Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

pen_289.001
ihre Ursache zurückschließen lassen, darstellt. pen_289.002
Untersucht man die besten psychologischen pen_289.003
Gemälde in den Dichtern, pen_289.004
so wird man finden, daß wirklich die pen_289.005
hier angegebenen Methoden, wenn sie pen_289.006
auch nicht die einzigen dichterischen wären, pen_289.007
doch die am meisten dichterischen pen_289.008
sind. Warum sie das aber sind, das wird pen_289.009
sich nicht besser als durch Erörterung pen_289.010
der Frage beantworten lassen: auf was pen_289.011
für Art wir überhaupt zu allen Vorstellungen pen_289.012
von unsrer eigenen oder von Anderer pen_289.013
Seelen gelangen?

pen_289.014

Es braucht nur einer ganz geringen pen_289.015
Aufmerksamkeit, um eine gewisse merkwürdige pen_289.016
Analogie zwischen Seele und pen_289.017
Auge gewahr zu werden. So wie das pen_289.018
Auge seine Sehkraft nicht unmittelbar auf pen_289.019
sich selbst anwenden kann, sondern sich pen_289.020
nur dadurch erkennt daß es außer sich

pen_289.001
ihre Ursache zurückschließen lassen, darstellt. pen_289.002
Untersucht man die besten psychologischen pen_289.003
Gemälde in den Dichtern, pen_289.004
so wird man finden, daß wirklich die pen_289.005
hier angegebenen Methoden, wenn sie pen_289.006
auch nicht die einzigen dichterischen wären, pen_289.007
doch die am meisten dichterischen pen_289.008
sind. Warum sie das aber sind, das wird pen_289.009
sich nicht besser als durch Erörterung pen_289.010
der Frage beantworten lassen: auf was pen_289.011
für Art wir überhaupt zu allen Vorstellungen pen_289.012
von unsrer eigenen oder von Anderer pen_289.013
Seelen gelangen?

pen_289.014

  Es braucht nur einer ganz geringen pen_289.015
Aufmerksamkeit, um eine gewisse merkwürdige pen_289.016
Analogie zwischen Seele und pen_289.017
Auge gewahr zu werden. So wie das pen_289.018
Auge seine Sehkraft nicht unmittelbar auf pen_289.019
sich selbst anwenden kann, sondern sich pen_289.020
nur dadurch erkennt daß es außer sich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0332" n="289"/><lb n="pen_289.001"/>
ihre Ursache zurückschließen lassen, darstellt. <lb n="pen_289.002"/>
Untersucht man die besten psychologischen <lb n="pen_289.003"/>
Gemälde in den Dichtern, <lb n="pen_289.004"/>
so wird man finden, daß wirklich die <lb n="pen_289.005"/>
hier angegebenen Methoden, wenn sie <lb n="pen_289.006"/>
auch nicht die einzigen dichterischen wären, <lb n="pen_289.007"/>
doch die am meisten dichterischen <lb n="pen_289.008"/>
sind. Warum sie das aber sind, das wird <lb n="pen_289.009"/>
sich nicht besser als durch Erörterung <lb n="pen_289.010"/>
der Frage beantworten lassen: auf was <lb n="pen_289.011"/>
für Art wir überhaupt zu allen Vorstellungen <lb n="pen_289.012"/>
von unsrer eigenen oder von Anderer <lb n="pen_289.013"/>
Seelen gelangen?</p>
        <lb n="pen_289.014"/>
        <p>  Es braucht nur einer ganz geringen <lb n="pen_289.015"/>
Aufmerksamkeit, um eine gewisse merkwürdige <lb n="pen_289.016"/>
Analogie zwischen Seele und <lb n="pen_289.017"/>
Auge gewahr zu werden. So wie das <lb n="pen_289.018"/>
Auge seine Sehkraft nicht unmittelbar auf <lb n="pen_289.019"/>
sich selbst anwenden kann, sondern sich <lb n="pen_289.020"/>
nur dadurch erkennt daß es außer sich
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[289/0332] pen_289.001 ihre Ursache zurückschließen lassen, darstellt. pen_289.002 Untersucht man die besten psychologischen pen_289.003 Gemälde in den Dichtern, pen_289.004 so wird man finden, daß wirklich die pen_289.005 hier angegebenen Methoden, wenn sie pen_289.006 auch nicht die einzigen dichterischen wären, pen_289.007 doch die am meisten dichterischen pen_289.008 sind. Warum sie das aber sind, das wird pen_289.009 sich nicht besser als durch Erörterung pen_289.010 der Frage beantworten lassen: auf was pen_289.011 für Art wir überhaupt zu allen Vorstellungen pen_289.012 von unsrer eigenen oder von Anderer pen_289.013 Seelen gelangen? pen_289.014   Es braucht nur einer ganz geringen pen_289.015 Aufmerksamkeit, um eine gewisse merkwürdige pen_289.016 Analogie zwischen Seele und pen_289.017 Auge gewahr zu werden. So wie das pen_289.018 Auge seine Sehkraft nicht unmittelbar auf pen_289.019 sich selbst anwenden kann, sondern sich pen_289.020 nur dadurch erkennt daß es außer sich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/332
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/332>, abgerufen am 17.05.2024.