de gantz verbunden lebe, so werde ich bey jetziger Continuation fast eine tägliche Erinnerung haben meiner Schuldigkeit biß zur Erfüllung stetsingedenck zu leben, womit druckte er den U- berbringer zwey Ducaten in die Hand, der nach einiger Wegerung sich wieder zurück begab. Den andern Tag ehe noch Eckarth ausfuhr, schickte er Gottharten ins Kloster mit wieder- holter Dancksagung, der denn von Praelaten ei- nen Wuntsch zu glücklicher Reise zurück brach- te, wornach Eckarth und die Seinigen in GOt- tes Nahmen ihre Reise fortsetzten, gelangten den dritten Tag darauf früh um 8. Uhr in Gar- pa an, und kehreten in ihrer alten Herberge wie- der ein. Da denn der Wirth den Schlüssel ü- berbrachte und nach aufgeschlossenen Zimmer mit unsern Reisenden eingieng, sagende: Mein Patron werden alles wie sie es verlassen haben ohne Rügung finden, machte eine Complimen- te und gieng seiner Wege zurück: Eine halbe Stunde vor Mittag schickte der Graf Salanin seine Chaise mit Hauptmann Kronau, zu E- ckarrh, ließ ihn und die Seinigen bewillkommen und Eckarthen zum Mittags-Essen invitiren: Nach gemachten Complimenten setzte sich E- ckarth mit Kronau auff, und fuhren des Gene- rals Quartier zu, im Vorbeyfahren rührte die Hauptwache das Spiel und praesentirte das
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de gantz verbunden lebe, ſo werde ich bey jetziger Continuation faſt eine taͤgliche Erinnerung haben meiner Schuldigkeit biß zur Erfuͤllung ſtetsingedenck zu leben, womit druckte er den U- berbringer zwey Ducaten in die Hand, der nach einiger Wegerung ſich wieder zuruͤck begab. Den andern Tag ehe noch Eckarth ausfuhr, ſchickte er Gottharten ins Kloſter mit wieder- holter Danckſagung, der denn von Prælaten ei- nen Wuntſch zu gluͤcklicher Reiſe zuruͤck brach- te, wornach Eckarth und die Seinigen in GOt- tes Nahmen ihre Reiſe fortſetzten, gelangten den dritten Tag darauf fruͤh um 8. Uhr in Gar- pa an, und kehreten in ihrer alten Herberge wie- der ein. Da denn der Wirth den Schluͤſſel uͤ- berbrachte und nach aufgeſchloſſenen Zimmer mit unſern Reiſenden eingieng, ſagende: Mein Patron werden alles wie ſie es verlaſſen haben ohne Ruͤgung finden, machte eine Complimen- te und gieng ſeiner Wege zuruͤck: Eine halbe Stunde vor Mittag ſchickte der Graf Salanin ſeine Chaiſe mit Hauptmann Kronau, zu E- ckarrh, ließ ihn und die Seinigen bewillkommen und Eckarthen zum Mittags-Eſſen invitiren: Nach gemachten Complimenten ſetzte ſich E- ckarth mit Kronau auff, und fuhren des Gene- rals Quartier zu, im Vorbeyfahren ruͤhrte die Hauptwache das Spiel und præſentirte das
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de gantz verbunden lebe, ſo werde ich bey jetziger
Continuation faſt eine taͤgliche Erinnerung
haben meiner Schuldigkeit biß zur Erfuͤllung
ſtetsingedenck zu leben, womit druckte er den U-
berbringer zwey Ducaten in die Hand, der nach
einiger Wegerung ſich wieder zuruͤck begab.
Den andern Tag ehe noch Eckarth ausfuhr,
ſchickte er Gottharten ins Kloſter mit wieder-
holter Danckſagung, der denn von Prælaten ei-
nen Wuntſch zu gluͤcklicher Reiſe zuruͤck brach-
te, wornach Eckarth und die Seinigen in GOt-
tes Nahmen ihre Reiſe fortſetzten, gelangten
den dritten Tag darauf fruͤh um 8. Uhr in Gar-
pa an, und kehreten in ihrer alten Herberge wie-
der ein. Da denn der Wirth den Schluͤſſel uͤ-
berbrachte und nach aufgeſchloſſenen Zimmer
mit unſern Reiſenden eingieng, ſagende: Mein
Patron werden alles wie ſie es verlaſſen haben
ohne Ruͤgung finden, machte eine Complimen-
te und gieng ſeiner Wege zuruͤck: Eine halbe
Stunde vor Mittag ſchickte der Graf Salanin
ſeine Chaiſe mit Hauptmann Kronau, zu E-
ckarrh, ließ ihn und die Seinigen bewillkommen
und Eckarthen zum Mittags-Eſſen invitiren:
Nach gemachten Complimenten ſetzte ſich E-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/631>, abgerufen am 22.11.2024.
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