gieng ab: Eckarth schickte Gottharten zum Commendanten sich zu erkundigen: Ob der- selbe Geschäffte loß Eckarth ihn zu besuchen vergönnen wolte: Der Commendante schickte einen Lieutenant mit Gottharten die aber E- ckarthen der nicht weit mehr von des Commen- danten Quartier war begegneten und des Com- mendanten Entpfehl vermeldeten, der Lieute- nant lieff eilends zurück und meldete Eckarths Ankunfft an, der Obriste raffelte sich so gut er in dieser Ubereilung kunte, zusammen; er war kaum an die Thüre kommen, war auch Eckarth gegenwärtig. Der Obriste sagte mein Patron hat gar schnelle Ordres, worauff sie einander embrassirten und beyderseits in das Zimmer sich verfügten. Der Obriste bath umb Ver- zeihung, daß er ihn ihm hätte vorkommen lassen. Eckarth aber versetzte: Gleiche Brüder, gleich Gewähr; worauff er sich Zunöthigung wegen setzte; Der Obriste ließ einige Erfrischung Auf- tragen, und nach Verweilung einer Stunde, nahm Eckarth nach Anerwüntschung alles Vergnügens sein Adieu. Wie er nach Hau- se gelangte, ließ er Andreas den Lehn-Kutscher bestellen, und was er nöthig hatte anschaffen, und fuhren den andern Tag in aller Frühe den Sauerbrunn zu, woselbst sie in Accompagni- rung Ettners den Sauerbrunn truncken, das
herr-
gieng ab: Eckarth ſchickte Gottharten zum Commendanten ſich zu erkundigen: Ob der- ſelbe Geſchaͤffte loß Eckarth ihn zu beſuchen vergoͤnnen wolte: Der Commendante ſchickte einen Lieutenant mit Gottharten die aber E- ckarthen der nicht weit mehr von des Commen- danten Quartier war begegneten und des Com- mendanten Entpfehl vermeldeten, der Lieute- nant lieff eilends zuruͤck und meldete Eckarths Ankunfft an, der Obriſte raffelte ſich ſo gut er in dieſer Ubereilung kunte, zuſammen; er war kaum an die Thuͤre kommen, war auch Eckarth gegenwaͤrtig. Der Obriſte ſagte mein Patron hat gar ſchnelle Ordres, worauff ſie einander embrasſirten und beyderſeits in das Zimmer ſich verfuͤgten. Der Obriſte bath umb Ver- zeihung, daß er ihn ihm haͤtte voꝛkommen laſſen. Eckarth aber verſetzte: Gleiche Bruͤder, gleich Gewaͤhr; worauff er ſich Zunoͤthigung wegen ſetzte; Der Obriſte ließ einige Erfriſchung Auf- tragen, und nach Verweilung einer Stunde, nahm Eckarth nach Anerwuͤntſchung alles Vergnuͤgens ſein Adieu. Wie er nach Hau- ſe gelangte, ließ er Andreas den Lehn-Kutſcher beſtellen, und was er noͤthig hatte anſchaffen, und fuhren den andern Tag in aller Fruͤhe den Sauerbrunn zu, woſelbſt ſie in Accompagni- rung Ettners den Sauerbrunn truncken, das
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gieng ab: Eckarth ſchickte Gottharten zum
Commendanten ſich zu erkundigen: Ob der-
ſelbe Geſchaͤffte loß Eckarth ihn zu beſuchen
vergoͤnnen wolte: Der Commendante ſchickte
einen Lieutenant mit Gottharten die aber E-
ckarthen der nicht weit mehr von des Commen-
danten Quartier war begegneten und des Com-
mendanten Entpfehl vermeldeten, der Lieute-
nant lieff eilends zuruͤck und meldete Eckarths
Ankunfft an, der Obriſte raffelte ſich ſo gut er
in dieſer Ubereilung kunte, zuſammen; er war
kaum an die Thuͤre kommen, war auch Eckarth
gegenwaͤrtig. Der Obriſte ſagte mein Patron
hat gar ſchnelle Ordres, worauff ſie einander
embrasſirten und beyderſeits in das Zimmer
ſich verfuͤgten. Der Obriſte bath umb Ver-
zeihung, daß er ihn ihm haͤtte voꝛkommen laſſen.
Eckarth aber verſetzte: Gleiche Bruͤder, gleich
Gewaͤhr; worauff er ſich Zunoͤthigung wegen
ſetzte; Der Obriſte ließ einige Erfriſchung Auf-
tragen, und nach Verweilung einer Stunde,
nahm Eckarth nach Anerwuͤntſchung alles
Vergnuͤgens ſein Adieu. Wie er nach Hau-
ſe gelangte, ließ er Andreas den Lehn-Kutſcher
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/877>, abgerufen am 22.11.2024.
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