Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des I. Buchs V. Cap. 25. Gespaltene Töpffe/ Ollae fissae, außwendig wol glasieret/ zum Ansaz. Diese werden mit gutem erdreich gefüllet/ und an die äste guter bäume gehencket/ junge davon abzuziehen/ wie dieser Handgriff drunten im IV. Cap. des IV. Buchs gezeiget wird. 26. Eine Trage oder Börge/ Vehiculum manuale. Mit selbigem träget man allerhand zubehör des Gartens von einem ort zum andern. 27. Geflochtene körbe/ Corbes vimineae, groß und klein/ abgebrochene Blu- men und Früchte zu tragen. 28. Ein Buchsbaum-pflanzer/ Plantator buxi. Kan von eisen gemachet werden/ und drücket man mit der gespaltenen Spize den Buchsbaum in die erde/ wann Monster oder Züge damit angeleget werden sollen. Alle diese Garten-Waffen oder Jnstrumente müssen in einer kammer in gu- Endlich/ dieweil ein künstlicher Gärtner wissen muß allerley Modellen auff Das V. Cap. Von der Gewächse Ver- mehrung/ und Verbesserung/ ins gemein. DEn ursprung aller Gewächse lehret uns die heilige Schrifft im Und gewiß es scheinet/ daß allhier die Natur von der Kunst überwunden nach
Des I. Buchs V. Cap. 25. Geſpaltene Toͤpffe/ Ollæ fiſſæ, außwendig wol glaſieret/ zum Anſaz. Dieſe werden mit gutem erdreich gefuͤllet/ und an die aͤſte guter baͤume gehencket/ junge davon abzuziehen/ wie dieſer Handgriff drunten im IV. Cap. des IV. Buchs gezeiget wird. 26. Eine Trage oder Boͤrge/ Vehiculum manuale. Mit ſelbigem traͤget man allerhand zubehoͤr des Gartens von einem ort zum andern. 27. Geflochtene koͤrbe/ Corbes vimineæ, groß und klein/ abgebrochene Blu- men und Fruͤchte zu tragen. 28. Ein Buchsbaum-pflanzer/ Plantator buxi. Kan von eiſen gemachet werden/ und druͤcket man mit der geſpaltenen Spize den Buchsbaum in die erde/ wann Monſter oder Zuͤge damit angeleget werden ſollen. Alle dieſe Garten-Waffen oder Jnſtrumente muͤſſen in einer kammer in gu- Endlich/ dieweil ein kuͤnſtlicher Gaͤrtner wiſſen muß allerley Modellen auff Das V. Cap. Von der Gewaͤchſe Ver- mehrung/ und Verbeſſerung/ ins gemein. DEn urſprung aller Gewaͤchſe lehret uns die heilige Schrifft im Und gewiß es ſcheinet/ daß allhier die Natur von der Kunſt uͤberwunden nach
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Des I. Buchs V. Cap.
25. Geſpaltene Toͤpffe/ Ollæ fiſſæ, außwendig wol glaſieret/ zum Anſaz.
Dieſe werden mit gutem erdreich gefuͤllet/ und an die aͤſte guter baͤume gehencket/
junge davon abzuziehen/ wie dieſer Handgriff drunten im IV. Cap. des IV. Buchs
gezeiget wird.
26. Eine Trage oder Boͤrge/ Vehiculum manuale. Mit ſelbigem traͤget
man allerhand zubehoͤr des Gartens von einem ort zum andern.
27. Geflochtene koͤrbe/ Corbes vimineæ, groß und klein/ abgebrochene Blu-
men und Fruͤchte zu tragen.
28. Ein Buchsbaum-pflanzer/ Plantator buxi. Kan von eiſen gemachet
werden/ und druͤcket man mit der geſpaltenen Spize den Buchsbaum in die erde/
wann Monſter oder Zuͤge damit angeleget werden ſollen.
Alle dieſe Garten-Waffen oder Jnſtrumente muͤſſen in einer kammer in gu-
ter ordnung auffgeſtellet/ nach der arbeit geſeubert/ und das eiſenwerck vor dem roſt
ſo viel moͤglich verwahret werden: ſintemal/ wie man im ſprichwort ſaget/ gut werck-
zeug machet leichte arbeit.
Endlich/ dieweil ein kuͤnſtlicher Gaͤrtner wiſſen muß allerley Modellen auff
papier zuvor zu zeichnen/ ehe er ſie auffs Land bringet/ ſo muß er auch die hierzu ge-
hoͤrige inſtrumenten anſchaffen: als fuͤrnemlich einen ſcharffen Circkel/ ein gut Li-
nial/ und einen verjuͤngten Maaß-ſtab/ mit welchen drey ſtuͤcken er ſich zur noht wol
behelffen kan.
Das V. Cap.
Von der Gewaͤchſe Ver-
mehrung/ und Verbeſſerung/ ins gemein.
DEn urſprung aller Gewaͤchſe lehret uns die heilige Schrifft im
Buch der Schoͤpffung klaͤrlich/ und eben das Wort/ durch welches Gott
damals ſchuff/ iſt annoch ſo kraͤfftig/ daß die guͤtige Crde viel tauſender-
ley kraͤuter freywillig und ohn menſchlichẽ fleiß auffgehen laͤſſet/ und mit
ſolcher zier ihr angeſicht jaͤhꝛlich veꝛneuert. Dis aber iſt mehr zu verwun-
dern/ wann eine grube viel klaffter tieff/ ja gar bis an den Mittelpunct der Erdkugel be-
reitet/ und da heraus ein hauffen erde auffgezogen/ in einen kaſten geſchuͤttet/ und
unter freyen himmel ohn alle beſaͤmung geſtellet wird/ daß jedoch mit der zeit ſota-
ne erde einige kreuter nach ihrer art von ſich treiben und zur vollkommenheit brin-
gen kan. Jch laſſe das weitere Nachſinnen hievon denen Naturkuͤndigern/ und den-
jenigen/ welche von ſolcher materie außfuͤhrlich zu ſchreiben ihnen fuͤrgenommen:
hergegen bleibe ich in den ſchrancken der Gaͤrtnerey/ als welche den wachſtum der
freywilligen kreuter/ wie anderer goͤttlicher Geſchoͤpffe/ zwar mit ſchuldigem danck er-
kennet/ jedoch mit denſelbigen allein keinesweges vergnuͤget ſeyn kan.
Und gewiß es ſcheinet/ daß allhier die Natur von der Kunſt uͤberwunden
worden/ indem dieſe/ laut nachgeſetzten Taͤffleins/ allbereit ſiebenzehn arten die Ge-
waͤchſe theils fort zupflanzen/ theils zu verbeſſern entdecket/ welche wir auch folgends
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Zitationshilfe: | Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/44>, abgerufen am 16.07.2024. |