fort, vor der beraumbten Festung Elnbogen vorbey und gelangten Abends umb sieben Uhr in Carls-Bad an; des andern wegen ist alles nach des Gnädigen Herrn Vaters Willen aus- gerichtet worden, welches sie in Augenschein nehmen können. Eckarth sprach, gut meine Herren Söhne; aber Monsieur Ettner, ich sa- ge verbundnesten Danck vor dessen Willfährig- keit die Meinigen accompagnirt zu haben: nun wird derselbe meine Bitte nochmahln gel- ten lassen, und Zeit meiner Anwesenheit sich hier zu verweilen und mit mir geneigter massen verlieb zu nehmen zu gelieben, wer weiß wann und ob wir einander so wie jetzt wieder sehen und sprechen möchten. Ettner replicirte: Mein Patron weiß wohl daß ich seinen Verlangen, wo es nur seyn kan, nie zu wider gewesen bin. Al- so werde ich auch jetzt mich dessen nicht wegern, und ich versetzte Eckarth werde mich recht danck- bahr erweisen. Weiln Siegfried und Gott- hart bey dem Koche alles was zu einen recht- würdigen Gast-Geboth gehöret, Eckarths Ver- langen nach bestellet hatten, schickte Eckarth Andreas zu der Garpischen Gesellschafft mit An- erwüntschung eines frölichen Morgens und lies- se sie zu Mittage auf eine kleine Reuter-Mahl- zeit invitiren; welches Morgen-Compliment mit beygesandter Bedanckung vor hoch geneig-
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fort, vor der beraumbten Feſtung Elnbogen vorbey und gelangten Abends umb ſieben Uhr in Carls-Bad an; des andern wegen iſt alles nach des Gnaͤdigen Herrn Vaters Willen aus- gerichtet worden, welches ſie in Augenſchein nehmen koͤnnen. Eckarth ſprach, gut meine Herren Soͤhne; aber Monſieur Ettner, ich ſa- ge verbundneſten Danck vor deſſen Willfaͤhrig- keit die Meinigen accompagnirt zu haben: nun wird derſelbe meine Bitte nochmahln gel- ten laſſen, und Zeit meiner Anweſenheit ſich hier zu verweilen und mit mir geneigter maſſen verlieb zu nehmen zu gelieben, wer weiß wann und ob wir einander ſo wie jetzt wieder ſehen und ſprechen moͤchten. Ettner replicirte: Mein Patron weiß wohl daß ich ſeinen Verlangen, wo es nur ſeyn kan, nie zu wider geweſen bin. Al- ſo werde ich auch jetzt mich deſſen nicht wegern, und ich verſetzte Eckarth weꝛde mich recht danck- bahr erweiſen. Weiln Siegfried und Gott- hart bey dem Koche alles was zu einen recht- wuͤꝛdigen Gaſt-Geboth gehoͤꝛet, Eckarths Ver- langen nach beſtellet hatten, ſchickte Eckarth Andreas zu deꝛ Garpiſchen Geſellſchafft mit An- eꝛwuͤntſchung eines froͤlichen Moꝛgens und lieſ- ſe ſie zu Mittage auf eine kleine Reuter-Mahl- zeit invitiren; welches Morgen-Compliment mit beygeſandter Bedanckung vor hoch geneig-
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[884/0900]
fort, vor der beraumbten Feſtung Elnbogen
vorbey und gelangten Abends umb ſieben Uhr
in Carls-Bad an; des andern wegen iſt alles
nach des Gnaͤdigen Herrn Vaters Willen aus-
gerichtet worden, welches ſie in Augenſchein
nehmen koͤnnen. Eckarth ſprach, gut meine
Herren Soͤhne; aber Monſieur Ettner, ich ſa-
ge verbundneſten Danck vor deſſen Willfaͤhrig-
keit die Meinigen accompagnirt zu haben:
nun wird derſelbe meine Bitte nochmahln gel-
ten laſſen, und Zeit meiner Anweſenheit ſich
hier zu verweilen und mit mir geneigter maſſen
verlieb zu nehmen zu gelieben, wer weiß wann
und ob wir einander ſo wie jetzt wieder ſehen und
ſprechen moͤchten. Ettner replicirte: Mein
Patron weiß wohl daß ich ſeinen Verlangen, wo
es nur ſeyn kan, nie zu wider geweſen bin. Al-
ſo werde ich auch jetzt mich deſſen nicht wegern,
und ich verſetzte Eckarth weꝛde mich recht danck-
bahr erweiſen. Weiln Siegfried und Gott-
hart bey dem Koche alles was zu einen recht-
wuͤꝛdigen Gaſt-Geboth gehoͤꝛet, Eckarths Ver-
langen nach beſtellet hatten, ſchickte Eckarth
Andreas zu deꝛ Garpiſchen Geſellſchafft mit An-
eꝛwuͤntſchung eines froͤlichen Moꝛgens und lieſ-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 884. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/900>, abgerufen am 02.11.2024.
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