ihren Quartier zu; wie sie gegen die Brücke ka- men, wieß ihnen Ettner, das an der Gasse gegen den Marckt, stehende Steinerne Hauß, sagen- de, dieses Hauß war zu genannter Zeit, das letz- te von der Stadt und das erstere gegen die Wie- sen zu: Wie sie ins Quartier kamen, bath sie Eckarth in sein Logiment, woselbst sie die weni- ge Abend-Zeit ihnen mit einen Spiel vertrie- ben, sich beredende, künfftig-hin gleiche Wirth- schafft zu halten. Eckarth sprach: Sie wür- den ihren Personen nach in der Conto derer Meinigen zu kurtz kommen, ich werde Morgen geliebts GOtt den Koch zu mir kommen, und weil wir ohnedem ein Quartier haben es ihnen zu wissen thun lassen. Worauff sie einander eine gesunde Nacht-Ruh anwüntschende ein je- des in ihr Logiment gienge. Früh wie der Koch kam, ließ er es der Garpischen Gesell- schafft kunt thun, da sie sich mit ihm veraccor- dirten, nach welchen Eckarth die Eintheilung machte, daß bey gehaltener Rechnung die Gar- pische Compagnie, obwohl wider ihren Willen die manqvirende Nullen bezahlte: Weil die Garpischen den Tag zum Laxiren eingenommen hatten, wolten sie nicht ausgehen, dieweil aber Nachmittag das Wetter angenehm war, bere- dete sie Ettner nun noch eine ehemahls ledige Stelle in Augenschein zu nehmen; Ettner
(weil
K k k 4
ihren Quartier zu; wie ſie gegen die Bruͤcke ka- men, wieß ihnen Ettner, das an der Gaſſe gegen den Marckt, ſtehende Steinerne Hauß, ſagen- de, dieſes Hauß war zu genannter Zeit, das letz- te von der Stadt und das erſteꝛe gegen die Wie- ſen zu: Wie ſie ins Quartier kamen, bath ſie Eckarth in ſein Logiment, woſelbſt ſie die weni- ge Abend-Zeit ihnen mit einen Spiel vertrie- ben, ſich beredende, kuͤnfftig-hin gleiche Wirth- ſchafft zu halten. Eckarth ſprach: Sie wuͤr- den ihren Perſonen nach in der Conto derer Meinigen zu kurtz kommen, ich werde Morgen geliebts GOtt den Koch zu mir kommen, und weil wir ohnedem ein Quartier haben es ihnen zu wiſſen thun laſſen. Worauff ſie einander eine geſunde Nacht-Ruh anwuͤntſchende ein je- des in ihr Logiment gienge. Fruͤh wie der Koch kam, ließ er es der Garpiſchen Geſell- ſchafft kunt thun, da ſie ſich mit ihm veraccor- dirten, nach welchen Eckarth die Eintheilung machte, daß bey gehaltener Rechnung die Gar- piſche Compagnie, obwohl wider ihren Willen die manqvirende Nullen bezahlte: Weil die Garpiſchen den Tag zum Laxiren eingenom̃en hatten, wolten ſie nicht ausgehen, dieweil aber Nachmittag das Wetter angenehm war, bere- dete ſie Ettner nun noch eine ehemahls ledige Stelle in Augenſchein zu nehmen; Ettner
(weil
K k k 4
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0903"n="887"/>
ihren <hirendition="#aq">Quarti</hi>er zu; wie ſie gegen die Bruͤcke ka-<lb/>
men, wieß ihnen Ettner, das an der Gaſſe gegen<lb/>
den Marckt, ſtehende Steinerne Hauß, ſagen-<lb/>
de, dieſes Hauß war zu genannter Zeit, das letz-<lb/>
te von der Stadt und das erſteꝛe gegen die Wie-<lb/>ſen zu: Wie ſie ins <hirendition="#aq">Quarti</hi>er kamen, bath ſie<lb/>
