nen Vater und die Unseigen ins Carls-Bad, woselbst sie die Garpische Compagnie die sie mit Freuden empfieng, bey guter Gesundheit an- traffen. Nach diesen fragte Eckarth, Monsieur Ettner, er wird sich noch erinnern, wie daß er ehegestern als wir den Brudel betrachteten, sag- te: daß derselbe vor diesen seinen Ausgang viel gewaltiger als jetzo gehabt habe, was ist die Ur- sache dieser Verminderung gewesen? Ettner antwortete: Die Verstopffung von der ange- wachsenen Materia; dannenhero er unten aus- gebrochen und einen andern Gang gesucht, wo- durch der ordinaire Ausstoß muste vermindert werden, biß ein Edler Rath, den Zug ander- werts führen, das angewachsene Hinderniß ausräumen, und einen neuen Ständer setzen las- sen; da er doch vorjetzo viel stärcker als vor drey, vier Jahren gieng, vielleicht wird er mit der Zeit seine erstere Gewalt wieder bekommen. E- ckarth sprach: Ein Laborante könte vermittelst dieses Wassers dienliche Ausarbeitungen ver- richten. Das ist wahr, replicirte Ettner, und bin ich einmahl solches zu versuchen resolvirt ge- wesen; vor etlichen Jahren zeigte sich ein Qual von warmen Wasser gleich über, bey Herrn Becher, Burgermeister und Apoteckern in der Officin, daß er solche in sein Diapensatorium versetzen müssen; Da hat er sich dieses Quals
statt
nen Vater und die Unſeigen ins Carls-Bad, woſelbſt ſie die Garpiſche Compagnie die ſie mit Freuden empfieng, bey guter Geſundheit an- traffen. Nach dieſen fragte Eckarth, Monſieur Ettner, er wird ſich noch erinnern, wie daß er ehegeſtern als wir den Brudel betrachteten, ſag- te: daß derſelbe vor dieſen ſeinen Ausgang viel gewaltiger als jetzo gehabt habe, was iſt die Ur- ſache dieſer Verminderung geweſen? Ettner antwortete: Die Verſtopffung von der ange- wachſenen Materia; dannenhero er unten aus- gebrochen und einen andern Gang geſucht, wo- durch der ordinaire Ausſtoß muſte vermindert werden, biß ein Edler Rath, den Zug ander- werts fuͤhren, das angewachſene Hinderniß ausꝛaͤumen, und einen neuen Staͤndeꝛ ſetzen laſ- ſen; da er doch vorjetzo viel ſtaͤrcker als vor dꝛey, vier Jahren gieng, vielleicht wird er mit der Zeit ſeine erſtere Gewalt wieder bekommen. E- ckarth ſprach: Ein Laborante koͤnte vermittelſt dieſes Waſſers dienliche Ausarbeitungen ver- richten. Das iſt wahr, replicirte Ettner, und bin ich einmahl ſolches zu verſuchen reſolvirt ge- weſen; vor etlichen Jahren zeigte ſich ein Qual von warmen Waſſer gleich uͤber, bey Herrn Becher, Burgermeiſter und Apoteckern in der Officin, daß er ſolche in ſein Diapenſatorium verſetzen muͤſſen; Da hat er ſich dieſes Quals
ſtatt
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0920"n="904"/>
nen Vater und die Unſeigen ins <hirendition="#aq">Carls-</hi>Bad,<lb/>
woſelbſt ſie die <hirendition="#aq">Garpi</hi>ſche <hirendition="#aq">Compagni</hi>e die ſie mit<lb/>
Freuden empfieng, bey guter Geſundheit an-<lb/>
traffen. Nach dieſen fragte Eckarth, <hirendition="#aq">Monſieur</hi><lb/>
Ettner, er wird ſich noch erinnern, wie daß er<lb/>
ehegeſtern als wir den Brudel betrachteten, ſag-<lb/>
te: daß derſelbe vor dieſen ſeinen Ausgang viel<lb/>
gewaltiger als jetzo gehabt habe, was iſt die Ur-<lb/>ſache dieſer Verminderung geweſen? Ettner<lb/>
antwortete: Die Verſtopffung von der ange-<lb/>
wachſenen <hirendition="#aq">Materia;</hi> dannenhero er unten aus-<lb/>
gebrochen und einen andern Gang geſucht, wo-<lb/>
durch der <hirendition="#aq">ordinair</hi>e Ausſtoß muſte vermindert<lb/>
werden, biß ein Edler Rath, den Zug ander-<lb/>
werts fuͤhren, das angewachſene Hinderniß<lb/>
ausꝛaͤumen, und einen neuen Staͤndeꝛſetzen laſ-<lb/>ſen; da er doch vorjetzo viel ſtaͤrcker als vor dꝛey,<lb/>
vier Jahren gieng, vielleicht wird er mit der<lb/>
Zeit ſeine erſtere Gewalt wieder bekommen. E-<lb/>
ckarth ſprach: Ein <hirendition="#aq">Laborant</hi>e koͤnte vermittelſt<lb/>
dieſes Waſſers dienliche Ausarbeitungen ver-<lb/>
richten. Das iſt wahr, <hirendition="#aq">replicir</hi>te Ettner, und<lb/>
bin ich einmahl ſolches zu verſuchen <hirendition="#aq">reſolvir</hi>t ge-<lb/>
weſen; vor etlichen Jahren zeigte ſich ein Qual<lb/>
von warmen Waſſer gleich uͤber, bey Herrn<lb/>
Becher, Burgermeiſter und Apoteckern in der<lb/><hirendition="#aq">Officin,</hi> daß er ſolche in ſein <hirendition="#aq">Diapenſatorium</hi><lb/>
verſetzen muͤſſen; Da hat er ſich dieſes Quals<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſtatt</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[904/0920]
nen Vater und die Unſeigen ins Carls-Bad,
woſelbſt ſie die Garpiſche Compagnie die ſie mit
Freuden empfieng, bey guter Geſundheit an-
traffen. Nach dieſen fragte Eckarth, Monſieur
Ettner, er wird ſich noch erinnern, wie daß er
ehegeſtern als wir den Brudel betrachteten, ſag-
te: daß derſelbe vor dieſen ſeinen Ausgang viel
gewaltiger als jetzo gehabt habe, was iſt die Ur-
ſache dieſer Verminderung geweſen? Ettner
antwortete: Die Verſtopffung von der ange-
wachſenen Materia; dannenhero er unten aus-
gebrochen und einen andern Gang geſucht, wo-
durch der ordinaire Ausſtoß muſte vermindert
werden, biß ein Edler Rath, den Zug ander-
werts fuͤhren, das angewachſene Hinderniß
ausꝛaͤumen, und einen neuen Staͤndeꝛ ſetzen laſ-
ſen; da er doch vorjetzo viel ſtaͤrcker als vor dꝛey,
vier Jahren gieng, vielleicht wird er mit der
Zeit ſeine erſtere Gewalt wieder bekommen. E-
ckarth ſprach: Ein Laborante koͤnte vermittelſt
dieſes Waſſers dienliche Ausarbeitungen ver-
richten. Das iſt wahr, replicirte Ettner, und
bin ich einmahl ſolches zu verſuchen reſolvirt ge-
weſen; vor etlichen Jahren zeigte ſich ein Qual
von warmen Waſſer gleich uͤber, bey Herrn
Becher, Burgermeiſter und Apoteckern in der
Officin, daß er ſolche in ſein Diapenſatorium
verſetzen muͤſſen; Da hat er ſich dieſes Quals
ſtatt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 904. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/920>, abgerufen am 09.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.