Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

Bild:
<< vorherige Seite

beiter anzustellen, so kalt, daß ich mich nach 1 - 1 1/2 Stunden wieder nach Hause machte, und dort zu zeichnen begann. Es werden heut neue Gräber geöffnet; in der Kammer des Einen liegen an 40 Todtenköpfe, Gerippe, Mumienkasten von Holz aber zerbrochen, Alle aus den Zeiten der Römer, während das Grab selbst mit seiner originalen Kammer den Zeiten des Xufu angehören mag. Mister Wild ist heut auf einige Tage nach Cairo gegangen und wahrscheinlich am Sonnabend wird Lepsius selber hineingehen mit Abeken und Franke; und am Montag wieder zurückkehren, worauf wir dann recht bald nach Saccara aufbrechen werden, denn das Feld hier ist nachgerade ausgebeutet. -

Freitag den 27ten Januar 1843. Das Wetter will sich nicht ändern; am Morgen 7°, am Mittag etwa 15° und der Tag kalt und windig; heut ist ein jour gris, wenig Sonne. Ich kopire in meinem Zelte Wild's aufgenommene Gräber; gegen Abend mache ich mir noch eine kleine Bewegung zum Eingang der großen Pyramide, wo Max unsre Inschrift roth anmalt; und dann besuche ich Bonomi und Frey in ihrem Grabe, mit denen ich nach Haus gehe, bewundernd die schönen Farben des Abendhimmels, dessen blutige Wolken immer noch Wind andeuten. Es sollen auf morgen die Kameele zum Transport unsrer Gypse und Alterthümer nach Cairo bestellt werden, doch waren sie nicht zu bekommen, und muß nun dieser Aufbruch bis zum Montag bleiben. - Es sind auch heut noch manche interressante Neuigkeiten aufgefunden, eine neue Kammer, das Maaß einer egyptischen Elle etc. -Am Abend Besuch in Bonomi's Zelte. -

beiter anzustellen, so kalt, daß ich mich nach 1 - 1 ½ Stunden wieder nach Hause machte, und dort zu zeichnen begann. Es werden heut neue Gräber geöffnet; in der Kammer des Einen liegen an 40 Todtenköpfe, Gerippe, Mumienkasten von Holz aber zerbrochen, Alle aus den Zeiten der Römer, während das Grab selbst mit seiner originalen Kammer den Zeiten des Xufu angehören mag. Mister Wild ist heut auf einige Tage nach Cairo gegangen und wahrscheinlich am Sonnabend wird Lepsius selber hineingehen mit Abeken und Franke; und am Montag wieder zurückkehren, worauf wir dann recht bald nach Saccara aufbrechen werden, denn das Feld hier ist nachgerade ausgebeutet. -

