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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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die Sphinx aus dem Sande guckend erreicht, und dahinter Araberhöhlungen im natürlichen Fels, wo wir uns versammeln, ausruhen und Caffee trinken; hier zeigt sich, daß Lepsius die Hauptsache, den Wein, vergessen hat; indessen führen wir Ingredienzien mit sich, die ihn einigermaßen ersetzen müssen, da es nicht mehr möglich ist, ihn aus Cairo herbeizuschaffen. Eine Pute wird von mir vertheilt, und kalt genossen. Inzwischen ist unser Zelt angekommen, was geliehen ist (für 55 Piaster) und es wird begonnen, dasselbe auf der Nordseite vor dem Eingange der großen Pyramide aufzuschlagen. Nun machen wir (ausgenommen Champion und Lieder) uns mit Hilfe der höchst lästigen Araber, deren wenigstens 20 uns umschwärmen, auf den Weg nach der Pyramide, um den Gipfel zu besteigen. Jeder von uns hat 2-3 Araber, deren 1 stößt und 2 ziehen; die Stufen sind allerdings sehr hoch 1 1/2 bis 2 Fuß, auch 3 Fuß, und das Steigen ist mühsam, man wird aber mit unaufhaltsamer Eile hinaufgestoßen und gezogen; kaum, daß man weiß, wo man den Fuß hinsetzt; hinter sich zu blicken, ist nicht rathsam, denn die Höhe ist erstaunlich und man wird ganz schwindlich; nach 3 - 4maligem Verpusten bin ich endlich oben und genieße die unermeßliche Aussicht: vor uns in der Ferne Cairo und die mächtige Nilfläche mit ihren Inseln, Dörfern, hinter uns die Wüste; nahe die 2te und 3te Pyramide und die in Reihen geordneten Gräber und 3 kleine Pyramiden unten. Welch großartiger Anblick. Die Steinblöcke auf der abgeplatteten Spitze haben immer noch 1 m Breite, 1,20 m Höhe und 1,20 m Tiefe; wir richten uns ein, auf demselben sitzend, und die Gegend umher bewundernd. Die Fläche oben hat etwa 18 Fuß im Quadrat, und doch war mir ein wenig schwindlich dort, weil, wenn man nicht nah an den Rand tritt, und die Stufen nicht sieht, sondern denkt, es sei ein Abgrund; ich hatte, gesteh ich, Furcht vor dem Hinabsteigen. Die Felsblöcke der Spitze sind ganz mit Namen bedeckt; darunter fand ich R. Stopford, Lord Perigord, (Probizer) und Andre, nicht aber Pückler'n, den

die Sphinx aus dem Sande guckend erreicht, und dahinter Araberhöhlungen im natürlichen Fels, wo wir uns versammeln, ausruhen und Caffee trinken; hier zeigt sich, daß Lepsius die Hauptsache, den Wein, vergessen hat; indessen führen wir Ingredienzien mit sich, die ihn einigermaßen ersetzen müssen, da es nicht mehr möglich ist, ihn aus Cairo herbeizuschaffen. Eine Pute wird von mir vertheilt, und kalt genossen. Inzwischen ist unser Zelt angekommen, was geliehen ist (für 55 Piaster) und es wird begonnen, dasselbe auf der Nordseite vor dem Eingange der großen Pyramide aufzuschlagen. Nun machen wir (ausgenommen Champion und Lieder) uns mit Hilfe der höchst lästigen Araber, deren wenigstens 20 uns umschwärmen, auf den Weg nach der Pyramide, um den Gipfel zu besteigen. Jeder von uns hat 2-3 Araber, deren 1 stößt und 2 ziehen; die Stufen sind allerdings sehr hoch 1 ½ bis 2 Fuß, auch 3 Fuß, und das Steigen ist mühsam, man wird aber mit unaufhaltsamer Eile hinaufgestoßen und gezogen; kaum, daß man weiß, wo man den Fuß hinsetzt; hinter sich zu blicken, ist nicht rathsam, denn die Höhe ist erstaunlich und man wird ganz schwindlich; nach 3 - 4maligem Verpusten bin ich endlich oben und genieße die unermeßliche Aussicht: vor uns in der Ferne Cairo und die mächtige Nilfläche mit ihren Inseln, Dörfern, hinter uns die Wüste; nahe die 2te und 3te Pyramide und die in Reihen geordneten Gräber und 3 kleine Pyramiden unten. Welch großartiger Anblick. Die Steinblöcke auf der abgeplatteten Spitze haben immer noch 1 m Breite, 1,20 m Höhe und 1,20 m Tiefe; wir richten uns ein, auf demselben sitzend, und die Gegend umher bewundernd. Die Fläche oben hat etwa 18 Fuß im Quadrat, und doch war mir ein wenig schwindlich dort, weil, wenn man nicht nah an den Rand tritt, und die Stufen nicht sieht, sondern denkt, es sei ein Abgrund; ich hatte, gesteh ich, Furcht vor dem Hinabsteigen. Die Felsblöcke der Spitze sind ganz mit Namen bedeckt; darunter fand ich R. Stopford, Lord Perigord, (Probizer) und Andre, nicht aber Pückler’n, den

