Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

pen_013.001
äußert: daß nehmlich die Sprache pen_013.002
dadurch der Musik fähig wird, als pen_013.003
zu welcher Tact und Rhythmus gehören. pen_013.004
Auch ist schon das Sylbenmaß selbst, pen_013.005
wenn auch die Worte noch nicht gesungen, pen_013.006
sondern nur gut recitirt werden, eine pen_013.007
Art von Musik. Musik aber ist lebendiger pen_013.008
Ausdruck der Empfindung, und eben pen_013.009
dadurch auch Mittel, bei Andern Empfindung pen_013.010
hervorzubringen. Die Erklärung dieser pen_013.011
Sache, wenn sie überhaupt befriedigend pen_013.012
kann gegeben werden, würde uns pen_013.013
hier zu weit führen; genug, daß ihre pen_013.014
Wahrheit durch eines Jeden mannichsaltige pen_013.015
Erfahrungen an sich und an Andern pen_013.016
bestätiget wird. Nicht allein aber macht pen_013.017
das Musikalische des Sylbenmaßes die pen_013.018
Sprache zum Ausdruck und zur Erweckung pen_013.019
der Empfindung überhaupt bequemer; pen_013.020
sondern auch die eigene Art der

pen_013.001
äußert: daß nehmlich die Sprache pen_013.002
dadurch der Musik fähig wird, als pen_013.003
zu welcher Tact und Rhythmus gehören. pen_013.004
Auch ist schon das Sylbenmaß selbst, pen_013.005
wenn auch die Worte noch nicht gesungen, pen_013.006
sondern nur gut recitirt werden, eine pen_013.007
Art von Musik. Musik aber ist lebendiger pen_013.008
Ausdruck der Empfindung, und eben pen_013.009
dadurch auch Mittel, bei Andern Empfindung pen_013.010
hervorzubringen. Die Erklärung dieser pen_013.011
Sache, wenn sie überhaupt befriedigend pen_013.012
kann gegeben werden, würde uns pen_013.013
hier zu weit führen; genug, daß ihre pen_013.014
Wahrheit durch eines Jeden mannichſaltige pen_013.015
Erfahrungen an sich und an Andern pen_013.016
bestätiget wird. Nicht allein aber macht pen_013.017
das Musikalische des Sylbenmaßes die pen_013.018
Sprache zum Ausdruck und zur Erweckung pen_013.019
der Empfindung überhaupt bequemer; pen_013.020
sondern auch die eigene Art der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0054" n="13"/><lb n="pen_013.001"/>
äußert: daß nehmlich die Sprache <lb n="pen_013.002"/>
dadurch der Musik fähig wird, als <lb n="pen_013.003"/>
zu welcher Tact und Rhythmus gehören. <lb n="pen_013.004"/>
Auch ist schon das  Sylbenmaß selbst, <lb n="pen_013.005"/>
wenn auch die Worte noch nicht gesungen, <lb n="pen_013.006"/>
sondern nur gut recitirt werden, eine <lb n="pen_013.007"/>
Art von Musik. Musik aber ist lebendiger <lb n="pen_013.008"/>
Ausdruck der <hi rendition="#i">Empfindung,</hi> und eben <lb n="pen_013.009"/>
dadurch auch Mittel, bei Andern Empfindung <lb n="pen_013.010"/>
hervorzubringen. Die Erklärung dieser <lb n="pen_013.011"/>
Sache, wenn sie überhaupt befriedigend <lb n="pen_013.012"/>
kann gegeben werden, würde uns <lb n="pen_013.013"/>
hier zu weit führen; genug, daß ihre <lb n="pen_013.014"/>
Wahrheit durch eines Jeden mannich&#x017F;altige <lb n="pen_013.015"/>
Erfahrungen an sich und an Andern <lb n="pen_013.016"/>
bestätiget wird. Nicht allein aber macht <lb n="pen_013.017"/>
das Musikalische des Sylbenmaßes die <lb n="pen_013.018"/>
Sprache zum Ausdruck und zur Erweckung <lb n="pen_013.019"/>
der Empfindung überhaupt bequemer; <lb n="pen_013.020"/>
sondern auch die eigene Art der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0054] pen_013.001 äußert: daß nehmlich die Sprache pen_013.002 dadurch der Musik fähig wird, als pen_013.003 zu welcher Tact und Rhythmus gehören. pen_013.004 Auch ist schon das Sylbenmaß selbst, pen_013.005 wenn auch die Worte noch nicht gesungen, pen_013.006 sondern nur gut recitirt werden, eine pen_013.007 Art von Musik. Musik aber ist lebendiger pen_013.008 Ausdruck der Empfindung, und eben pen_013.009 dadurch auch Mittel, bei Andern Empfindung pen_013.010 hervorzubringen. Die Erklärung dieser pen_013.011 Sache, wenn sie überhaupt befriedigend pen_013.012 kann gegeben werden, würde uns pen_013.013 hier zu weit führen; genug, daß ihre pen_013.014 Wahrheit durch eines Jeden mannichſaltige pen_013.015 Erfahrungen an sich und an Andern pen_013.016 bestätiget wird. Nicht allein aber macht pen_013.017 das Musikalische des Sylbenmaßes die pen_013.018 Sprache zum Ausdruck und zur Erweckung pen_013.019 der Empfindung überhaupt bequemer; pen_013.020 sondern auch die eigene Art der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/54
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/54>, abgerufen am 06.05.2024.