Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

ptembris inclusive, wer ihn aber benöthigt ist,
kan ihn auch in Winter, entweder wie er ist, o-
der gewärmt, in der warmen Stuben trincken.
Eckarth versetzte, der Brunn wird der Krebse
Arth an ihn haben, weil er nur in denen Mona-
then deren Nahmen kein R. haben gleich ihnen
am besten ist, weil ich mich auch erinnere, daß
Monsieur Ettner zum offtern umb diese Zeit in
Eger sich einfindet, möchte ich von den Herrn
Doctor Nachricht haben ob ihme nicht wissend
wäre, daß er dieses Jahr sie besuchen würde?
Der Medicus antwortete: Er hat wohl vor ei-
nigen Wochen gute Freunde salutiret, und ih-
nen seine Ankunfft zu wissen gethan, daß also er
vermuthlich, (wo ihn nicht was nöthigers auff-
hält) uns seine Gegenwart zeigen wird, sonsten
ist sein Usuel, daß er sich zuvor einige Tage im
Bade-Hause divertirt und verweilet, ehe er uns
in der Stadt besucht. Eckarth fragte den Me-
dicum,
ob man denn jetzo den Säuerling auch
euserlich zum Baden brauchte? weil er von ihm
von einen Bade-Hause hörte? Der Medicus
sprach: Ob wohln man schon ehmahliger Zeit
den Säuerling euserlich zum Abwaschen, und
Fuß-Bädern gebraucht hat, so hat doch Mon-
sieur
Ettner solchen Gebrauch weiter exten-
dir
t, vorzeigend, daß dergleichen Baden des gan-
tzen Leibes gemessener Arth nach grossen Nutzen

schaf-
D d d 5

ptembris incluſive, wer ihn aber benoͤthigt iſt,
kan ihn auch in Winter, entweder wie er iſt, o-
der gewaͤrmt, in der warmen Stuben trincken.
Eckarth verſetzte, der Brunn wird der Krebſe
Arth an ihn haben, weil er nur in denen Mona-
then deren Nahmen kein R. haben gleich ihnen
am beſten iſt, weil ich mich auch erinnere, daß
Monſieur Ettner zum offtern umb dieſe Zeit in
Eger ſich einfindet, moͤchte ich von den Herrn
Doctor Nachricht haben ob ihme nicht wiſſend
waͤre, daß er dieſes Jahr ſie beſuchen wuͤrde?
Der Medicus antwortete: Er hat wohl vor ei-
nigen Wochen gute Freunde ſalutiret, und ih-
nen ſeine Ankunfft zu wiſſen gethan, daß alſo er
vermuthlich, (wo ihn nicht was noͤthigers auff-
haͤlt) uns ſeine Gegenwart zeigen wird, ſonſten
iſt ſein Uſuel, daß er ſich zuvor einige Tage im
Bade-Hauſe divertirt und verweilet, ehe er uns
in der Stadt beſucht. Eckarth fragte den Me-
dicum,
ob man denn jetzo den Saͤuerling auch
euſerlich zum Baden brauchte? weil er von ihm
von einen Bade-Hauſe hoͤrte? Der Medicus
ſprach: Ob wohln man ſchon ehmahliger Zeit
den Saͤuerling euſerlich zum Abwaſchen, und
Fuß-Baͤdern gebraucht hat, ſo hat doch Mon-
ſieur
Ettner ſolchen Gebrauch weiter exten-
dir
t, voꝛzeigend, daß dergleichen Baden des gan-
tzen Leibes gemeſſener Arth nach groſſen Nutzen

