Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

te Ettner, ehe sie auf gemeldete Arth Steinern
werden solte, wolte ich meine Paruqve über sie
halten, damit solche das Wasser auffhalten mü-
ste, und mit dergleichen Schertz-Reden ver-
trieben sie die Zeit biß zum Heimgehen: Wie
die Unsrigen alleine waren, fragte Eckarth Ett-
nern/ was denn wohl der hefftigen Hitze dieses
Wassers die Haupt- und Grund-Ursache sey,
und was es vor Mineren bey sich führe; Der
Mineren halben antwortete Ettner, hat man
aus der Untersuchung gefunden: ein Sal nitri
oder Salpeter, Kalch-Stein, Alaun, rother und
weisser Bolus, Erd-Bech, Vitriol, Eisen-Stein
und einen flüchtigen Schwefel Geist. Wo-
her nun die Hitze dieses Wassers komme, will
ich ohn einiges Autoris Meynung und Vor-
bringen zu verwerffen meinen aus Erfahrung
habenden Vortrag darthun, einen jeden freystel-
lende solchen oder eines andern seinen anzuneh-
men. Mein Patron wird so denn als ein der
Berg-Arthen Verständiger deren Gutachten
davon geben. Jch halte dieses warme Carls-
Bad-Wasser vor nichts anders als einen war-
men Säuerling, wie denn auch unter den Bru-
del ein dergleichen, ob wohl laulichter Quall
ausgehet und nicht weit am Berge ein kalter
(der Buch-Säuerling den die Jnnwohner und
Gäste zum Abkühlen trincken,) genannt, ent-

springt.

te Ettner, ehe ſie auf gemeldete Arth Steinern
werden ſolte, wolte ich meine Paruqve uͤber ſie
halten, damit ſolche das Waſſer auffhalten muͤ-
ſte, und mit dergleichen Schertz-Reden ver-
trieben ſie die Zeit biß zum Heimgehen: Wie
die Unſrigen alleine waren, fragte Eckarth Ett-
nern/ was denn wohl der hefftigen Hitze dieſes
Waſſers die Haupt- und Grund-Urſache ſey,
und was es vor Mineren bey ſich fuͤhre; Der
Mineren halben antwortete Ettner, hat man
aus der Unterſuchung gefunden: ein Sal nitri
oder Salpeter, Kalch-Stein, Alaun, rother und
weiſſer Bolus, Erd-Bech, Vitriol, Eiſen-Stein
und einen fluͤchtigen Schwefel Geiſt. Wo-
her nun die Hitze dieſes Waſſers komme, will
ich ohn einiges Autoris Meynung und Vor-
bringen zu verwerffen meinen aus Erfahrung
habenden Vortꝛag darthun, einen jeden freyſtel-
lende ſolchen oder eines andern ſeinen anzuneh-
men. Mein Patron wird ſo denn als ein der
Berg-Arthen Verſtaͤndiger deren Gutachten
davon geben. Jch halte dieſes warme Carls-
Bad-Waſſer vor nichts anders als einen war-
men Saͤuerling, wie denn auch unter den Bru-
del ein dergleichen, ob wohl laulichter Quall
ausgehet und nicht weit am Berge ein kalter
(der Buch-Saͤuerling den die Jnnwohner und
Gaͤſte zum Abkuͤhlen trincken,) genannt, ent-

