Wirths-Hauß auf den Berge, woselbst der Kutscher mit denen anderen Reise-Gefährten schon ankommen war; Sie verweilten sich daselbst bey zwey Stunden lang, nach welchen sie von einander mit Wüntsch und Gegen-Wüntschen Abschied nahmen. Ettner satzte sich mit seinen Reise-Compagnions auf die Kutsche, und fuh- ren unter Göttlichen Geleite ihren Weg fort. Siegfried und Gotthart divertirten sich noch ein wenig im Wirths-Hause, giengen mit ein- brechenden Abend zurück ins Carls-Bad in ihr Quartier, und brachten Eckarthen von Ettnern einen gehorsamen Entpfehl mit: Eckarth sprach, lebe wohl du ehrlicher teutscher Biedermann, GOtt laß es dir wohl gehen und geleite dich ge- sund zu denen Deinigen. Als unsere Reisen- de nach geschehenen Abend-Essen ein Pfeiffgen Taback rauchten: sagte Eckarth zu Siegfried und Gotthart: Meine lieben Herren Söhne es wird Zeit seyn, daß wir Monsieur Ettnern nachfolgen, und uns auch auf die Reise fertig machen; der Herbst ruckt herbey, und wir ha- ben noch einen fernen Weg, den wir mit GOt- tes Hülffe mit diesem Jahre hinzulegen resol- viret haben. Siegfried sprach: Gnädiger Herr Vater, dessen Winck ist unser Wille, wie sie befehlen, so gehorsamen wir, und sind allezeit bereit ihr Verlangen zu erfüllen.
Das
Wirths-Hauß auf den Berge, woſelbſt der Kutſcher mit denen anderen Reiſe-Gefaͤhrten ſchon ankom̃en war; Sie verweiltẽ ſich daſelbſt bey zwey Stunden lang, nach welchen ſie von einander mit Wuͤntſch und Gegen-Wuͤntſchen Abſchied nahmen. Ettner ſatzte ſich mit ſeinen Reiſe-Compagnions auf die Kutſche, und fuh- ren unter Goͤttlichen Geleite ihren Weg fort. Siegfried und Gotthart divertirten ſich noch ein wenig im Wirths-Hauſe, giengen mit ein- brechenden Abend zuruͤck ins Carls-Bad in ihr Quartier, und brachten Eckarthen von Ettnern einen gehorſamen Entpfehl mit: Eckarth ſprach, lebe wohl du ehrlicher teutſcher Biedermann, GOtt laß es dir wohl gehen und geleite dich ge- ſund zu denen Deinigen. Als unſere Reiſen- de nach geſchehenen Abend-Eſſen ein Pfeiffgen Taback rauchten: ſagte Eckarth zu Siegfried und Gotthart: Meine lieben Herren Soͤhne es wird Zeit ſeyn, daß wir Monſieur Ettnern nachfolgen, und uns auch auf die Reiſe fertig machen; der Herbſt ruckt herbey, und wir ha- ben noch einen fernen Weg, den wir mit GOt- tes Huͤlffe mit dieſem Jahre hinzulegen reſol- viret haben. Siegfried ſprach: Gnaͤdiger Herr Vater, deſſen Winck iſt unſer Wille, wie ſie befehlen, ſo gehorſamen wir, und ſind allezeit bereit ihr Verlangen zu erfuͤllen.
Das
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Wirths-Hauß auf den Berge, woſelbſt der
Kutſcher mit denen anderen Reiſe-Gefaͤhrten
ſchon ankom̃en war; Sie verweiltẽ ſich daſelbſt
bey zwey Stunden lang, nach welchen ſie von
einander mit Wuͤntſch und Gegen-Wuͤntſchen
Abſchied nahmen. Ettner ſatzte ſich mit ſeinen
Reiſe-Compagnions auf die Kutſche, und fuh-
ren unter Goͤttlichen Geleite ihren Weg fort.
Siegfried und Gotthart divertirten ſich noch
ein wenig im Wirths-Hauſe, giengen mit ein-
brechenden Abend zuruͤck ins Carls-Bad in ihr
Quartier, und brachten Eckarthen von Ettnern
einen gehorſamen Entpfehl mit: Eckarth ſprach,
lebe wohl du ehrlicher teutſcher Biedermann,
GOtt laß es dir wohl gehen und geleite dich ge-
ſund zu denen Deinigen. Als unſere Reiſen-
de nach geſchehenen Abend-Eſſen ein Pfeiffgen
Taback rauchten: ſagte Eckarth zu Siegfried
und Gotthart: Meine lieben Herren Soͤhne
es wird Zeit ſeyn, daß wir Monſieur Ettnern
nachfolgen, und uns auch auf die Reiſe fertig
machen; der Herbſt ruckt herbey, und wir ha-
ben noch einen fernen Weg, den wir mit GOt-
tes Huͤlffe mit dieſem Jahre hinzulegen reſol-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 940. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/956>, abgerufen am 22.11.2024.
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