sen verursachet, daß in währender Cur zum öff- tern drey biß vier Tage, bey manchen wohl acht und mehr Tage, nachdem die Bilis extravasata wenig oder viel ist, welches Brennen mit Aufle- gung eines reinen Tüchleins, oder an statt dessen mit Lesch- oder grau Pappier, gemindert wird. Zuweilen aber selten (zumahln wann man den Säuerling Hauffen-weise anfänglich in sich schüttet) causirt er einen Vomitum und Erbre- chen, wie auch bey denen die ob seinen Vitrioli- schen Geschmack einen Eckel haben, wormit mein Patron vor dieses mahl sich hoch-geneigt con- tentire, wie ich denn zu anfahender Cur glückli- chen Success anerwüntsche. Eckarth fragte: Ob er zuvor purgiren müste, oder so bald auch ohne dieses das Trincken abheben könte? Der Me- dicus antwortete: Das Purganz bereitet dem Säuerling den Weg, daß er seine Operation leichter ausüben kan. Wohlan denn! ver- setzte Eckarth, so wollen wir Morgen geliebts GOtt den Prodromum voran schicken, und so dann des Herrn Doctoris Rath folgen, mit Bit- te Morgen wann es seyn kan, uns dessen Gegen- wart wieder zu gönnen, welches ihnen der Me- dicus zu thun versprach. Jm Weg-gehen gab ihm Eckarth ein Gratial, wovor der Medicus sich bedanckte. Den Tag darauff nahmen E- ckarth, Siegfried und Gotthart ein gelindes
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ſen verurſachet, daß in waͤhrender Cur zum oͤff- tern drey biß vier Tage, bey manchen wohl acht und mehr Tage, nachdem die Bilis extravaſata wenig oder viel iſt, welches Brennen mit Aufle- gung eines reinẽ Tuͤchleins, oder an ſtatt deſſen mit Leſch- oder grau Pappier, gemindert wird. Zuweilen aber ſelten (zumahln wann man den Saͤuerling Hauffen-weiſe anfaͤnglich in ſich ſchuͤttet) cauſirt er einen Vomitum und Erbre- chen, wie auch bey denen die ob ſeinen Vitrioli- ſchen Geſchmack einẽ Eckel haben, wormit mein Patron vor dieſes mahl ſich hoch-geneigt con- tentire, wie ich denn zu anfahender Cur gluͤckli- chen Succeſs anerwuͤntſche. Eckarth fragte: Ob er zuvor purgiren muͤſte, oder ſo bald auch ohne dieſes das Trincken abheben koͤnte? Der Me- dicus antwortete: Das Purganz bereitet dem Saͤuerling den Weg, daß er ſeine Operation leichter ausuͤben kan. Wohlan denn! ver- ſetzte Eckarth, ſo wollen wir Morgen geliebts GOtt den Prodromum voran ſchicken, und ſo dann des Herrn Doctoris Rath folgen, mit Bit- te Morgen wañ es ſeyn kan, uns deſſen Gegen- wart wieder zu goͤnnen, welches ihnen der Me- dicus zu thun verſprach. Jm Weg-gehen gab ihm Eckarth ein Gratial, wovor der Medicus ſich bedanckte. Den Tag darauff nahmen E- ckarth, Siegfried und Gotthart ein gelindes
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ſen verurſachet, daß in waͤhrender Cur zum oͤff-
tern drey biß vier Tage, bey manchen wohl acht
und mehr Tage, nachdem die Bilis extravaſata
wenig oder viel iſt, welches Brennen mit Aufle-
gung eines reinẽ Tuͤchleins, oder an ſtatt deſſen
mit Leſch- oder grau Pappier, gemindert wird.
Zuweilen aber ſelten (zumahln wann man den
Saͤuerling Hauffen-weiſe anfaͤnglich in ſich
ſchuͤttet) cauſirt er einen Vomitum und Erbre-
chen, wie auch bey denen die ob ſeinen Vitrioli-
ſchen Geſchmack einẽ Eckel haben, wormit mein
Patron vor dieſes mahl ſich hoch-geneigt con-
tentire, wie ich denn zu anfahender Cur gluͤckli-
chen Succeſs anerwuͤntſche. Eckarth fragte: Ob
er zuvor purgiren muͤſte, oder ſo bald auch ohne
dieſes das Trincken abheben koͤnte? Der Me-
dicus antwortete: Das Purganz bereitet dem
Saͤuerling den Weg, daß er ſeine Operation
leichter ausuͤben kan. Wohlan denn! ver-
ſetzte Eckarth, ſo wollen wir Morgen geliebts
GOtt den Prodromum voran ſchicken, und ſo
dann des Herrn Doctoris Rath folgen, mit Bit-
te Morgen wañ es ſeyn kan, uns deſſen Gegen-
wart wieder zu goͤnnen, welches ihnen der Me-
dicus zu thun verſprach. Jm Weg-gehen gab
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/819>, abgerufen am 22.11.2024.
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