Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

pen_361.001
werde, wenn die Umstände die ihr jetzt pen_361.002
noch verborgen bleiben, sich einmal aufklären pen_361.003
werden.

pen_361.004

Da in unsrer Romanze mehrere Personen pen_361.005
in die Handlung verflochten sind; pen_361.006
so bringt uns das, von der Betrachtung pen_361.007
der Lage der Hauptpersonen, auf die pen_361.008
Charaktere zurück, die wir vorhin nur pen_361.009
noch einzeln betrachtet haben. Wir müssen pen_361.010
sie jetzt noch als Gesellschaft, als pen_361.011
Gruppe von Charakteren, in ihrer Verbindung, pen_361.012
in ihrer Gegeneinanderstellung, pen_361.013
betrachten.

pen_361.014

Ohne Zweifel könnten diese Charaktere pen_361.015
weit gleichförmiger, einander weit pen_361.016
ähnlicher; die Liebhaber z. B. könnten pen_361.017
ungefähr von gleichem Schlage, und auch pen_361.018
der Vater im Grunde wenig von ihnen pen_361.019
verschieden seyn. Allein ganz sichtbar pen_361.020
gewinnt bei der Einrichtung des Dichters

pen_361.001
werde, wenn die Umstände die ihr jetzt pen_361.002
noch verborgen bleiben, sich einmal aufklären pen_361.003
werden.

pen_361.004

  Da in unsrer Romanze mehrere Personen pen_361.005
in die Handlung verflochten sind; pen_361.006
so bringt uns das, von der Betrachtung pen_361.007
der Lage der Hauptpersonen, auf die pen_361.008
Charaktere zurück, die wir vorhin nur pen_361.009
noch einzeln betrachtet haben. Wir müssen pen_361.010
sie jetzt noch als Gesellschaft, als pen_361.011
Gruppe von Charakteren, in ihrer Verbindung, pen_361.012
in ihrer Gegeneinanderstellung, pen_361.013
betrachten.

pen_361.014

  Ohne Zweifel könnten diese Charaktere pen_361.015
weit gleichförmiger, einander weit pen_361.016
ähnlicher; die Liebhaber z. B. könnten pen_361.017
ungefähr von gleichem Schlage, und auch pen_361.018
der Vater im Grunde wenig von ihnen pen_361.019
verschieden seyn. Allein ganz sichtbar pen_361.020
gewinnt bei der Einrichtung des Dichters

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0404" n="361"/><lb n="pen_361.001"/>
werde, wenn die Umstände die ihr jetzt <lb n="pen_361.002"/>
noch verborgen bleiben, sich einmal aufklären <lb n="pen_361.003"/>
werden.</p>
        <lb n="pen_361.004"/>
        <p>  Da in unsrer Romanze mehrere Personen <lb n="pen_361.005"/>
in die Handlung verflochten sind; <lb n="pen_361.006"/>
so bringt uns das, von der Betrachtung <lb n="pen_361.007"/>
der Lage der Hauptpersonen, auf die <lb n="pen_361.008"/>
Charaktere zurück, die wir vorhin nur <lb n="pen_361.009"/>
noch einzeln betrachtet haben. Wir müssen <lb n="pen_361.010"/>
sie jetzt noch als Gesellschaft, als <lb n="pen_361.011"/> <hi rendition="#i">Gruppe</hi> von Charakteren, in ihrer Verbindung, <lb n="pen_361.012"/>
in ihrer Gegeneinanderstellung, <lb n="pen_361.013"/>
betrachten.</p>
        <lb n="pen_361.014"/>
        <p>  Ohne Zweifel könnten diese Charaktere <lb n="pen_361.015"/>
weit gleichförmiger, einander weit <lb n="pen_361.016"/>
ähnlicher; die Liebhaber z. B. könnten <lb n="pen_361.017"/>
ungefähr von gleichem Schlage, und auch <lb n="pen_361.018"/>
der Vater im Grunde wenig von ihnen <lb n="pen_361.019"/>
verschieden seyn. Allein ganz sichtbar <lb n="pen_361.020"/>
gewinnt bei der Einrichtung des Dichters
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[361/0404] pen_361.001 werde, wenn die Umstände die ihr jetzt pen_361.002 noch verborgen bleiben, sich einmal aufklären pen_361.003 werden. pen_361.004   Da in unsrer Romanze mehrere Personen pen_361.005 in die Handlung verflochten sind; pen_361.006 so bringt uns das, von der Betrachtung pen_361.007 der Lage der Hauptpersonen, auf die pen_361.008 Charaktere zurück, die wir vorhin nur pen_361.009 noch einzeln betrachtet haben. Wir müssen pen_361.010 sie jetzt noch als Gesellschaft, als pen_361.011 Gruppe von Charakteren, in ihrer Verbindung, pen_361.012 in ihrer Gegeneinanderstellung, pen_361.013 betrachten. pen_361.014   Ohne Zweifel könnten diese Charaktere pen_361.015 weit gleichförmiger, einander weit pen_361.016 ähnlicher; die Liebhaber z. B. könnten pen_361.017 ungefähr von gleichem Schlage, und auch pen_361.018 der Vater im Grunde wenig von ihnen pen_361.019 verschieden seyn. Allein ganz sichtbar pen_361.020 gewinnt bei der Einrichtung des Dichters

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/404
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/404>, abgerufen am 17.05.2024.