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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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um hinzugelangen, weil ich auf dem Wege noch bei einem großen bisher unbemerkten Todtenfeld vorbeikomme, was ich ein wenig besehe. - Den ganzen Tag bis zum Sonnenuntergang bin ich mit der Aufnahme des Todtenfeldes von Sauat el Arrian beschäftigt, ohne doch vollständig fertig werden zu können. Es wird sehr windig, ja, stürmisch bisweilen, doch ist die Athmosphäre gegen gestern klar zu nennen, die Hitze auch keineswegs übertrieben. Im Dunkeln komme ich nach Hause und finde die Andern beim Nachtisch und Wein, den Abeken spendiert, weil Wild morgen früh nach Cairo gehen will, um dort, während wir im Fayoum sind, zu bleiben. - Vor dem Schlafengehen muß ich noch Creoset gegen meinen Zahn gebrauchen.

Mittwoch den 29ten März 1843. Ich bleibe heut zu Hause und arbeite meinen gestern aufgenommenen Plan aus. Das Wetter ist heut schön aber, besonders im Zelte, sehr heiß; wir haben hier 29°, draußten nur 24-25°; am Morgen etwa 10°; die Luft ist sehr still. - Heut Abend spiele ich mit Bonomi eine sehr lustige Parthie Schach. - Franke ist heut wieder wohl; Lepsius aber leidet an einem neuen Geschwür, wenn auch kleiner als das erste. - In der heutigen Nacht haben wir nach 10 Uhr zuerst ein heftiges Gewitter mit starkem Blitz und Donner, ohne daß wir jedoch Regen abbekommen; die Flöhe stechen gewaltig; meine Zahnschmerzen munkeln heftig, doch brauche ich kein Creoset zu nehmen.

Donnerstag den 30ten März 1843. Schon in der Nacht fing heftiger Wind an zu wehen, und am Morgen war die Luft vom Hamzin undurchsichtig. Die Sonne war nicht zu sehen, kein Thau gefallen, das Athmen

um hinzugelangen, weil ich auf dem Wege noch bei einem großen bisher unbemerkten Todtenfeld vorbeikomme, was ich ein wenig besehe. - Den ganzen Tag bis zum Sonnenuntergang bin ich mit der Aufnahme des Todtenfeldes von Sauat el Arrian beschäftigt, ohne doch vollständig fertig werden zu können. Es wird sehr windig, ja, stürmisch bisweilen, doch ist die Athmosphäre gegen gestern klar zu nennen, die Hitze auch keineswegs übertrieben. Im Dunkeln komme ich nach Hause und finde die Andern beim Nachtisch und Wein, den Abeken spendiert, weil Wild morgen früh nach Cairo gehen will, um dort, während wir im Fayoum sind, zu bleiben. - Vor dem Schlafengehen muß ich noch Creoset gegen meinen Zahn gebrauchen.

Mittwoch den 29ten März 1843. Ich bleibe heut zu Hause und arbeite meinen gestern aufgenommenen Plan aus. Das Wetter ist heut schön aber, besonders im Zelte, sehr heiß; wir haben hier 29°, draußten nur 24-25°; am Morgen etwa 10°; die Luft ist sehr still. - Heut Abend spiele ich mit Bonomi eine sehr lustige Parthie Schach. - Franke ist heut wieder wohl; Lepsius aber leidet an einem neuen Geschwür, wenn auch kleiner als das erste. - In der heutigen Nacht haben wir nach 10 Uhr zuerst ein heftiges Gewitter mit starkem Blitz und Donner, ohne daß wir jedoch Regen abbekommen; die Flöhe stechen gewaltig; meine Zahnschmerzen munkeln heftig, doch brauche ich kein Creoset zu nehmen.

Donnerstag den 30ten März 1843. Schon in der Nacht fing heftiger Wind an zu wehen, und am Morgen war die Luft vom Hamzin undurchsichtig. Die Sonne war nicht zu sehen, kein Thau gefallen, das Athmen

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[177/0178] um hinzugelangen, weil ich auf d Wege noch bei einem großen bisher unbemerkten Todtenfeld vorbeikomme, was ich ein wenig besehe. - Den ganzen Tag bis zum Sonnenuntergang bin ich mit d Aufnahme des Todtenfeldes v Sauat el Arrian beschäftigt, ohne doch vollständig fertig werden zu können. Es wird sehr windig, ja, stürmisch bisweilen, doch ist d Athmosphäre gegen gestern klar zu nennen, die Hitze auch keineswegs übertrieben. Im Dunkeln komme ich nach Hause d finde die Andern beim Nachtisch d Wein, den Abeken spendiert, weil Wild morgen früh nach Cairo gehen will, um dort, während wir im Fayoum sind, zu bleiben. - Vor dem Schlafengehen muß ich noch Creoset gegen meinen Zahn gebrauchen. Mittwoch d 29ten März 1843. Ich bleibe heut zu Hause d arbeite meinen gestern aufgenommenen Plan aus. Das Wetter ist heut schön aber, besonders im Zelte, sehr heiß; wir haben hier 29°, draußten nur 24-25°; am Morgen etwa 10°; die Luft ist sehr still. - Heut Abend spiele ich mit Bonomi eine sehr lustige Parthie Schach. - Franke ist heut wieder wohl; Leps aber leidet an einem neuen Geschwür, wenn auch kleiner als das erste. - In der heutigen Nacht haben wir nach 10 Uhr zuerst ein heftiges Gewitter mit starkem Blitz d Donner, ohne daß wir jedoch Regen abbekommen; die Flöhe stechen gewaltig; meine Zahnschmerzen munkeln heftig, doch brauche ich kein Creoset zu nehmen. Donnerstag d 30ten März 1843. Schon in der Nacht fing heftiger Wind an zu wehen, d am Morgen war d Luft vom Hamzin undurchsichtig. Die Sonne war nicht zu sehen, kein Thau gefallen, das Athmen

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/178>, abgerufen am 24.04.2024.