de: Wie so früh, der Lieutenant nachdem er sein Gratulatorium abgeleget hatte, sprach: Ew. Excellenz entpfiehlet sich mein Obrister und Commendante dieser Stadt Dienst-schul- digst, und wird bey hoch-geneigter Erlaubniß gegen Eilff Uhr seine Devoirs abzulegen Per- sönlich erscheinen, nicht zweifelnde: Dieselben werden seinem Ansuchung, so dann sie in seinen Garten zu begleiten zu lassen, und mit ihnen mit einer Soldaten-Kost Groß-günstig verlieb zu nehmen. Eckarth replicirte, Monsieur der- selbe geliebe den Herrn Obristen nach meiner Dienst-Schuldigkeit Vermeldung, zu hinter- bringen, daß ich als ein Diener von ihnen deren Begehren und Verlangen nicht entgegen leben werde. Nur ist mir leid, daß meinen Entschluß nach, ich wie ich wohl solte mich nicht werde auf- führen können. Wormit der Lieutenant nach gemachten Reverenz abgieng und den O- bristen Eckarths Antwort hinterbrachte. Umb zehen Uhr kam Ettner aus dem Sauerbru[n]n und beluchte unsere Reisende: Eckarth, nach- demer ihn empfangen, sagte zu ihm, Monsieur Ettner, ich habe ihn auf ein Gerichte Gerne-se- hen invitirt, er wird dieweil mit meinen Herren Söhnen sich divertiren, denn ich bey hiesigen Herrn Commendanten zu Mittag essen werde. Ettner replicirte, ich werde meinen Patron mit
beglei-
de: Wie ſo fruͤh, der Lieutenant nachdem er ſein Gratulatorium abgeleget hatte, ſprach: Ew. Excellenz entpfiehlet ſich mein Obriſter und Commendante dieſer Stadt Dienſt-ſchul- digſt, und wird bey hoch-geneigter Erlaubniß gegen Eilff Uhr ſeine Devoirs abzulegen Per- ſoͤnlich erſcheinen, nicht zweifelnde: Dieſelben werden ſeinem Anſuchung, ſo dann ſie in ſeinen Garten zu begleiten zu laſſen, und mit ihnen mit einer Soldaten-Koſt Groß-guͤnſtig verlieb zu nehmen. Eckarth replicirte, Monſieur der- ſelbe geliebe den Herrn Obriſten nach meiner Dienſt-Schuldigkeit Vermeldung, zu hinter- bringen, daß ich als ein Diener von ihnen deren Begehren und Verlangen nicht entgegen leben werde. Nur iſt mir leid, daß meinen Entſchluß nach, ich wie ich wohl ſolte mich nicht werde auf- fuͤhren koͤnnen. Wormit der Lieutenant nach gemachten Reverenz abgieng und den O- briſten Eckarths Antwort hinterbrachte. Umb zehen Uhr kam Ettner aus dem Sauerbru[n]n und beluchte unſere Reiſende: Eckarth, nach- demer ihn empfangen, ſagte zu ihm, Monſieur Ettner, ich habe ihn auf ein Gerichte Gerne-ſe- hen invitirt, er wird dieweil mit meinen Herren Soͤhnen ſich divertiren, denn ich bey hieſigen Herrn Commendanten zu Mittag eſſen werde. Ettner replicirte, ich werde meinen Patron mit
beglei-
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de: Wie ſo fruͤh, der Lieutenant nachdem er
ſein Gratulatorium abgeleget hatte, ſprach:
Ew. Excellenz entpfiehlet ſich mein Obriſter
und Commendante dieſer Stadt Dienſt-ſchul-
digſt, und wird bey hoch-geneigter Erlaubniß
gegen Eilff Uhr ſeine Devoirs abzulegen Per-
ſoͤnlich erſcheinen, nicht zweifelnde: Dieſelben
werden ſeinem Anſuchung, ſo dann ſie in ſeinen
Garten zu begleiten zu laſſen, und mit ihnen
mit einer Soldaten-Koſt Groß-guͤnſtig verlieb
zu nehmen. Eckarth replicirte, Monſieur der-
ſelbe geliebe den Herrn Obriſten nach meiner
Dienſt-Schuldigkeit Vermeldung, zu hinter-
bringen, daß ich als ein Diener von ihnen deren
Begehren und Verlangen nicht entgegen leben
werde. Nur iſt mir leid, daß meinen Entſchluß
nach, ich wie ich wohl ſolte mich nicht werde auf-
fuͤhren koͤnnen. Wormit der Lieutenant
nach gemachten Reverenz abgieng und den O-
briſten Eckarths Antwort hinterbrachte. Umb
zehen Uhr kam Ettner aus dem Sauerbrunn
und beluchte unſere Reiſende: Eckarth, nach-
demer ihn empfangen, ſagte zu ihm, Monſieur
Ettner, ich habe ihn auf ein Gerichte Gerne-ſe-
hen invitirt, er wird dieweil mit meinen Herren
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 854. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/870>, abgerufen am 22.11.2024.
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