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[63/0064] die Sphinx aus dem Sande guckend erreicht, d dahinter Araberhöhlungen im natürl Fels, wo wir uns versammeln, ausruhen d Caffee trinken; hier zeigt sich, daß Leps die Hauptsache, den Wein, vergessen hat; indessen führen wir Ingredienzien mit sich, die ihn einigermaßen ersetzen müssen, da es nicht mehr mögl ist, ihn aus Cairo herbeizuschaffen. Eine Pute wird v mir vertheilt, d kalt genossen. Inzw ist unser Zelt angekommen, was geliehen ist (für 55 P) d es wird begonnen, dasselbe auf d Nordseite vor dem Eingange d gr Pyram aufzuschlagen. Nun machen wir (ausgen Champion d Lieder) uns mit Hilfe der höchst lästigen Araber, deren wenigstens 20 uns umschwärmen, auf d Weg n d Pyr, um d Gipfel zu besteigen. Jeder v uns hat 2-3 Araber, deren 1 stößt und 2 ziehen; die Stufen sind allerdings sehr hoch 1 ½ bis 2 Fuß, auch 3 Fuß, d d Steigen ist mühsam, man wird aber mit unaufhaltsamer Eile hinaufgestoßen d gezogen; kaum, daß m weiß, wo man d Fuß hinsetzt; hinter sich zu blicken, ist nicht rathsam, denn d Höhe ist erstaunlich d man wird ganz schwindlich; nach 3 - 4maligem Verpusten bin ich endl oben d genieße die unermeßliche Aussicht: vor uns in d Ferne Cairo d die mächtige Nilfläche mit ihren Inseln, Dörfern, hinter uns d Wüste; nahe die 2te d 3te Pyr d die in Reihen geordneten Gräber d 3 kl Pyr unten. Welch großartiger Anblick. Die Steinblöcke auf d abgeplatteten Spitze haben immer noch 1 m Breite, 1,20 m Höhe d 1,20 m Tiefe; wir richten uns ein, auf demselben sitzend, d die Gegend umher bewundernd. Die Fläche oben hat etwa 18 Fuß im Quadrat, d doch war mir ein wenig schwindlich dort, weil, wenn m nicht nah an d Rand tritt, u die Stufen nicht sieht, sond denkt, es sei ein Abgrund; ich hatte, gesteh ich, Furcht vor dem Hinabsteigen. Die Felsblöcke der Spitze sind ganz mit Namen bedeckt; darunter fand ich R. Stopford, Lord Perigord, (Probizer) d Andre, nicht aber Pückler’n, den

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/64>, abgerufen am 24.11.2024.