de Abreise denen Unsrigen an. Weil es denn nicht anders seyn kan, replicirte Eckarth, so wird Monsieur Ettner so gütig seyn und mit seinen mit sich habenden Medicamenten mich versor- gen. Gar gerne und willig antwortete Ettner, und gab Eckarthen davon so viel er entbehren konte, der bathe, ihme an seinen Herrn Corre- spondenten in Nürnberg nach glücklicher Re- tour, ein mehrers zu übermachen. Ettner ver- sprach ihm solches daselbst hin an Herrn Johann Andreas Leutnern, vornehmen Materialisten in Nürnberg, Herrn Michael Mögleins Seel. Herrn Eydam, bey welchem er sein Bezoardi- cum Universale in Commiss hätte, wohl-ver- wahrter zu übersenden. Wie kommt es aber Monsieur Ettner, daß er seine Ausarbeitung einen andern nicht offenbahret? Fragte Eckarth. Ettner antwortete, bißher hat mich dessen noch Niemand bereden können, allein! weil ich doch älter werde, habe ich mich resolvirt, einen gros- sen Herrn oder denjenigen der mir entweder vor alle oder auch eintzele Processe meinen Willen macht, solche auffrichtig mit allen Hand-Grif- fenzu lehren, und anzuweisen. Eckarth sprach: Was haben denn seine Medicamenta vor Nah- men? Ettner übergab Eckarthen einen Zettel, auf welchen folgende Artzeneyen geschrieben stunden: Bezoardicum Universale exalta-
tum
de Abreiſe denen Unſrigen an. Weil es denn nicht andeꝛs ſeyn kan, replicirte Eckarth, ſo wiꝛd Monſieur Ettner ſo guͤtig ſeyn und mit ſeinen mit ſich habenden Medicamenten mich verſor- gen. Gar gerne und willig antwortete Ettner, und gab Eckarthen davon ſo viel er entbehren konte, der bathe, ihme an ſeinen Herrn Corre- ſpondenten in Nuͤrnberg nach gluͤcklicher Re- tour, ein mehrers zu uͤbermachen. Ettner ver- ſprach ihm ſolches daſelbſt hin an Herrn Johañ Andreas Leutnern, vornehmen Materialiſten in Nuͤrnberg, Herrn Michael Moͤgleins Seel. Herrn Eydam, bey welchem er ſein Bezoardi- cum Univerſale in Commiſs haͤtte, wohl-ver- wahrter zu uͤberſenden. Wie kommt es aber Monſieur Ettner, daß er ſeine Ausarbeitung einen andern nicht offenbahret? Fragte Eckarth. Ettner antwortete, bißher hat mich deſſen noch Niemand bereden koͤnnen, allein! weil ich doch aͤlter werde, habe ich mich reſolvirt, einen groſ- ſen Herrn oder denjenigen der mir entweder vor alle oder auch eintzele Proceſſe meinen Willen macht, ſolche auffrichtig mit allen Hand-Grif- fenzu lehren, und anzuweiſen. Eckarth ſprach: Was haben denn ſeine Medicamenta vor Nah- men? Ettner uͤbergab Eckarthen einen Zettel, auf welchen folgende Artzeneyen geſchrieben ſtunden: Bezoardicum Univerſale exalta-
tum
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0946"n="930"/>
de Abreiſe denen Unſrigen an. Weil es denn<lb/>
nicht andeꝛs ſeyn kan, <hirendition="#aq">replicir</hi>te Eckarth, ſo wiꝛd<lb/><hirendition="#aq">Monſieur</hi> Ettner ſo guͤtig ſeyn und mit ſeinen<lb/>
mit ſich habenden <hirendition="#aq">Medicament</hi>en mich verſor-<lb/>
gen. Gar gerne und willig antwortete Ettner,<lb/>
und gab Eckarthen davon ſo viel er entbehren<lb/>