Freitag den 27ten Januar 1843. Das Wetter will sich nicht ändern; am Morgen 7°, am Mittag etwa 15° und der Tag kalt und windig; heut ist ein jour gris, wenig Sonne. Ich kopire in meinem Zelte Wild’s aufgenommene Gräber; gegen Abend mache ich mir noch eine kleine Bewegung zum Eingang der großen Pyramide, wo Max unsre Inschrift roth anmalt; und dann besuche ich Bonomi und Frey in ihrem Grabe, mit denen ich nach Haus gehe, bewundernd die schönen Farben des Abendhimmels, dessen blutige Wolken immer noch Wind andeuten. Es sollen auf morgen die Kameele zum Transport unsrer Gypse und Alterthümer nach Cairo bestellt werden, doch waren sie nicht zu bekommen, und muß nun dieser Aufbruch bis zum Montag bleiben. - Es sind auch heut noch manche interressante Neuigkeiten aufgefunden, eine neue Kammer, das Maaß einer egyptischen Elle etc. -Am Abend Besuch in Bonomi’s Zelte. -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0138" n="137"/>
beiter anzustellen, so kalt, daß ich mich nach 1 - 1 ½ Stunden wieder nach Hause machte, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> dort zu zeichnen begann. Es werden heut neue Gräber geöffnet; in <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Kammer des Einen liegen an 40 Todtenköpfe, Gerippe, Mumienkasten <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> Holz aber zerbrochen, Alle aus den Zeiten der Römer, während <choice><abbr>d</abbr><expan>das</expan></choice> Grab selbst mit seiner originalen Kammer den Zeiten des <persName>Xufu</persName> angehören mag. <choice><abbr>Mr</abbr><expan>Mister</expan></choice> <persName>Wild</persName> ist heut auf einige Tage nach <placeName>Cairo</placeName> gegangen <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> <choice><abbr>wahrsch</abbr><expan>wahrscheinlich</expan></choice> am Sonnabend wird <persName><choice><abbr>Leps</abbr><expan>Lepsius</expan></choice></persName> selber hineingehen mit <persName>Abeken</persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> <persName>Franke</persName>; <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> am Montag wieder zurückkehren, worauf wir dann recht bald nach <placeName>Saccara</placeName> aufbrechen werden, denn das Feld hier ist nachgerade ausgebeutet. -
</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1843-01-27"><hi rendition="#u">Freitag <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 27ten <choice><abbr>Jan</abbr><expan>Januar</expan></choice> 1843</hi></date>. Das Wetter will sich nicht ändern; am Morgen 7°, am Mittag etwa 15° <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> der Tag kalt <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> windig; heut ist ein jour gris, wenig Sonne. Ich kopire in meinem Zelte <persName>Wild</persName>&#x2019;s aufgenommene Gräber; gegen Abend mache ich mir noch eine kleine Bewegung zum Eingang der <placeName>großen Pyramide</placeName>, wo <persName>Max</persName> unsre Inschrift roth anmalt; <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> dann besuche ich <persName>Bonomi</persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> <persName>Frey</persName> in ihrem Grabe, mit denen ich nach Haus gehe, bewundernd die schönen Farben des Abendhimmels, dessen blutige Wolken immer noch Wind andeuten. Es sollen auf morgen die Kameele zum Transport unsrer Gypse <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> Alterthümer nach <placeName>Cairo</placeName> bestellt werden, doch waren sie nicht zu bekommen, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> muß nun dieser Aufbruch bis zum Montag bleiben. - Es sind auch heut noch manche interressante Neuigkeiten aufgefunden, eine neue Kammer, das Maaß einer egyptischen Elle etc. -Am Abend Besuch in <persName>Bonomi</persName>&#x2019;s Zelte. -
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0138] beiter anzustellen, so kalt, daß ich mich nach 1 - 1 ½ Stunden wieder nach Hause machte, d dort zu zeichnen begann. Es werden heut neue Gräber geöffnet; in d Kammer des Einen liegen an 40 Todtenköpfe, Gerippe, Mumienkasten v Holz aber zerbrochen, Alle aus den Zeiten der Römer, während d Grab selbst mit seiner originalen Kammer den Zeiten des Xufu angehören mag. Mr Wild ist heut auf einige Tage nach Cairo gegangen d wahrsch am Sonnabend wird Leps selber hineingehen mit Abeken d Franke; d am Montag wieder zurückkehren, worauf wir dann recht bald nach Saccara aufbrechen werden, denn das Feld hier ist nachgerade ausgebeutet. - Freitag d 27ten Jan 1843. Das Wetter will sich nicht ändern; am Morgen 7°, am Mittag etwa 15° d der Tag kalt d windig; heut ist ein jour gris, wenig Sonne. Ich kopire in meinem Zelte Wild’s aufgenommene Gräber; gegen Abend mache ich mir noch eine kleine Bewegung zum Eingang der großen Pyramide, wo Max unsre Inschrift roth anmalt; d dann besuche ich Bonomi d Frey in ihrem Grabe, mit denen ich nach Haus gehe, bewundernd die schönen Farben des Abendhimmels, dessen blutige Wolken immer noch Wind andeuten. Es sollen auf morgen die Kameele zum Transport unsrer Gypse d Alterthümer nach Cairo bestellt werden, doch waren sie nicht zu bekommen, d muß nun dieser Aufbruch bis zum Montag bleiben. - Es sind auch heut noch manche interressante Neuigkeiten aufgefunden, eine neue Kammer, das Maaß einer egyptischen Elle etc. -Am Abend Besuch in Bonomi’s Zelte. -

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML. (2013-04-11T11:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus der Quelle entsprechen muss.
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-04-11T11:54:31Z)
: Transkription des Originals. (2013-04-11T11:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-04-11T11:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Zeilenumbrüche wurden nicht markiert.
  • Seitenumbrüche wurden beibehalten
  • Tilgungen und Einfügungen wurden nicht markiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/138
Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/138>, abgerufen am 29.03.2024.