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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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der Gräber entgegenschauen. Die gemeinsame Besichtigung dieser höchst interressanten Kammern erfreut uns ungemein; die häuslichen, trefflich ausgeführten Scenen in einigen derselben sind sehr gut erhalten; die Gräber gehören der 12ten Dynastie an und zwar den ersteren Königen derselben (Sesortasen und Amenemhe) . Nach der Besichtigung mache ich mich an die Aufnahme und vollende bis Abend beinah 2 Kapellen. Ich bin den Abend sehr marode und habe Kopfweh. Der Blick heut früh über den Nil, die großartige arabische Wüstenseite mit ihrem schmalen weißen Sandufer und hohen Felswänden bei aufgehender Sonne war unvergleichlich. Die Gegend hier ist verrufen und sehr öde. 2 Dörfer, leer von Einwohnern liegen todt in der Ebne; Mehmet Ali hat sie verübten Mordes wegen zerstören lassen. -

Dienstag den 31ten August 1843. Der Tag vergeht mit fernerer Aufnahme der Gräberreihe bei Beni Hassan. Wir essen unsre Mittagssuppe oben; gegen Abend kommt Besuch von Monsieur Prisse, der mit seiner Barke aus Alexandrien kommt und nach Theben will. Er bleibt zum Abendessen bei uns und segelt glücklicherweise in der Nacht weiter. - Erquickliches Bad im Nil. -

Freitag den 1ten September 1843. Lepsius un Abeken machen eine Ausflucht nach der Speos Artemidos; einem angefangenen Tempelgebäude etwa 1 Stunde von hier; ich fahre mit den Gräbern fort, und komme gegen Abend mit der südlichen Reihe derselben zu Stande. Dann wird wieder gemeinschaftlich gebadet. Nach dem Abendessen langes Gespräch über Goethe, Reminiscenzen aus dem Faust und andren Dichtern und Componisten. - Der Kavaß, der mit Abekens Barke wegen Einkäufen nach Medinet gestern geschickt war, ist auch heut Abend noch nicht zurückgekehrt und erregt erste Besorgnisse. - Wir haben wieder schönen klaren Mondschein, der silbern über die weite Nilfläche glänzt. -

Sonnabend den 2ten September 1843. Ich nehme heut die nördliche Gräbergruppe von Beni Hassan auf, und bekomme sie ziemlich zu Ende bis auf einige Maße, die ich auf der Leiter nehmen muß. Nachmittags gehe ich früh zur Barke hinab und beschäftige mich hier mit Lesen in der Zeitung wie im Eylert. Dann mit Sonnenuntergang Bad. - Signor Giuseppe ist schon seit mehreren Tagen mit Diarrhoe behaftet und scheint sich sein Zustand in ein gastrisches Fieber zu wenden. -

der Gräber entgegenschauen. Die gemeinsame Besichtigung dieser höchst interressanten Kammern erfreut uns ungemein; die häuslichen, trefflich ausgeführten Scenen in einigen derselben sind sehr gut erhalten; die Gräber gehören der 12ten Dynastie an und zwar den ersteren Königen derselben (Sesortasen und Amenemhe) . Nach der Besichtigung mache ich mich an die Aufnahme und vollende bis Abend beinah 2 Kapellen. Ich bin den Abend sehr marode und habe Kopfweh. Der Blick heut früh über den Nil, die großartige arabische Wüstenseite mit ihrem schmalen weißen Sandufer und hohen Felswänden bei aufgehender Sonne war unvergleichlich. Die Gegend hier ist verrufen und sehr öde. 2 Dörfer, leer von Einwohnern liegen todt in der Ebne; Mehmet Ali hat sie verübten Mordes wegen zerstören lassen. -

Dienstag den 31ten August 1843. Der Tag vergeht mit fernerer Aufnahme der Gräberreihe bei Beni Hassan. Wir essen unsre Mittagssuppe oben; gegen Abend kommt Besuch von Monsieur Prisse, der mit seiner Barke aus Alexandrien kommt und nach Theben will. Er bleibt zum Abendessen bei uns und segelt glücklicherweise in der Nacht weiter. - Erquickliches Bad im Nil. -

