Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Des III. Buchs IV. Cap. Wenn sie nun also theils im garten/ theils im keller überwintern und bey der Noch ist zu mercken/ daß bey ausgang des winters die entdeckung der Art- Zur Speise brauchet man ins gemein die gantze frucht/ wenn sie nunmehr voll- Die art und weise/ aus den Artschocken Carden oder Cardonen zu ziehen/ XI. Türckischer Weitze. Frumentum Indicum Mays dictum, G. B. Frumentum Indicum, Matth. Die körner werden im April mit wachsenden Mond gestochen/ so pflegen die XII. Senff. Sinapi rapi folio, C. B. Sinapi primum, Matth. album, Cam. sativum Sinapi apij folio, C. B. Sinapi alterum, Matth. primum, Fuch. sativum al- Sie
Des III. Buchs IV. Cap. Wenn ſie nun alſo theils im garten/ theils im keller uͤberwintern und bey der Noch iſt zu mercken/ daß bey ausgang des winters die entdeckung der Art- Zur Speiſe brauchet man ins gemein die gantze frucht/ wenn ſie nunmehr voll- Die art und weiſe/ aus den Artſchocken Carden oder Cardonen zu ziehen/ XI. Tuͤrckiſcher Weitze. Frumentum Indicum Mays dictum, G. B. Frumentum Indicum, Matth. Die koͤrner werden im April mit wachſenden Mond geſtochen/ ſo pflegen die XII. Senff. Sinapi rapi folio, C. B. Sinapi primum, Matth. album, Cam. ſativum Sinapi apij folio, C. B. Sinapi alterum, Matth. primum, Fuch. ſativum al- Sie
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Des III. Buchs IV. Cap.
Wenn ſie nun alſo theils im garten/ theils im keller uͤberwintern und bey der
erde Encken geſetzet/ ſo machet unten uͤmbher die erde etwas loß/ nehmet im May uͤmb
den vollen Mond die Schoͤſſe alle weg/ ſuchet die beſten aus/ und verpflantzet ſie/ ſo
bekommet ihr newe Stoͤcke die menge ohn huͤlffe des Samens.
Noch iſt zu mercken/ daß bey ausgang des winters die entdeckung der Art-
ſchocken im garten nicht zugleich auff einmahl/ ſondern alle vier tage in etwas beſche-
he/ damit ſie der lufft allmaͤhlich wieder gewohnen. Den laͤngſten miſt nehmt als-
dan weg/ den kurtzen aber grabet zwiſchen die pflantzen unter.
Zur Speiſe brauchet man ins gemein die gantze frucht/ wenn ſie nunmehr voll-
kommen/ alſo daß ſie in waſſer muͤrbe geſotten/ mit ihrer eignen/ oder Huͤner/ Rind-
fleiſch/ oder Erbs-bruͤhe/ neben butter/ ſaltz/ und gewuͤrtz abgemachet werde. Wo
man aber der Artſchocken die menge hat/ ſchneidet man nur die Boͤden/ als das beſte
theil heraus/ und richtet ſie zu entweder wie itzung gemeldet/ oder man braret ſie in
butter/ ingber und ſaltz daruͤber ſtrewend. Von einigen werden dieſe Boͤden auch
roh/ mit ſaltz und pfeffer genoſſen. Paſteten davon zu machen/ geſchiehet alſo:
Man ſiedet vorher etliche ſtuͤck Artſchocken muͤrbe/ und laͤſſet ſie erkalten. Darnach
nehmet die groͤſte oder anſehnlichſte/ beuget die ſchelffen von einander/ hebet behende
die unzeitige blume bis auff den boden heraus und werffet ſie weg: die Artſchocken
aber ſelbſt ſetzet in ein Paſtet/ und von den uͤbrigen leget nichts als die boͤden mit hin-
ein: ferner thut hinzu butter/ gewuͤrtz/ und eine zubereitete bruͤhe/ und laſſet es
backen.
Die art und weiſe/ aus den Artſchocken Carden oder Cardonen zu ziehen/
davon die zarten ſtengel der kuͤche zu nutz kommen/ iſt droben im 3. Cap. N. 28. allbe-
reit angezeiget werden.
XI. Tuͤrckiſcher Weitze.
Frumentum Indicum Mays dictum, G. B. Frumentum Indicum, Matth.
Turcicum, Dod. Milium Indicum Plinianum, Lob. Tuͤrckiſch oder vielmehr Jn-
dianiſch Weitzen. Weil er aus warmen Laͤndern zu uns gebracht worden/ erfodert
er ein gut und der Sonnen wol gelegenes erdreich/ mag auch nicht froſt/ noch harten
reiff vertragen.
Die koͤrner werden im April mit wachſenden Mond geſtochen/ ſo pflegen die
Samkolben im September zu reiffen/ von farben weiß/ gelb/ roht/ oder braun. Die
ſtengel ſind groß und rund/ am geſchmack gantz ſuͤß/ ſo lang ſie gruͤn und ſafftig. Die
koͤrner werden von den Jndianern zu mehl gemacht/ und brod daraus gebacken: hie
zu land achtet man des nicht groß/ jedoch wird bisweilen das mehl mit milch und but-
ter zu einem Gemuͤß zu bereitet/ welches von ſchmack nicht unangenehm.
XII. Senff.
Sinapi rapi folio, C. B. Sinapi primum, Matth. album, Cam. ſativum
prius, Dod. ſativum Erucæ aut Rapi folio, Lob. Weiſſer Senff.
Sinapi apij folio, C. B. Sinapi alterum, Matth. primum, Fuch. ſativum al-
terum, Dod. luteum ſativum alterum, Trag. Schwartzer Senff.
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