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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Sonntag den 26ten Februar 1843. Den schönen Morgen benutzte ich dazu, mit Franke zu der Barke im Thale ohnweit Mitrahennes zu gehen, um dort zu angeln. Der Palmenwald jenseits des Canals war wunderschön und reizend; das Wasser, die ferne Wüste mit den Pyramiden, die grüne Ebne, der schwarze Damm mit den umherziehenden Landleuten und Heerden, und die immer höher steigende Sonne war herrlich. - Mit dem Angeln ging es schlecht, ich fing nur 1 Fisch, aber einen recht großen. Dann gegen 10 Uhr eilten wir zu unsrer Morgenandacht zurück, wozu ich schon zu spät kam. Nach dem Frühstück machten Lepsius mit Wild, Bonomi und Max einen Ausflug nach Dashur, wovon ich mich losgemacht, um im Wäldchen von Abusir zu zeichnen, während Frey und Ernst nach Mitrahenne wanderten. Ich schoß auf meinem Wege 2 Tauben mit 1 Schuß, zeichnete etwa 2 Stunden und ging dann gegen Abend zu Franke, der in den Seen unten angelte; dann kehrten wir ermüdet zurück. Lepsius kam sehr spät heim und wie ich es wußte, waren sie alle sehr ermüdet. Der Tag war heiß, am Mittag 21° und darüber; am Morgen vor Sonnenaufgang 9 -10°. - Ich litt heut fast den ganzen Tag an Zahnschmerzen, zwar nicht heftig, aber doch merklich. -

Montag den 27ten Februar 1843. Es ist Frey's Geburtstag. - Ich bleibe zuerst zu Hause, um die Richtungslinien der Pyramiden in die große von Wild nach der Description de l'Egypte gezeichnete Karte einzutragen; doch geht das nicht und so mache ich mich auf, das Grab aus der Zeit des Rhamses aufzunehmen, wonach ich dann Frey und Ernst besuche und mit ihnen zum Frühstück nach Hause gehe. Nachmittag zeichne ich an Gräberplänen und nehme dann wieder ein kleines Grab auf, besuche mit Max, Frey und Ernst das Grab mit den seltsamen Hieroglyphen, und dann kehren wir heim.

Sonntag den 26ten Februar 1843. Den schönen Morgen benutzte ich dazu, mit Franke zu der Barke im Thale ohnweit Mitrahennes zu gehen, um dort zu angeln. Der Palmenwald jenseits des Canals war wunderschön und reizend; das Wasser, die ferne Wüste mit den Pyramiden, die grüne Ebne, der schwarze Damm mit den umherziehenden Landleuten und Heerden, und die immer höher steigende Sonne war herrlich. - Mit dem Angeln ging es schlecht, ich fing nur 1 Fisch, aber einen recht großen. Dann gegen 10 Uhr eilten wir zu unsrer Morgenandacht zurück, wozu ich schon zu spät kam. Nach dem Frühstück machten Lepsius mit Wild, Bonomi und Max einen Ausflug nach Dashur, wovon ich mich losgemacht, um im Wäldchen von Abusir zu zeichnen, während Frey und Ernst nach Mitrahenne wanderten. Ich schoß auf meinem Wege 2 Tauben mit 1 Schuß, zeichnete etwa 2 Stunden und ging dann gegen Abend zu Franke, der in den Seen unten angelte; dann kehrten wir ermüdet zurück. Lepsius kam sehr spät heim und wie ich es wußte, waren sie alle sehr ermüdet. Der Tag war heiß, am Mittag 21° und darüber; am Morgen vor Sonnenaufgang 9 -10°. - Ich litt heut fast den ganzen Tag an Zahnschmerzen, zwar nicht heftig, aber doch merklich. -

Montag den 27ten Februar 1843. Es ist Frey’s Geburtstag. - Ich bleibe zuerst zu Hause, um die Richtungslinien der Pyramiden in die große von Wild nach der Description de l’Egypte gezeichnete Karte einzutragen; doch geht das nicht und so mache ich mich auf, das Grab aus der Zeit des Rhamses aufzunehmen, wonach ich dann Frey und Ernst besuche und mit ihnen zum Frühstück nach Hause gehe. Nachmittag zeichne ich an Gräberplänen und nehme dann wieder ein kleines Grab auf, besuche mit Max, Frey und Ernst das Grab mit den seltsamen Hieroglyphen, und dann kehren wir heim.

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[157/0158] Sonntag d 26ten Febr 1843. Den schönen Morgen benutzte ich dazu, mit Franke zu der Barke im Thale ohnweit Mitrahennes zu gehen, um dort zu angeln. Der Palmenwald jenseits des Canals war wunderschön d reizend; das Wasser, die ferne Wüste mit d Pyramiden, die grüne Ebne, der schwarze Damm mit den umherziehenden Landleuten d Heerden, d die immer höher steigende Sonne war herrlich. - Mit d Angeln ging es schlecht, ich fing nur 1 Fisch, aber einen recht großen. Dann gegen 10 Uhr eilten wir zu unsrer Morgenandacht zurück, wozu ich schon zu spät kam. Nach dem Frühstück machten Lepsius mit Wild, Bon d Max e Ausflug nach Dashur, wovon ich mich losgemacht, um im Wäldchen v Abusir zu zeichnen, während Frey d Ernst nach Mitrahenne wanderten. Ich schoß auf meinem Wege 2 Tauben mit 1 Schuß, zeichnete etwa 2 Stunden d ging dann gegen Abend zu Franke, der in den Seen unten angelte; dann kehrten wir ermüdet zurück. Lepsius kam sehr spät heim d wie ich es wußte, waren sie alle sehr ermüdet. Der Tag war heiß, am Mittag 21° d darüber; am Morgen vor Sonnenaufgang 9 -10°. - Ich litt heut fast d ganzen Tag an Zahnschmerzen, zwar nicht heftig, aber doch merklich. - Montag d 27ten Febr 1843. Es ist Frey’s Geburtstag. - Ich bleibe zuerst zu Hause, um die Richtungslinien der Pyramiden in d große v Wild nach d Descr d l’Eg gezeichnete Karte einzutragen; doch geht das nicht d so mache ich mich auf, das Grab aus d Zeit des Rhamses aufzunehmen, wonach ich dann Frey d Ernst besuche d mit ihnen zum Frühstück nach Hause gehe. Nachmittag zeichne ich an Gräberplänen d nehme dann wieder e kl Grab auf, besuche mit Max, Frey d Ernst das Grab mit den seltsamen Hieroglyphen, d dann kehren wir heim.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/158>, abgerufen am 29.03.2024.