Freitag den 1ten September 1843. Lepsius un Abeken machen eine Ausflucht nach der Speos Artemidos; einem angefangenen Tempelgebäude etwa 1 Stunde von hier; ich fahre mit den Gräbern fort, und komme gegen Abend mit der südlichen Reihe derselben zu Stande. Dann wird wieder gemeinschaftlich gebadet. Nach dem Abendessen langes Gespräch über Goethe, Reminiscenzen aus dem Faust und andren Dichtern und Componisten. - Der Kavaß, der mit Abekens Barke wegen Einkäufen nach Medinet gestern geschickt war, ist auch heut Abend noch nicht zurückgekehrt und erregt erste Besorgnisse. - Wir haben wieder schönen klaren Mondschein, der silbern über die weite Nilfläche glänzt. -

Sonnabend den 2ten September 1843. Ich nehme heut die nördliche Gräbergruppe von Beni Hassan auf, und bekomme sie ziemlich zu Ende bis auf einige Maße, die ich auf der Leiter nehmen muß. Nachmittags gehe ich früh zur Barke hinab und beschäftige mich hier mit Lesen in der Zeitung wie im Eylert. Dann mit Sonnenuntergang Bad. - Signor Giuseppe ist schon seit mehreren Tagen mit Diarrhoe behaftet und scheint sich sein Zustand in ein gastrisches Fieber zu wenden. -

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[34/0035] der Gräber entgegenschauen. Die gemeinsame Besichtigung dieser höchst interress Kammern erfreut uns ungemein; die häuslichen, trefflich ausgeführten Scenen in einigen derselben sind sehr gut erhalten; die Gräber gehören der 12ten Dynastie an d zwar den ersteren Königen derselben (Sesortasen d Amenemhe) . Nach d Besichtigung mache ich mich an d Aufnahme d vollende bis Abend beinah 2 Kapellen. Ich bin den Abend sehr marode d habe Kopfweh. Der Blick heut früh über den Nil, die großartige arab Wüstenseite mit ihrem schmalen weißen Sandufer d hohen Felswänden bei aufgehender Sonne war unvergleichlich. Die Gegend hier ist verrufen d sehr öde. 2 Dörfer, leer v Einwohnern liegen todt in d Ebne; Mehmet Ali hat sie verübten Mordes wegen zerstören lassen. - Dienstag d 31ten Aug 1843. Der Tag vergeht mit fernerer Aufnahme der Gräberreihe bei Beni Hassan. Wir essen unsre Mittagssuppe oben; gegen Abend kommt Besuch von Mr Prisse, der mit s Barke aus Alex kommt d nach Theben will. Er bleibt zum Abendessen bei uns d segelt glücklicherweise in d Nacht weiter. - Erquickliches Bad im Nil. - Freitag d 1ten Sept 1843. Leps d Abeken machen eine Ausflucht nach der Speos Artemidos; einem angefangenen Tempelgeb etwa 1 Stunde v hier; ich fahre mit d Gräbern fort, d komme gegen Abend mit der südl Reihe derselben zu Stande. Dann wird wieder gemeinschaftl gebadet. Nach d Abendessen langes Gespräch über Goethe, Reminiscenzen aus dem Faust d andren Dichtern d Componisten. - Der Kavaß, der mit Abekens Barke wegen Einkäufen nach Medinet gestern geschickt war, ist auch heut Abend noch nicht zurückgekehrt d erregt erste Besorgnisse. - Wir haben wieder schönen klaren Mondschein, der silbern über die weite Nilfläche glänzt. - Sonnabend d 2ten Sept 1843. Ich nehme heut die nördl Gräbergruppe von Beni Hassan auf, d bekomme sie ziemlich zu Ende bis auf einige Maße, die ich auf d Leiter nehmen muß. Nachmittags gehe ich früh zur Barke hinab d beschäftige mich hier mit Lesen in d Zeitung wie im Eylert. Dann mit Sonnenuntergang Bad. - Sr Giuseppe ist schon seit mehreren Tagen mit Diarrhoe behaftet d scheint sich sein Zustand in ein gastrisches Fieber zu wenden. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/35>, abgerufen am 21.11.2024.