Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite
pen_206.001

Ja, es muß, weil es ist! Und müßtens die Himmel pen_206.002
nicht tragen;
pen_206.003
Lägs nicht auf uns? Denn da muß es seyn; sonst pen_206.004
wärs nicht geworden!
pen_206.005
Aber warum? - So oft ich frag', antwortet pen_206.006
mir Keiner,
pen_206.007
Weder im Himmel, und weder auf Erden; und pen_206.008
so verschwindet
pen_206.009
Mir der Trost, daß es seyn muß! Allein bei pen_206.010
dem wankenden Troste
pen_206.011
Darf mein belastetes Herz doch ringen nach pen_206.012
dieser Antwort:
pen_206.013
Warum sondert es einige Menschen sich aus? pen_206.014
und faßt sie
pen_206.015
Eisern an, und hebet sie hoch aus dem Strom' pen_206.016
und trifft sie
pen_206.017
Mit zermalmendem Arm? mich, mit zermalmendem pen_206.018
Arme?
pen_206.019
Ward ich nicht blind geboren? und lebt', ein pen_206.020
Blinder, so lange?
pen_206.021
Zwar gab Er dem Auge den Tag, u. s. w.

pen_206.022

Klopstock.

pen_206.023

Wenn Beor in diesem Tone fortführe pen_206.024
und den Ausgang aus seinen Zweifeln

pen_206.001

Ja, es muß, weil es ist! Und müßtens die Himmel pen_206.002
nicht tragen;
pen_206.003
Lägs nicht auf uns? Denn da muß es seyn; sonst pen_206.004
wärs nicht geworden!
pen_206.005
Aber warum? – So oft ich frag', antwortet pen_206.006
mir Keiner,
pen_206.007
Weder im Himmel, und weder auf Erden; und pen_206.008
so verschwindet
pen_206.009
Mir der Trost, daß es seyn muß! Allein bei pen_206.010
dem wankenden Troste
pen_206.011
Darf mein belastetes Herz doch ringen nach pen_206.012
dieser Antwort:
pen_206.013
Warum sondert es einige Menschen sich aus? pen_206.014
und faßt sie
pen_206.015
Eisern an, und hebet sie hoch aus dem Strom' pen_206.016
und trifft sie
pen_206.017
Mit zermalmendem Arm? mich, mit zermalmendem pen_206.018
Arme?
pen_206.019
Ward ich nicht blind geboren? und lebt', ein pen_206.020
Blinder, so lange?
pen_206.021
Zwar gab Er dem Auge den Tag, u. s. w.

pen_206.022

Klopstock.

pen_206.023

  Wenn Beor in diesem Tone fortführe pen_206.024
und den Ausgang aus seinen Zweifeln

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0247" n="206"/>
        <lb n="pen_206.001"/>
        <p> <hi rendition="#aq">
            <lg>
              <l>Ja, es muß, weil es ist! Und müßtens die Himmel <lb n="pen_206.002"/>
nicht tragen;</l>
              <lb n="pen_206.003"/>
              <l>Lägs nicht auf uns? Denn da muß es seyn; sonst <lb n="pen_206.004"/>
wärs nicht geworden!</l>
              <lb n="pen_206.005"/>
              <l>Aber warum? &#x2013; So oft ich frag', antwortet <lb n="pen_206.006"/>
mir Keiner,</l>
              <lb n="pen_206.007"/>
              <l>Weder im Himmel, und weder auf Erden; und <lb n="pen_206.008"/>
so verschwindet</l>
              <lb n="pen_206.009"/>
              <l>Mir der Trost, daß es seyn muß! Allein bei <lb n="pen_206.010"/>
dem wankenden Troste</l>
              <lb n="pen_206.011"/>
              <l>Darf mein belastetes Herz doch ringen nach <lb n="pen_206.012"/>
dieser Antwort:</l>
              <lb n="pen_206.013"/>
              <l>Warum sondert es einige Menschen sich aus? <lb n="pen_206.014"/>
und faßt sie</l>
              <lb n="pen_206.015"/>
              <l>Eisern an, und hebet sie hoch aus dem Strom' <lb n="pen_206.016"/>
und trifft sie</l>
              <lb n="pen_206.017"/>
              <l>Mit zermalmendem Arm? mich, mit zermalmendem <lb n="pen_206.018"/>
Arme?</l>
              <lb n="pen_206.019"/>
              <l>Ward ich nicht blind geboren? und lebt', ein <lb n="pen_206.020"/>
Blinder, so lange?</l>
              <lb n="pen_206.021"/>
              <l>Zwar gab Er dem Auge den Tag, u. s. w.</l>
            </lg>
          </hi> </p>
        <lb n="pen_206.022"/>
        <p> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Klopstock.</hi> </hi> </hi> </p>
        <lb n="pen_206.023"/>
        <p>  Wenn Beor in diesem Tone fortführe <lb n="pen_206.024"/>
und den Ausgang aus seinen Zweifeln
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[206/0247] pen_206.001 Ja, es muß, weil es ist! Und müßtens die Himmel pen_206.002 nicht tragen; pen_206.003 Lägs nicht auf uns? Denn da muß es seyn; sonst pen_206.004 wärs nicht geworden! pen_206.005 Aber warum? – So oft ich frag', antwortet pen_206.006 mir Keiner, pen_206.007 Weder im Himmel, und weder auf Erden; und pen_206.008 so verschwindet pen_206.009 Mir der Trost, daß es seyn muß! Allein bei pen_206.010 dem wankenden Troste pen_206.011 Darf mein belastetes Herz doch ringen nach pen_206.012 dieser Antwort: pen_206.013 Warum sondert es einige Menschen sich aus? pen_206.014 und faßt sie pen_206.015 Eisern an, und hebet sie hoch aus dem Strom' pen_206.016 und trifft sie pen_206.017 Mit zermalmendem Arm? mich, mit zermalmendem pen_206.018 Arme? pen_206.019 Ward ich nicht blind geboren? und lebt', ein pen_206.020 Blinder, so lange? pen_206.021 Zwar gab Er dem Auge den Tag, u. s. w. pen_206.022 Klopstock. pen_206.023   Wenn Beor in diesem Tone fortführe pen_206.024 und den Ausgang aus seinen Zweifeln

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/247
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/247>, abgerufen am 02.05.2024.