Eckarth in ſein <hirendition="#aq">Logiment,</hi> woſelbſt ſie die weni-<lb/>
ge Abend-Zeit ihnen mit einen Spiel vertrie-<lb/>
ben, ſich beredende, kuͤnfftig-hin gleiche Wirth-<lb/>ſchafft zu halten. Eckarth ſprach: Sie wuͤr-<lb/>
den ihren Perſonen nach in der <hirendition="#aq">Conto</hi> derer<lb/>
Meinigen zu kurtz kommen, ich werde Morgen<lb/>
geliebts GOtt den Koch zu mir kommen, und<lb/>
weil wir ohnedem ein <hirendition="#aq">Quarti</hi>er haben es ihnen<lb/>
zu wiſſen thun laſſen. Worauff ſie einander<lb/>
eine geſunde Nacht-Ruh anwuͤntſchende ein je-<lb/>
des in ihr <hirendition="#aq">Logiment</hi> gienge. Fruͤh wie der<lb/>
Koch kam, ließ er es der <hirendition="#aq">Garpi</hi>ſchen Geſell-<lb/>ſchafft kunt thun, da ſie ſich mit ihm ver<hirendition="#aq">accor-<lb/>
dir</hi>ten, nach welchen Eckarth die Eintheilung<lb/>
machte, daß bey gehaltener Rechnung die <hirendition="#aq">Gar-<lb/>
pi</hi>ſche <hirendition="#aq">Compagni</hi>e, obwohl wider ihren Willen<lb/>
die <hirendition="#aq">manqvir</hi>ende <hirendition="#aq">Null</hi>en bezahlte: Weil die<lb/><hirendition="#aq">Garpi</hi>ſchen den Tag zum <hirendition="#aq">Laxir</hi>en eingenom̃en<lb/>
hatten, wolten ſie nicht ausgehen, dieweil aber<lb/>
Nachmittag das Wetter angenehm war, bere-<lb/>
dete ſie Ettner nun noch eine ehemahls ledige<lb/>
Stelle in Augenſchein zu nehmen; Ettner<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K k k 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">(weil</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[887/0903]
ihren Quartier zu; wie ſie gegen die Bruͤcke ka-
men, wieß ihnen Ettner, das an der Gaſſe gegen
den Marckt, ſtehende Steinerne Hauß, ſagen-
de, dieſes Hauß war zu genannter Zeit, das letz-
te von der Stadt und das erſteꝛe gegen die Wie-
ſen zu: Wie ſie ins Quartier kamen, bath ſie
Eckarth in ſein Logiment, woſelbſt ſie die weni-
ge Abend-Zeit ihnen mit einen Spiel vertrie-
ben, ſich beredende, kuͤnfftig-hin gleiche Wirth-
ſchafft zu halten. Eckarth ſprach: Sie wuͤr-
den ihren Perſonen nach in der Conto derer
Meinigen zu kurtz kommen, ich werde Morgen
geliebts GOtt den Koch zu mir kommen, und
weil wir ohnedem ein Quartier haben es ihnen
zu wiſſen thun laſſen. Worauff ſie einander
eine geſunde Nacht-Ruh anwuͤntſchende ein je-
des in ihr Logiment gienge. Fruͤh wie der
Koch kam, ließ er es der Garpiſchen Geſell-
ſchafft kunt thun, da ſie ſich mit ihm veraccor-
dirten, nach welchen Eckarth die Eintheilung
machte, daß bey gehaltener Rechnung die Gar-
piſche Compagnie, obwohl wider ihren Willen
die manqvirende Nullen bezahlte: Weil die
Garpiſchen den Tag zum Laxiren eingenom̃en
hatten, wolten ſie nicht ausgehen, dieweil aber
Nachmittag das Wetter angenehm war, bere-
dete ſie Ettner nun noch eine ehemahls ledige
Stelle in Augenſchein zu nehmen; Ettner
(weil
K k k 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 887. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/903>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.