat. Nach 3maligem Waten durch Wasser gelangen wir in d Dorf d in d nette, neue Wohnung oder Halle des Schech; eine gemauerte Säule mit 2 breiten Spitzbogen läßt d Durchsicht auf einen kl winkl Hof. Sehr willkommenes Abendessen v Hühnern. Rekapituliren der Bürgschaft v Schiller mit Abeken d Leps; dann in m Burnus gewickelt, den Sattel z Kopfkissen, schlafe ich die Nacht im Ganzen recht gut auf d harten Boden. Sonnabend d 16ten Sept 1843. Wir brechen früh nach d Wüste auf d finden nun wirklich d Steele, wo wir uns etwa 3 Stunden mit mühsamen Abklatschen aufhalten; ich mit Abeken mache noch e Recognoscirung in die großartige d stumme Wüste. Dann brechen wir nach Hause auf. Beim Bahr Jouseph finden wir die Übersetzbarke nicht mehr vor d müssen da an 2 ½ Stunden warten. Endl wird eine Getreidebarke zur Überfahrt genommen; die Esel in d Bohnen gesetzt d so kommen wir mancher Mühe an d andre Ufer. Der Rückweg v hier wird so schnell wie mögl zurückgelegt, d wir gelangen wirkl noch mit Sonnenuntergang zu d Barke wohlbehalten zurück. Das Essen schmeckt trefflich. Leps mit Abeken d Jouseph machen noch e Besuch beim Irländer M Ferson, Vorsteher der Zuckerraffinerie d kommen sehr spät zurück. Ich gehe früh schlafen. Am Abend ist erstaunlich heftiger Wind, der mich nicht recht schlafen läßt. - Sonntag d 17ten Sept 1843. Große Mühe, die aufgetriebene Barke loszukriegen; dann fahren wir über nach dem malerisch gelegenen Schech Abade auf den Ruinen von Antinoe. Hier halten wir Gottesdienst; Leps mit Abeken d Max gehen zu Lande weiter d wir Andern fahren bis nach Bersche. - Ich schreibe unterdessen Tagebuch d Brief. Die Fliegen sind über alle Beschreibung lästig; der Wind geht sehr scharf, d das Stampfen d Schwanken des Schiffes an unsrem ganz

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/39>, abgerufen am 23.11.2024.