Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.pen_303.001 Das Schachspiel, so sagt man, sei für einen pen_303.002 Göthe. pen_303.012
Mess. Ges. 4. pen_303.020
individuelle Namen setzen: Cleanth, Damon...; pen_303.021 und die dann gleichwohl nicht nur eben so mannichfaltige, pen_303.022 oft in ein einziges Bild kaum vereinbare, pen_303.023 sondern auch eben so allgemeine und oft pen_303.024 noch weit allgemeinere Züge zusammensetzen! pen_303.001 Das Schachspiel, so sagt man, sei für einen pen_303.002 Göthe. pen_303.012
Mess. Ges. 4. pen_303.020
individuelle Namen setzen: Cleanth, Damon...; pen_303.021 und die dann gleichwohl nicht nur eben so mannichfaltige, pen_303.022 oft in ein einziges Bild kaum vereinbare, pen_303.023 sondern auch eben so allgemeine und oft pen_303.024 noch weit allgemeinere Züge zusammensetzen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0346" n="303"/> <lb n="pen_303.001"/> <p> <hi rendition="#aq">Das Schachspiel, so sagt man, sei für einen <lb n="pen_303.002"/> König erfunden. Wenns wahr ist. so ist mirs, <lb n="pen_303.003"/> als wenn ich ihn sähe. Er war minorenn an <lb n="pen_303.004"/> Verstand oder an Jahren, unter der Vormundschaft <lb n="pen_303.005"/> seiner Mutter oder seiner Frau; hatte <lb n="pen_303.006"/> Milchhaare im Bart und Flachshaare um die <lb n="pen_303.007"/> Schläfe; er war so gefällig wie ein Weidenschößling, <lb n="pen_303.008"/> und spielte gern mit den Damen <lb n="pen_303.009"/> und auf der Dame, nicht aus Leidenschaft, behüte <lb n="pen_303.010"/> Gott! nur zum Zeitvertreib.</hi></p> <lb n="pen_303.011"/> <p> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Göthe.</hi> </hi> </hi> </p> <lb n="pen_303.012"/> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Hochgebildet, ein Mann von menschenfreundlichem <lb n="pen_303.013"/> Ansehn,</l> <lb n="pen_303.014"/> <l>Stand er. Wehmuth und Ernst erfüllte sein <lb n="pen_303.015"/> Antlitz; und Adel,</l> <lb n="pen_303.016"/> <l>Adel eines empfindenden unbefleckten Gewissens, <lb n="pen_303.017"/> <lb n="pen_303.018"/> Sprach sein ganzes Gesicht,</l> </lg> </hi> </p> <lb n="pen_303.019"/> <p> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Mess.</hi></hi><hi rendition="#i">Ges.</hi> 4.</hi> </hi> </p> <note xml:id="pen_302_1b" prev="#pen_302_1a" place="foot" n="*"><lb n="pen_303.020"/> individuelle Namen setzen: Cleanth, Damon...; <lb n="pen_303.021"/> und die dann gleichwohl nicht nur eben so mannichfaltige, <lb n="pen_303.022"/> oft in ein einziges Bild kaum vereinbare, <lb n="pen_303.023"/> sondern auch eben so allgemeine und oft <lb n="pen_303.024"/> noch weit allgemeinere Züge zusammensetzen!</note> </div> </body> </text> </TEI> [303/0346]
pen_303.001
Das Schachspiel, so sagt man, sei für einen pen_303.002
König erfunden. Wenns wahr ist. so ist mirs, pen_303.003
als wenn ich ihn sähe. Er war minorenn an pen_303.004
Verstand oder an Jahren, unter der Vormundschaft pen_303.005
seiner Mutter oder seiner Frau; hatte pen_303.006
Milchhaare im Bart und Flachshaare um die pen_303.007
Schläfe; er war so gefällig wie ein Weidenschößling, pen_303.008
und spielte gern mit den Damen pen_303.009
und auf der Dame, nicht aus Leidenschaft, behüte pen_303.010
Gott! nur zum Zeitvertreib.
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Göthe.
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Hochgebildet, ein Mann von menschenfreundlichem pen_303.013
Ansehn, pen_303.014
Stand er. Wehmuth und Ernst erfüllte sein pen_303.015
Antlitz; und Adel, pen_303.016
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* pen_303.020
individuelle Namen setzen: Cleanth, Damon...; pen_303.021
und die dann gleichwohl nicht nur eben so mannichfaltige, pen_303.022
oft in ein einziges Bild kaum vereinbare, pen_303.023
sondern auch eben so allgemeine und oft pen_303.024
noch weit allgemeinere Züge zusammensetzen!
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