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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Ganzen schön, der Sonnenuntergang am Mokattamgebirge wunderbar schön, aber der Abend wieder sehr windig.

Montag den 26ten December 1842. Die Nacht war eine der stürmischsten; ich wundere mich, daß unser Zelt ausgehalten hat. - Am ganzen Vormittag und einen Theil des Nachmittags fahre ich an meinem Briefe zu schreiben fort; das Wetter ist jetzt wolkig aber leidlich warm, und ich will mir noch eine kleine Bewegung machen; Franke schießt nach der Scheibe; Lepsius scheint ganz wieder besser; Frey aber ist seit gestern nicht ganz wohl. - Ich gehe mit Frey zu den Palmen im Grunde; Bonomi findet sich mit seinem Dromedar zu uns. Ich besehe mit ihm das neu aufgefundene Grab neben der Felsenpyramide und wir nehmen dann zusammen die Maaße der großen Sphinx. Nach dem Abendessen soll das Fest in der Pyramide gefeiert werden; Lepsius will schießen, wenn wir kommen sollen. Es dauert damit unvernünftig lange; endlich aber setzen wir uns im Dunkeln dahin in Bewegung. Auf der Hälfte des Ganges zur Kammer wird abermals Halt gemacht und wir warten wieder. Dann aber gelangen wir in das Innere, und wirklich überraschend war der Anblick des trefflich ausgeputzten mit Wachslichtern hell und glänzend erleuchteten Christbaums, der unter der Form einer schönen Palme aus dem Sarkophage des Königs Cheops oder Xufu seine Zweige weit überhängen ließ. Niemals wohl hatte diese stille Kammer solche Helligkeit erblickt. Der Baum hing voll Girlanden von Datteln, Rosinen, Feigen und Mandeln, wie voll Geschenken (ein Jeder fand eine seidne Börse und dabei ein silbernes Petschaft mit arabischem Namenszuge); Teller voll Früchte waren außerdem noch auf hereingeschleppten Stühlchen für Jeden hingesetzt. Hitze, Dampf und Staub in der Kammer waren erschrecklich. Abeken spendete von seinem trefflichen Rheinwein, und zuerst ward auf das Wohl des Königs getrunken, wobei Franke schoß, was schrecklich widerhallte und Abeken besonders erschreckte.

Ganzen schön, der Sonnenuntergang am Mokattamgebirge wunderbar schön, aber der Abend wieder sehr windig.

Montag den 26ten December 1842. Die Nacht war eine der stürmischsten; ich wundere mich, daß unser Zelt ausgehalten hat. - Am ganzen Vormittag und einen Theil des Nachmittags fahre ich an meinem Briefe zu schreiben fort; das Wetter ist jetzt wolkig aber leidlich warm, und ich will mir noch eine kleine Bewegung machen; Franke schießt nach der Scheibe; Lepsius scheint ganz wieder besser; Frey aber ist seit gestern nicht ganz wohl. - Ich gehe mit Frey zu den Palmen im Grunde; Bonomi findet sich mit seinem Dromedar zu uns. Ich besehe mit ihm das neu aufgefundene Grab neben der Felsenpyramide und wir nehmen dann zusammen die Maaße der großen Sphinx. Nach dem Abendessen soll das Fest in der Pyramide gefeiert werden; Lepsius will schießen, wenn wir kommen sollen. Es dauert damit unvernünftig lange; endlich aber setzen wir uns im Dunkeln dahin in Bewegung. Auf der Hälfte des Ganges zur Kammer wird abermals Halt gemacht und wir warten wieder. Dann aber gelangen wir in das Innere, und wirklich überraschend war der Anblick des trefflich ausgeputzten mit Wachslichtern hell und glänzend erleuchteten Christbaums, der unter der Form einer schönen Palme aus dem Sarkophage des Königs Cheops oder Xufu seine Zweige weit überhängen ließ. Niemals wohl hatte diese stille Kammer solche Helligkeit erblickt. Der Baum hing voll Girlanden von Datteln, Rosinen, Feigen und Mandeln, wie voll Geschenken (ein Jeder fand eine seidne Börse und dabei ein silbernes Petschaft mit arabischem Namenszuge); Teller voll Früchte waren außerdem noch auf hereingeschleppten Stühlchen für Jeden hingesetzt. Hitze, Dampf und Staub in der Kammer waren erschrecklich. Abeken spendete von seinem trefflichen Rheinwein, und zuerst ward auf das Wohl des Königs getrunken, wobei Franke schoß, was schrecklich widerhallte und Abeken besonders erschreckte.

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[119/0120] Ganzen schön, der Sonnenuntergang am Mokattamgeb wunderbar schön, aber der Abend wieder sehr windig. Montag d 26ten Dec 1842. Die Nacht war eine der stürmischsten; ich wundere mich, daß unser Zelt ausgehalten hat. - Am ganzen Vormittag d einen Theil des Nachmittags fahre ich an meinem Briefe zu schreiben fort; das Wetter ist jetzt wolkig aber leidlich warm, d ich will mir noch e kl Bewegung machen; Franke schießt nach d Scheibe; Leps scheint ganz wieder besser; Frey aber ist seit gestern nicht ganz wohl. - Ich gehe mit Frey zu den Palmen im Grunde; Bonomi findet sich mit seinem Dromedar zu uns. Ich besehe mit ihm d neu aufgefundene Grab neben d Felsenpyramide und wir nehmen dann zusammen die Maaße der großen Sphinx. Nach d Abendessen soll d Fest in d Pyr gefeiert werden; Leps will schießen, wenn wir kommen sollen. Es dauert damit unvernünftig lange; endl aber setzen wir uns im Dunkeln dahin in Bewegung. Auf d Hälfte des Ganges zur Kammer wird abermals Halt gemacht d wir warten wieder. Dann aber gelangen wir in d Innere, d wirkl überraschend war der Anblick des trefflich ausgeputzten mit Wachslichtern hell d glänzend erleuchteten Christbaums, der unter der Form einer schönen Palme aus dem Sarkophage des Königs Cheops oder Xufu seine Zweige weit überhängen ließ. Niemals wohl hatte diese stille Kammer solche Helligkeit erblickt. Der Baum hing voll Girlanden v Datteln, Rosinen, Feigen d Mandeln, wie voll Geschenken (ein Jeder fand eine seidne Börse und dabei e silbernes Petschaft mit arab Namenszuge); Teller voll Früchte waren außerdem noch auf hereingeschleppten Stühlchen für Jeden hingesetzt. Hitze, Dampf d Staub in d Kammer waren erschrecklich. Abeken spendete von seinem treffl Rheinwein, d zuerst ward auf d Wohl des Königs getrunken, wobei Franke schoß, was schrecklich widerhallte d Abeken besonders erschreckte.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/120>, abgerufen am 21.11.2024.