ſpringt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0908" n="892"/>
te Ettner, ehe &#x017F;ie auf gemeldete Arth Steinern<lb/>
werden &#x017F;olte, wolte ich meine <hi rendition="#aq">Paruqve</hi> u&#x0364;ber &#x017F;ie<lb/>
halten, damit &#x017F;olche das Wa&#x017F;&#x017F;er auffhalten mu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;te, und mit dergleichen Schertz-Reden ver-<lb/>
trieben &#x017F;ie die Zeit biß zum Heimgehen: Wie<lb/>
die Un&#x017F;rigen alleine waren, fragte Eckarth Ett-<lb/>
nern/ was denn wohl der hefftigen Hitze die&#x017F;es<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ers die Haupt- und Grund-Ur&#x017F;ache &#x017F;ey,<lb/>
und was es vor <hi rendition="#aq">Mine</hi>ren bey &#x017F;ich fu&#x0364;hre; Der<lb/><hi rendition="#aq">Mine</hi>ren halben antwortete Ettner, hat man<lb/>
aus der Unter&#x017F;uchung gefunden: ein <hi rendition="#aq">Sal nitri</hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq">Salpeter,</hi> Kalch-Stein, Alaun, rother und<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">Bolus,</hi> Erd-Bech, <hi rendition="#aq">Vitriol,</hi> Ei&#x017F;en-Stein<lb/>
und einen flu&#x0364;chtigen Schwefel Gei&#x017F;t. Wo-<lb/>
her nun die Hitze die&#x017F;es Wa&#x017F;&#x017F;ers komme, will<lb/>
ich ohn einiges <hi rendition="#aq">Autoris</hi> Meynung und Vor-<lb/>
bringen zu verwerffen meinen aus Erfahrung<lb/>
habenden Vort&#xA75B;ag darthun, einen jeden frey&#x017F;tel-<lb/>
lende &#x017F;olchen oder eines andern &#x017F;einen anzuneh-<lb/>
men. Mein <hi rendition="#aq">Patron</hi> wird &#x017F;o denn als ein der<lb/>
Berg-Arthen Ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger deren Gutachten<lb/>
davon geben. Jch halte die&#x017F;es warme <hi rendition="#aq">Carls-</hi><lb/>
Bad-Wa&#x017F;&#x017F;er vor nichts anders als einen war-<lb/>
men Sa&#x0364;uerling, wie denn auch unter den Bru-<lb/>
del ein dergleichen, ob wohl laulichter Quall<lb/>
ausgehet und nicht weit am Berge ein kalter<lb/>
(der Buch-Sa&#x0364;uerling den die Jnnwohner und<lb/>
Ga&#x0364;&#x017F;te zum Abku&#x0364;hlen trincken,) genannt, ent-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;pringt.</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[892/0908] te Ettner, ehe ſie auf gemeldete Arth Steinern werden ſolte, wolte ich meine Paruqve uͤber ſie halten, damit ſolche das Waſſer auffhalten muͤ- ſte, und mit dergleichen Schertz-Reden ver- trieben ſie die Zeit biß zum Heimgehen: Wie die Unſrigen alleine waren, fragte Eckarth Ett- nern/ was denn wohl der hefftigen Hitze dieſes Waſſers die Haupt- und Grund-Urſache ſey, und was es vor Mineren bey ſich fuͤhre; Der Mineren halben antwortete Ettner, hat man aus der Unterſuchung gefunden: ein Sal nitri oder Salpeter, Kalch-Stein, Alaun, rother und weiſſer Bolus, Erd-Bech, Vitriol, Eiſen-Stein und einen fluͤchtigen Schwefel Geiſt. Wo- her nun die Hitze dieſes Waſſers komme, will ich ohn einiges Autoris Meynung und Vor- bringen zu verwerffen meinen aus Erfahrung habenden Vortꝛag darthun, einen jeden freyſtel- lende ſolchen oder eines andern ſeinen anzuneh- men. Mein Patron wird ſo denn als ein der Berg-Arthen Verſtaͤndiger deren Gutachten davon geben. Jch halte dieſes warme Carls- Bad-Waſſer vor nichts anders als einen war- men Saͤuerling, wie denn auch unter den Bru- del ein dergleichen, ob wohl laulichter Quall ausgehet und nicht weit am Berge ein kalter (der Buch-Saͤuerling den die Jnnwohner und Gaͤſte zum Abkuͤhlen trincken,) genannt, ent- ſpringt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/908
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 892. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/908>, abgerufen am 19.05.2024.