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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

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Wo er sich endet, wo ein Strom das Meer wird, pen_477.002
Gleit' ich über den Strom, der sanfter aufschwillt; pen_477.003
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Denn, der mich begleitet, der Gott gebots pen_477.005
ihm!
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Weine nicht, Cidli!

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Klopstock.

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Das hier gewählte Beispiel führt uns pen_477.009
sogleich auf die erste Regel, die der lyrische pen_477.010
Dichter in Ansehung des Gegenstandes pen_477.011
zu beobachten hat, welcher die pen_477.012
Empfindung veranlaßt. Der Leser muß pen_477.013
nothwendig diesen Gegenstand kennen, pen_477.014
wenn er die Empfindung theilen soll; denn pen_477.015
ohne Einsicht des Grundes, kann eben so pen_477.016
wenig das Herz sich interessiren, als der pen_477.017
Verstand Beifall geben. Also muß der pen_477.018
Dichter, wo er den Gegenstand nicht als pen_477.019
bekannt voraussetzen darf, die Veranlassung pen_477.020
seines Gedichts, selbst im Ausdruck pen_477.021
seiner Empfindung, angeben; doch freilich

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Wo er sich endet, wo ein Strom das Meer wird, pen_477.002
  Gleit' ich über den Strom, der sanfter aufschwillt; pen_477.003
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    Denn, der mich begleitet, der Gott gebots pen_477.005
ihm!
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      Weine nicht, Cidli!

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Klopstock.

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  Das hier gewählte Beispiel führt uns pen_477.009
sogleich auf die erste Regel, die der lyrische pen_477.010
Dichter in Ansehung des Gegenstandes pen_477.011
zu beobachten hat, welcher die pen_477.012
Empfindung veranlaßt. Der Leser muß pen_477.013
nothwendig diesen Gegenstand kennen, pen_477.014
wenn er die Empfindung theilen soll; denn pen_477.015
ohne Einsicht des Grundes, kann eben so pen_477.016
wenig das Herz sich interessiren, als der pen_477.017
Verstand Beifall geben. Also muß der pen_477.018
Dichter, wo er den Gegenstand nicht als pen_477.019
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[477/0520] pen_477.001 Wo er sich endet, wo ein Strom das Meer wird, pen_477.002   Gleit' ich über den Strom, der sanfter aufschwillt; pen_477.003 pen_477.004     Denn, der mich begleitet, der Gott gebots pen_477.005 ihm! pen_477.006       Weine nicht, Cidli! pen_477.007 Klopstock. pen_477.008   Das hier gewählte Beispiel führt uns pen_477.009 sogleich auf die erste Regel, die der lyrische pen_477.010 Dichter in Ansehung des Gegenstandes pen_477.011 zu beobachten hat, welcher die pen_477.012 Empfindung veranlaßt. Der Leser muß pen_477.013 nothwendig diesen Gegenstand kennen, pen_477.014 wenn er die Empfindung theilen soll; denn pen_477.015 ohne Einsicht des Grundes, kann eben so pen_477.016 wenig das Herz sich interessiren, als der pen_477.017 Verstand Beifall geben. Also muß der pen_477.018 Dichter, wo er den Gegenstand nicht als pen_477.019 bekannt voraussetzen darf, die Veranlassung pen_477.020 seines Gedichts, selbst im Ausdruck pen_477.021 seiner Empfindung, angeben; doch freilich

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Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/520>, abgerufen am 25.11.2024.