WEil nun Bisantora eine Stadt von grosser Consideration war, so wohl ihrer Schönheit als der dahingelegten Reichs-Ver- sammlung wegen; hielten sich unsere Reisende daselbst in goldenen Creutz auf 8. Tage lang, umb alles Merckwürdige in Au- genschein zu nehmen auf, währender Verwei- lung kam ein Brief aus Nilza an Eckarthen von Ignatio Vierling, ihren daselbst gewesenen Wirthe. Der sich wegen wieder erlangter Ge- sundheit seiner Ehe-Liebsten gegen Eckarthen zu tausendmahl bedanckte, beynebenst lag in den Brief ein Wechsel-Zettel auf 100. Ducaten in specie an Herrn Otto Bührens Kauff-Herrn in Bisantora, bey Empfang ohne Nachsicht zu zahlen, zugleich mit berichtende, daß den andern Tag nach seiner Abreise von denen Räubern die Ducaten E. E. Rath, und von ihnen ihm solche ohn einiges Entgeld an Herr Eckarthen abzu- senden übergeben worden. Eckarth nach em- pfangenen Gelde nahm 50. Ducaten, und ließ sie durch gemeldeten Kauff-Herrn, weiln er sei- ne Correspondenz nach Venedig hatte, per Wechsel an Rusilio übermachen, wobey er zu- gleich seine Obligation der von ihm ihme vor- gelehnten 100. Rthlr. mit einschloß, nebenst Vermeldung, welcher gestalt er wieder zu sei-
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WEil nun Biſantora eine Stadt von groſſer Conſideration war, ſo wohl ihrer Schoͤnheit als der dahingelegten Reichs-Ver- ſammlung wegen; hielten ſich unſere Reiſende daſelbſt in goldenen Creutz auf 8. Tage lang, umb alles Merckwuͤrdige in Au- genſchein zu nehmen auf, waͤhrender Verwei- lung kam ein Brief aus Nilza an Eckarthen von Ignatio Vierling, ihren daſelbſt geweſenen Wirthe. Der ſich wegen wieder erlangter Ge- ſundheit ſeiner Ehe-Liebſten gegen Eckarthen zu tauſendmahl bedanckte, beynebenſt lag in den Brief ein Wechſel-Zettel auf 100. Ducaten in ſpecie an Herrn Otto Buͤhrens Kauff-Herrn in Biſantora, bey Empfang ohne Nachſicht zu zahlen, zugleich mit berichtende, daß den andern Tag nach ſeiner Abreiſe von denen Raͤubern die Ducaten E. E. Rath, und von ihnen ihm ſolche ohn einiges Entgeld an Herr Eckarthen abzu- ſenden uͤbergeben worden. Eckarth nach em- pfangenen Gelde nahm 50. Ducaten, und ließ ſie durch gemeldeten Kauff-Herrn, weiln er ſei- ne Correſpondenz nach Venedig hatte, per Wechſel an Ruſilio uͤbermachen, wobey er zu- gleich ſeine Obligation der von ihm ihme vor- gelehnten 100. Rthlr. mit einſchloß, nebenſt Vermeldung, welcher geſtalt er wieder zu ſei-
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WEil nun Biſantora eine Stadt
von groſſer Conſideration war,
ſo wohl ihrer Schoͤnheit als der
dahingelegten Reichs-Ver-
ſammlung wegen; hielten ſich
unſere Reiſende daſelbſt in goldenen Creutz auf
8. Tage lang, umb alles Merckwuͤrdige in Au-
genſchein zu nehmen auf, waͤhrender Verwei-
lung kam ein Brief aus Nilza an Eckarthen
von Ignatio Vierling, ihren daſelbſt geweſenen
Wirthe. Der ſich wegen wieder erlangter Ge-
ſundheit ſeiner Ehe-Liebſten gegen Eckarthen
zu tauſendmahl bedanckte, beynebenſt lag in den
Brief ein Wechſel-Zettel auf 100. Ducaten in
ſpecie an Herrn Otto Buͤhrens Kauff-Herrn
in Biſantora, bey Empfang ohne Nachſicht zu
zahlen, zugleich mit berichtende, daß den andern
Tag nach ſeiner Abreiſe von denen Raͤubern die
Ducaten E. E. Rath, und von ihnen ihm ſolche
ohn einiges Entgeld an Herr Eckarthen abzu-
ſenden uͤbergeben worden. Eckarth nach em-
pfangenen Gelde nahm 50. Ducaten, und ließ
ſie durch gemeldeten Kauff-Herrn, weiln er ſei-
ne Correſpondenz nach Venedig hatte, per
Wechſel an Ruſilio uͤbermachen, wobey er zu-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/778>, abgerufen am 22.11.2024.
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