Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

pen_335.001
Erwartung der Zukunft, was uns beschäftigt: pen_335.002
wir wünschen, hoffen, fürchten; wir pen_335.003
haben von Anfang bis zu Ende eine unruhige pen_335.004
Ahnung des Ausganges; kurz: wir pen_335.005
werden, im genauesten Verstande des pen_335.006
Worts, interessirt. Diese Art der Wirkung pen_335.007
aber rührt sichtbar nur daher: weil pen_335.008
wir in dem Gegenwärtigen schon den pen_335.009
Saamen der Zukunft, die Gründe der pen_335.010
nachfolgenden Veränderungen erblicken; pen_335.011
Gründe, die indeß für den letzten Erfolg, pen_335.012
welchen wir erwarten, noch nicht entscheidend, pen_335.013
nicht zureichend sind, und die pen_335.014
daher noch immer die Möglichkeit eines pen_335.015
andern Erfolges übrig lassen. - Es können pen_335.016
sich aus dem Innern der Charaktere pen_335.017
selbst glückliche Ideen entwickeln: andre pen_335.018
Neigungen können darin durch gelegentlichen pen_335.019
Reiz bis zum Überschwunge mächtig pen_335.020
werden; oder auch in der umgebenden

pen_335.001
Erwartung der Zukunft, was uns beschäftigt: pen_335.002
wir wünschen, hoffen, fürchten; wir pen_335.003
haben von Anfang bis zu Ende eine unruhige pen_335.004
Ahnung des Ausganges; kurz: wir pen_335.005
werden, im genauesten Verstande des pen_335.006
Worts, interessirt. Diese Art der Wirkung pen_335.007
aber rührt sichtbar nur daher: weil pen_335.008
wir in dem Gegenwärtigen schon den pen_335.009
Saamen der Zukunft, die Gründe der pen_335.010
nachfolgenden Veränderungen erblicken; pen_335.011
Gründe, die indeß für den letzten Erfolg, pen_335.012
welchen wir erwarten, noch nicht entscheidend, pen_335.013
nicht zureichend sind, und die pen_335.014
daher noch immer die Möglichkeit eines pen_335.015
andern Erfolges übrig lassen. – Es können pen_335.016
sich aus dem Innern der Charaktere pen_335.017
selbst glückliche Ideen entwickeln: andre pen_335.018
Neigungen können darin durch gelegentlichen pen_335.019
Reiz bis zum Überschwunge mächtig pen_335.020
werden; oder auch in der umgebenden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0378" n="335"/><lb n="pen_335.001"/>
Erwartung der Zukunft, was uns beschäftigt: <lb n="pen_335.002"/>
wir wünschen, hoffen, fürchten; wir <lb n="pen_335.003"/>
haben von Anfang bis zu Ende eine unruhige <lb n="pen_335.004"/>
Ahnung des Ausganges; kurz: wir <lb n="pen_335.005"/>
werden, im genauesten Verstande des <lb n="pen_335.006"/>
Worts, <hi rendition="#i">interessirt.</hi> Diese Art der Wirkung <lb n="pen_335.007"/>
aber rührt sichtbar nur daher: weil <lb n="pen_335.008"/>
wir in dem Gegenwärtigen schon den <lb n="pen_335.009"/>
Saamen der Zukunft, die Gründe der <lb n="pen_335.010"/>
nachfolgenden Veränderungen erblicken; <lb n="pen_335.011"/>
Gründe, die indeß für den letzten Erfolg, <lb n="pen_335.012"/>
welchen wir erwarten, noch nicht entscheidend, <lb n="pen_335.013"/>
nicht zureichend sind, und die <lb n="pen_335.014"/>
daher noch immer die Möglichkeit eines <lb n="pen_335.015"/>
andern Erfolges übrig lassen. &#x2013; Es können <lb n="pen_335.016"/>
sich aus dem Innern der Charaktere <lb n="pen_335.017"/>
selbst glückliche Ideen entwickeln: andre <lb n="pen_335.018"/>
Neigungen können darin durch gelegentlichen <lb n="pen_335.019"/>
Reiz bis zum Überschwunge mächtig <lb n="pen_335.020"/>
werden; oder auch in der umgebenden
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[335/0378] pen_335.001 Erwartung der Zukunft, was uns beschäftigt: pen_335.002 wir wünschen, hoffen, fürchten; wir pen_335.003 haben von Anfang bis zu Ende eine unruhige pen_335.004 Ahnung des Ausganges; kurz: wir pen_335.005 werden, im genauesten Verstande des pen_335.006 Worts, interessirt. Diese Art der Wirkung pen_335.007 aber rührt sichtbar nur daher: weil pen_335.008 wir in dem Gegenwärtigen schon den pen_335.009 Saamen der Zukunft, die Gründe der pen_335.010 nachfolgenden Veränderungen erblicken; pen_335.011 Gründe, die indeß für den letzten Erfolg, pen_335.012 welchen wir erwarten, noch nicht entscheidend, pen_335.013 nicht zureichend sind, und die pen_335.014 daher noch immer die Möglichkeit eines pen_335.015 andern Erfolges übrig lassen. – Es können pen_335.016 sich aus dem Innern der Charaktere pen_335.017 selbst glückliche Ideen entwickeln: andre pen_335.018 Neigungen können darin durch gelegentlichen pen_335.019 Reiz bis zum Überschwunge mächtig pen_335.020 werden; oder auch in der umgebenden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/378
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/378>, abgerufen am 25.11.2024.