konte, der bathe, ihme an ſeinen Herrn <hirendition="#aq">Corre-<lb/>ſpondent</hi>en in Nuͤrnberg nach gluͤcklicher <hirendition="#aq">Re-<lb/>
tour,</hi> ein mehrers zu uͤbermachen. Ettner ver-<lb/>ſprach ihm ſolches daſelbſt hin an Herrn Johañ<lb/><hirendition="#aq">Andreas</hi> Leutnern, vornehmen <hirendition="#aq">Materialiſt</hi>en<lb/>
in Nuͤrnberg, Herrn Michael Moͤgleins Seel.<lb/>
Herrn Eydam, bey welchem er ſein <hirendition="#aq">Bezoardi-<lb/>
cum Univerſale</hi> in <hirendition="#aq">Commiſs</hi> haͤtte, wohl-ver-<lb/>
wahrter zu uͤberſenden. Wie kommt es aber<lb/><hirendition="#aq">Monſieur</hi> Ettner, daß er ſeine Ausarbeitung<lb/>
einen andern nicht offenbahret? Fragte Eckarth.<lb/>
Ettner antwortete, bißher hat mich deſſen noch<lb/>
Niemand bereden koͤnnen, allein! weil ich doch<lb/>
aͤlter werde, habe ich mich <hirendition="#aq">reſolvirt,</hi> einen groſ-<lb/>ſen Herrn oder denjenigen der mir entweder vor<lb/>
alle oder auch eintzele <hirendition="#aq">Proceſſe</hi> meinen Willen<lb/>
macht, ſolche auffrichtig mit allen Hand-Grif-<lb/>
fenzu lehren, und anzuweiſen. Eckarth ſprach:<lb/>
Was haben denn ſeine <hirendition="#aq">Medicamenta</hi> vor Nah-<lb/>
men? Ettner uͤbergab Eckarthen einen Zettel,<lb/>
auf welchen folgende Artzeneyen geſchrieben<lb/>ſtunden: <hirendition="#aq">Bezoardicum Univerſale exalta-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">tum</hi></fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[930/0946]
de Abreiſe denen Unſrigen an. Weil es denn
nicht andeꝛs ſeyn kan, replicirte Eckarth, ſo wiꝛd
Monſieur Ettner ſo guͤtig ſeyn und mit ſeinen
mit ſich habenden Medicamenten mich verſor-
gen. Gar gerne und willig antwortete Ettner,
und gab Eckarthen davon ſo viel er entbehren
konte, der bathe, ihme an ſeinen Herrn Corre-
ſpondenten in Nuͤrnberg nach gluͤcklicher Re-
tour, ein mehrers zu uͤbermachen. Ettner ver-
ſprach ihm ſolches daſelbſt hin an Herrn Johañ
Andreas Leutnern, vornehmen Materialiſten
in Nuͤrnberg, Herrn Michael Moͤgleins Seel.
Herrn Eydam, bey welchem er ſein Bezoardi-
cum Univerſale in Commiſs haͤtte, wohl-ver-
wahrter zu uͤberſenden. Wie kommt es aber
Monſieur Ettner, daß er ſeine Ausarbeitung
einen andern nicht offenbahret? Fragte Eckarth.
Ettner antwortete, bißher hat mich deſſen noch
Niemand bereden koͤnnen, allein! weil ich doch
aͤlter werde, habe ich mich reſolvirt, einen groſ-
ſen Herrn oder denjenigen der mir entweder vor
alle oder auch eintzele Proceſſe meinen Willen
macht, ſolche auffrichtig mit allen Hand-Grif-
fenzu lehren, und anzuweiſen. Eckarth ſprach:
Was haben denn ſeine Medicamenta vor Nah-
men? Ettner uͤbergab Eckarthen einen Zettel,
auf welchen folgende Artzeneyen geſchrieben
ſtunden: Bezoardicum Univerſale exalta-
tum
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 930. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/946>, abgerufen am 09.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.