Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.men Haber/ sie mögen nun im Magen/ Gedärm/ Unlängst ist einem Wind-Wassersüchtigen Hier bey gemeinen Leuthen ist es nichts neues/ die P p p 5
men Haber/ ſie moͤgen nun im Magen/ Gedaͤꝛm/ Unlaͤngſt iſt einem Wind-Waſſerſuͤchtigen Hier bey gemeinen Leuthen iſt es nichts neues/ die P p p 5
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men Haber/ ſie moͤgen nun im Magen/ Gedaͤꝛm/
Miltz/ Leber/ Nieren/ Mutter oder Blatter ſeyn/
von Hitz/ Kaͤlt/ oder Winden herruͤhren/ ſo macht
dieſe albere Haber-Narrin kein Unterſcheid.
Unlaͤngſt iſt einem Wind-Waſſerſuͤchtigen
gerathen worden/ er ſolte ſeinen eigenen Athem
in ein Glaß laſſen/ daß er darinn zu Waſſer wuͤr-
de/ und nachmahls taͤglich darvon ein Loͤffel voll
einnehmen/ ſo wuͤrde er geſund werden; Er folgt/
und wiewohlen ſolchem lebendigen Hopffen-
Sack/ das Athem-Schoͤpffen ohne diß ſo ſchwer
fiele/ als wann er wie Atlas die gantze Welt auf
dem Puckel tragen ſolte/ ſo hat er dannoch gebla-
ſen/ daß er haͤtte erſchwartzen moͤgen/ und end-
lich etwas wenig in einem Recipienten zuwegen
gebracht/ daß er zwar gebraucht/ auch oͤffters re-
petirt, dannoch ohne eintzige Beſſerung.
Hier bey gemeinen Leuthen iſt es nichts neues/
daß ſie den Patienten in groͤſten Schwachheiten
Rabler-Ducaten auf das Hertz und Pulß legen/
mit Vorwenden/ daß dem Hertz das Gold eine
ſonderbahre Krafft ertheile/ welches auch nicht
zu laͤugnen/ bevoraus bey den Armen/ denen ſol-
ches Gold-Pflaſter mehr als alle Alkermes-
Schmierereyen die Melancholey-Grillen wer-
den ausziehen; Ja gar viel wollen die Kapaun-
Sultzen noch ſtaͤrcker machen/ und laſſen Rabler-
Ducaten darinn ſieden/ ſolche muͤſſen nachmahls
die
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