ſchaf-
D d d 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0809" n="793"/><hi rendition="#aq">ptembris inclu&#x017F;ive,</hi> wer ihn aber beno&#x0364;thigt i&#x017F;t,<lb/>
kan ihn auch in Winter, entweder wie er i&#x017F;t, o-<lb/>
der gewa&#x0364;rmt, in der warmen Stuben trincken.<lb/>
Eckarth ver&#x017F;etzte, der Brunn wird der Kreb&#x017F;e<lb/>
Arth an ihn haben, weil er nur in denen Mona-<lb/>
then deren Nahmen kein <hi rendition="#aq">R.</hi> haben gleich ihnen<lb/>
am be&#x017F;ten i&#x017F;t, weil ich mich auch erinnere, daß<lb/><hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur</hi> Ettner zum offtern umb die&#x017F;e Zeit in<lb/>
Eger &#x017F;ich einfindet, mo&#x0364;chte ich von den Herrn<lb/><hi rendition="#aq">Doctor</hi> Nachricht haben ob ihme nicht wi&#x017F;&#x017F;end<lb/>
wa&#x0364;re, daß er die&#x017F;es Jahr &#x017F;ie be&#x017F;uchen wu&#x0364;rde?<lb/>
Der <hi rendition="#aq">Medicus</hi> antwortete: Er hat wohl vor ei-<lb/>
nigen Wochen gute Freunde <hi rendition="#aq">&#x017F;alutir</hi>et, und ih-<lb/>
nen &#x017F;eine Ankunfft zu wi&#x017F;&#x017F;en gethan, daß al&#x017F;o er<lb/>
vermuthlich, (wo ihn nicht was no&#x0364;thigers auff-<lb/>
ha&#x0364;lt) uns &#x017F;eine Gegenwart zeigen wird, &#x017F;on&#x017F;ten<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ein <hi rendition="#aq">U&#x017F;uel,</hi> daß er &#x017F;ich zuvor einige Tage im<lb/>
Bade-Hau&#x017F;e <hi rendition="#aq">divertir</hi>t und verweilet, ehe er uns<lb/>
in der Stadt be&#x017F;ucht. Eckarth fragte den <hi rendition="#aq">Me-<lb/>
dicum,</hi> ob man denn jetzo den Sa&#x0364;uerling auch<lb/>
eu&#x017F;erlich zum Baden brauchte? weil er von ihm<lb/>
von einen Bade-Hau&#x017F;e ho&#x0364;rte? Der <hi rendition="#aq">Medicus</hi><lb/>
&#x017F;prach: Ob wohln man &#x017F;chon ehmahliger Zeit<lb/>
den Sa&#x0364;uerling eu&#x017F;erlich zum Abwa&#x017F;chen, und<lb/>
Fuß-Ba&#x0364;dern gebraucht hat, &#x017F;o hat doch <hi rendition="#aq">Mon-<lb/>
&#x017F;ieur</hi> Ettner &#x017F;olchen Gebrauch weiter <hi rendition="#aq">exten-<lb/>
dir</hi>t, vo&#xA75B;zeigend, daß dergleichen Baden des gan-<lb/>
tzen Leibes geme&#x017F;&#x017F;ener Arth nach gro&#x017F;&#x017F;en Nutzen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d d 5</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chaf-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[793/0809] ptembris incluſive, wer ihn aber benoͤthigt iſt, kan ihn auch in Winter, entweder wie er iſt, o- der gewaͤrmt, in der warmen Stuben trincken. Eckarth verſetzte, der Brunn wird der Krebſe Arth an ihn haben, weil er nur in denen Mona- then deren Nahmen kein R. haben gleich ihnen am beſten iſt, weil ich mich auch erinnere, daß Monſieur Ettner zum offtern umb dieſe Zeit in Eger ſich einfindet, moͤchte ich von den Herrn Doctor Nachricht haben ob ihme nicht wiſſend waͤre, daß er dieſes Jahr ſie beſuchen wuͤrde? Der Medicus antwortete: Er hat wohl vor ei- nigen Wochen gute Freunde ſalutiret, und ih- nen ſeine Ankunfft zu wiſſen gethan, daß alſo er vermuthlich, (wo ihn nicht was noͤthigers auff- haͤlt) uns ſeine Gegenwart zeigen wird, ſonſten iſt ſein Uſuel, daß er ſich zuvor einige Tage im Bade-Hauſe divertirt und verweilet, ehe er uns in der Stadt beſucht. Eckarth fragte den Me- dicum, ob man denn jetzo den Saͤuerling auch euſerlich zum Baden brauchte? weil er von ihm von einen Bade-Hauſe hoͤrte? Der Medicus ſprach: Ob wohln man ſchon ehmahliger Zeit den Saͤuerling euſerlich zum Abwaſchen, und Fuß-Baͤdern gebraucht hat, ſo hat doch Mon- ſieur Ettner ſolchen Gebrauch weiter exten- dirt, voꝛzeigend, daß dergleichen Baden des gan- tzen Leibes gemeſſener Arth nach groſſen Nutzen ſchaf- D d d 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/809
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 793. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/809>, abgerufen am 22.11.2024.