Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

pen_436.001
Ritter und Tochter gewinnen Zeit: pen_436.002
jener, seine Ansprüche, seine Vorzüge, seine pen_436.003
rechtschaffnen edeln Absichten; diese, pen_436.004
ihre Wohlfahrt, ihre ehedem erhaltnen Beweise pen_436.005
der väterlichen Huld, ihre und seine pen_436.006
eigenen Hoffnungen dem Vater ans Herz pen_436.007
zu legen. Gleichwohl sind wir des Erfolgs, pen_436.008
bei aller Kraft dieser vereinigten pen_436.009
Bewegungsgründe, nicht völlig sicher: erst pen_436.010
muß sich uns noch der Charakter des pen_436.011
Vaters in dieser prüfendsten wichtigsten pen_436.012
Situation völlig entwickeln; wir sehen noch pen_436.013
immer seine wiedererwachende Zärtlichkeit pen_436.014
mit Haß und Rachgier ringen: allein pen_436.015
am Ende trägt doch die erstere den Sieg pen_436.016
davon, und der Charakter zeigt sich zu pen_436.017
unserm Vergnügen als der wahrscheinlichste pen_436.018
väterliche Charakter. Dadurch ist denn pen_436.019
auf einmal Alles entschieden; das ganze pen_436.020
Schicksal der Liebenden ist bestimmt: und

pen_436.001
Ritter und Tochter gewinnen Zeit: pen_436.002
jener, seine Ansprüche, seine Vorzüge, seine pen_436.003
rechtschaffnen edeln Absichten; diese, pen_436.004
ihre Wohlfahrt, ihre ehedem erhaltnen Beweise pen_436.005
der väterlichen Huld, ihre und seine pen_436.006
eigenen Hoffnungen dem Vater ans Herz pen_436.007
zu legen. Gleichwohl sind wir des Erfolgs, pen_436.008
bei aller Kraft dieser vereinigten pen_436.009
Bewegungsgründe, nicht völlig sicher: erst pen_436.010
muß sich uns noch der Charakter des pen_436.011
Vaters in dieser prüfendsten wichtigsten pen_436.012
Situation völlig entwickeln; wir sehen noch pen_436.013
immer seine wiedererwachende Zärtlichkeit pen_436.014
mit Haß und Rachgier ringen: allein pen_436.015
am Ende trägt doch die erstere den Sieg pen_436.016
davon, und der Charakter zeigt sich zu pen_436.017
unserm Vergnügen als der wahrscheinlichste pen_436.018
väterliche Charakter. Dadurch ist denn pen_436.019
auf einmal Alles entschieden; das ganze pen_436.020
Schicksal der Liebenden ist bestimmt: und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0479" n="436"/><lb n="pen_436.001"/>
Ritter und Tochter gewinnen Zeit: <lb n="pen_436.002"/>
jener, seine Ansprüche, seine Vorzüge, seine <lb n="pen_436.003"/>
rechtschaffnen edeln Absichten; diese, <lb n="pen_436.004"/>
ihre Wohlfahrt, ihre ehedem erhaltnen Beweise <lb n="pen_436.005"/>
der väterlichen Huld, ihre und seine <lb n="pen_436.006"/>
eigenen Hoffnungen dem Vater ans Herz <lb n="pen_436.007"/>
zu legen. Gleichwohl sind wir des Erfolgs, <lb n="pen_436.008"/>
bei aller Kraft dieser vereinigten <lb n="pen_436.009"/>
Bewegungsgründe, nicht völlig sicher: erst <lb n="pen_436.010"/>
muß sich uns noch der Charakter des <lb n="pen_436.011"/>
Vaters in dieser prüfendsten wichtigsten <lb n="pen_436.012"/>
Situation völlig entwickeln; wir sehen noch <lb n="pen_436.013"/>
immer seine wiedererwachende Zärtlichkeit <lb n="pen_436.014"/>
mit Haß und Rachgier ringen: allein <lb n="pen_436.015"/>
am Ende trägt doch die erstere den Sieg <lb n="pen_436.016"/>
davon, und der Charakter zeigt sich zu <lb n="pen_436.017"/>
unserm Vergnügen als der wahrscheinlichste <lb n="pen_436.018"/>
väterliche Charakter. Dadurch ist denn <lb n="pen_436.019"/>
auf einmal Alles entschieden; das ganze <lb n="pen_436.020"/>
Schicksal der Liebenden ist bestimmt: und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[436/0479] pen_436.001 Ritter und Tochter gewinnen Zeit: pen_436.002 jener, seine Ansprüche, seine Vorzüge, seine pen_436.003 rechtschaffnen edeln Absichten; diese, pen_436.004 ihre Wohlfahrt, ihre ehedem erhaltnen Beweise pen_436.005 der väterlichen Huld, ihre und seine pen_436.006 eigenen Hoffnungen dem Vater ans Herz pen_436.007 zu legen. Gleichwohl sind wir des Erfolgs, pen_436.008 bei aller Kraft dieser vereinigten pen_436.009 Bewegungsgründe, nicht völlig sicher: erst pen_436.010 muß sich uns noch der Charakter des pen_436.011 Vaters in dieser prüfendsten wichtigsten pen_436.012 Situation völlig entwickeln; wir sehen noch pen_436.013 immer seine wiedererwachende Zärtlichkeit pen_436.014 mit Haß und Rachgier ringen: allein pen_436.015 am Ende trägt doch die erstere den Sieg pen_436.016 davon, und der Charakter zeigt sich zu pen_436.017 unserm Vergnügen als der wahrscheinlichste pen_436.018 väterliche Charakter. Dadurch ist denn pen_436.019 auf einmal Alles entschieden; das ganze pen_436.020 Schicksal der Liebenden ist bestimmt: und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/479
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/479>, abgerufen am 25.11.2024.