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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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ist heut Abend leidlich; etwas Reis und Suppe hat ihm vortrefflich geschmeckt. -

Sonntag den 19ten März 1843. Das Wetter ist heut wie gestern windig und kalt. Ernst ist noch nicht hergestellt, er muß heut früh noch 2 mal zu Stuhle, dann aber den ganzen Tag nicht mehr. Blutigel, die Pruner geschickt hat, lassen wir noch bei Seite und wollen nach Lepsius Rath erst morgen abwarten. Vor der Morgenandacht schreibe ich an meinem Briefe nach Hause weiter und nach dem Frühstück mache ich mit Frey einen Spatziergang in das Thal neben der Brücke vorbei in den Wald nach dem Dorfe El Agasir, wo wir nicht weit davon ein Wasserreservoir mit Palmen zeichnen. Im Dorf selbst finden wir in einem Hofe Bonomi's Kameel, und er so wie Wild sind auch nicht weit davon. Wir amüsiren uns mit den neugierigen Weibern und Mädchen, welche uns in Menge umstehen und von weitem folgen (2 sehr hübsche Mädchen sind dabei) und dann kehre ich mit Frey voraus nach Hause zurück. An der Brücke finden wir Franke, der angelt; es ist aber zu kalt, um lange stehen zu bleiben, und so, rasch ausschreitend, gelangen wir mit untergehender Sonne bei den Zelten an, mit Ernst geht es in so fern leidlich, als der Stuhlgang sich nicht wiederholt hat. Mit des Professors Geschwür geht es seinen Gang fort, eigentlich zur Besserung hin, da der Haupteiterstock heraus ist; doch kann er noch nicht aus dem Zelte gehen. -

Montag den 20ten März 1843. Mit der Gesundheit von Ernst geht es recht gut; alle Symptome der Krankheit sind fort und er befindet sich recht gut ohne die Anwendung von Pruner's Blutigel. - Ich mache mich heut nach dem südlichen Pyramidenfelde von Sakkara auf, und fahre an meinem Plane fort zu arbeiten; das Wetter ist schön, obwohl

ist heut Abend leidlich; etwas Reis und Suppe hat ihm vortrefflich geschmeckt. -

Sonntag den 19ten März 1843. Das Wetter ist heut wie gestern windig und kalt. Ernst ist noch nicht hergestellt, er muß heut früh noch 2 mal zu Stuhle, dann aber den ganzen Tag nicht mehr. Blutigel, die Pruner geschickt hat, lassen wir noch bei Seite und wollen nach Lepsius Rath erst morgen abwarten. Vor der Morgenandacht schreibe ich an meinem Briefe nach Hause weiter und nach dem Frühstück mache ich mit Frey einen Spatziergang in das Thal neben der Brücke vorbei in den Wald nach dem Dorfe El Agasir, wo wir nicht weit davon ein Wasserreservoir mit Palmen zeichnen. Im Dorf selbst finden wir in einem Hofe Bonomi’s Kameel, und er so wie Wild sind auch nicht weit davon. Wir amüsiren uns mit den neugierigen Weibern und Mädchen, welche uns in Menge umstehen und von weitem folgen (2 sehr hübsche Mädchen sind dabei) und dann kehre ich mit Frey voraus nach Hause zurück. An der Brücke finden wir Franke, der angelt; es ist aber zu kalt, um lange stehen zu bleiben, und so, rasch ausschreitend, gelangen wir mit untergehender Sonne bei den Zelten an, mit Ernst geht es in so fern leidlich, als der Stuhlgang sich nicht wiederholt hat. Mit des Professors Geschwür geht es seinen Gang fort, eigentlich zur Besserung hin, da der Haupteiterstock heraus ist; doch kann er noch nicht aus dem Zelte gehen. -

Montag den 20ten März 1843. Mit der Gesundheit von Ernst geht es recht gut; alle Symptome der Krankheit sind fort und er befindet sich recht gut ohne die Anwendung von Pruner’s Blutigel. - Ich mache mich heut nach dem südlichen Pyramidenfelde von Sakkara auf, und fahre an meinem Plane fort zu arbeiten; das Wetter ist schön, obwohl

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/172>, abgerufen am 20.04.2024.