Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

pen_040.001
giebt, wie es am bequemsten mit einer pen_040.002
andern verschwisterten Kunst, der Musik, pen_040.003
kann verbunden werden; oder daß man pen_040.004
das nicht thut. Aus der bloßen Erzählung pen_040.005
kann auf diese Art Romanze, aus pen_040.006
dem bloßen Drama Oper werden. Freilich pen_040.007
aber muß man dann die besondere pen_040.008
Materie, die man zu so einer Erzählung pen_040.009
oder zu so einem Drama nimmt, so auswählen pen_040.010
daß die Verbindung mit der Musik pen_040.011
nicht unschicklich sei.

pen_040.012

Wir sehen schon, auch die Sache nur pen_040.013
ganz leicht überdacht, daß sich durch die pen_040.014
beiden angegebenen Gründe der Eintheilung, pen_040.015
Materie und Form, wenn wir die pen_040.016
verschiedenen Glieder derselben mit einander pen_040.017
verbinden, und hie und da noch pen_040.018
etwas nähere Bestimmungen hinzuthun, pen_040.019
alle uns bekannte Dichtungsarten werden pen_040.020
erklären lassen: Satire, Lied, Epigramm,

pen_040.001
giebt, wie es am bequemsten mit einer pen_040.002
andern verschwisterten Kunst, der Musik, pen_040.003
kann verbunden werden; oder daß man pen_040.004
das nicht thut. Aus der bloßen Erzählung pen_040.005
kann auf diese Art Romanze, aus pen_040.006
dem bloßen Drama Oper werden. Freilich pen_040.007
aber muß man dann die besondere pen_040.008
Materie, die man zu so einer Erzählung pen_040.009
oder zu so einem Drama nimmt, so auswählen pen_040.010
daß die Verbindung mit der Musik pen_040.011
nicht unschicklich sei.

pen_040.012

  Wir sehen schon, auch die Sache nur pen_040.013
ganz leicht überdacht, daß sich durch die pen_040.014
beiden angegebenen Gründe der Eintheilung, pen_040.015
Materie und Form, wenn wir die pen_040.016
verschiedenen Glieder derselben mit einander pen_040.017
verbinden, und hie und da noch pen_040.018
etwas nähere Bestimmungen hinzuthun, pen_040.019
alle uns bekannte Dichtungsarten werden pen_040.020
erklären lassen: Satire, Lied, Epigramm,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0081" n="40"/><lb n="pen_040.001"/>
giebt, wie es am bequemsten mit einer <lb n="pen_040.002"/>
andern verschwisterten Kunst, der <hi rendition="#i">Musik,</hi> <lb n="pen_040.003"/>
kann verbunden werden; oder daß man <lb n="pen_040.004"/>
das nicht thut. Aus der bloßen Erzählung <lb n="pen_040.005"/>
kann auf diese Art Romanze, aus <lb n="pen_040.006"/>
dem bloßen Drama Oper werden. Freilich <lb n="pen_040.007"/>
aber muß man dann die besondere <lb n="pen_040.008"/>
Materie, die man zu so einer Erzählung <lb n="pen_040.009"/>
oder zu so einem Drama nimmt, so auswählen <lb n="pen_040.010"/>
daß die Verbindung mit der Musik <lb n="pen_040.011"/>
nicht unschicklich sei.</p>
        <lb n="pen_040.012"/>
        <p>  Wir sehen schon, auch die Sache nur <lb n="pen_040.013"/>
ganz leicht überdacht, daß sich durch die <lb n="pen_040.014"/>
beiden angegebenen Gründe der Eintheilung, <lb n="pen_040.015"/>
Materie und Form, wenn wir die <lb n="pen_040.016"/>
verschiedenen Glieder derselben mit einander <lb n="pen_040.017"/>
verbinden, und hie und da noch <lb n="pen_040.018"/>
etwas nähere Bestimmungen hinzuthun, <lb n="pen_040.019"/>
alle uns bekannte Dichtungsarten werden <lb n="pen_040.020"/>
erklären lassen: Satire, Lied, Epigramm,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[40/0081] pen_040.001 giebt, wie es am bequemsten mit einer pen_040.002 andern verschwisterten Kunst, der Musik, pen_040.003 kann verbunden werden; oder daß man pen_040.004 das nicht thut. Aus der bloßen Erzählung pen_040.005 kann auf diese Art Romanze, aus pen_040.006 dem bloßen Drama Oper werden. Freilich pen_040.007 aber muß man dann die besondere pen_040.008 Materie, die man zu so einer Erzählung pen_040.009 oder zu so einem Drama nimmt, so auswählen pen_040.010 daß die Verbindung mit der Musik pen_040.011 nicht unschicklich sei. pen_040.012   Wir sehen schon, auch die Sache nur pen_040.013 ganz leicht überdacht, daß sich durch die pen_040.014 beiden angegebenen Gründe der Eintheilung, pen_040.015 Materie und Form, wenn wir die pen_040.016 verschiedenen Glieder derselben mit einander pen_040.017 verbinden, und hie und da noch pen_040.018 etwas nähere Bestimmungen hinzuthun, pen_040.019 alle uns bekannte Dichtungsarten werden pen_040.020 erklären lassen: Satire, Lied, Epigramm,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/81
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/81>, abgerufen am 05.05.2024.