den muß/ sie sind auch die von denen Metallen und Mineralien durch Kunst ausgezogene und in eine Essenz gebrachte Artzeneyen am zuträg- lichsten. Siehet man doch an den aus gemei- nen ausgezogenen Schwefel-Balsam oder Bal- samus Sulphuris, was er in denen Lungensuch- ten wann er moderat genommen wird, vor gu- te Wirckung ausübet, geschweige der Balsamus e Sulphure Antimonii den Basilius Valentinus vor allen sonderlich rühmet, da er spricht: Die- sen Balsam in warmen Wein auf drey oder vier Tropffen in der Woche nicht mehr denn drey- mahl gebraucht, heilet die Lungensucht, vertrei- bet das Keichen und den schweren Athem, auch ist er nützlich zu gebrauchen in der Schwind- sucht, Seiten-Stechen, und wer mit einen dür- ren langwierigen Husten behafftet ist; NB. es muß aber dieser Antimonialische wie auch der gemeine Schwefel-Balsam, allezeit in warmen Wein oder einen andern warmen Vehiculo convenienti, nicht aber in einen kalten Liquore, (denn weil der Balsam in solchen nicht zertheilet wird, hänget er sich in Gaumen an, und verur- sachet einen gewaltsamen Husten) eingenom- men werden, Threnacker sprach: Jch halte, es sey der gemeine Schwefel, mit denen in andern Mineralien steckenden Schwefel einerley, nur daß einer reiner als der andere sey, nachdem er
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den muß/ ſie ſind auch die von denen Metallen und Mineralien durch Kunſt ausgezogene und in eine Eſſenz gebrachte Artzeneyen am zutraͤg- lichſten. Siehet man doch an den aus gemei- nen ausgezogenen Schwefel-Balſam oder Bal- ſamus Sulphuris, was er in denen Lungenſuch- ten wann er moderat genommen wird, vor gu- te Wirckung ausuͤbet, geſchweige der Balſamus e Sulphure Antimonii den Baſilius Valentinus vor allen ſonderlich ruͤhmet, da er ſpricht: Die- ſen Balſam in warmen Wein auf drey oder vier Tropffen in der Woche nicht mehr denn drey- mahl gebraucht, heilet die Lungenſucht, vertrei- bet das Keichen und den ſchweren Athem, auch iſt er nuͤtzlich zu gebrauchen in der Schwind- ſucht, Seiten-Stechen, und wer mit einen duͤr- ren langwierigen Huſten behafftet iſt; NB. es muß aber dieſer Antimonialiſche wie auch der gemeine Schwefel-Balſam, allezeit in warmen Wein oder einen andern warmen Vehiculo convenienti, nicht aber in einen kalten Liquore, (denn weil der Balſam in ſolchen nicht zertheilet wird, haͤnget er ſich in Gaumen an, und verur- ſachet einen gewaltſamen Huſten) eingenom- men werden, Threnacker ſprach: Jch halte, es ſey der gemeine Schwefel, mit denen in andern Mineralien ſteckenden Schwefel einerley, nur daß einer reiner als der andere ſey, nachdem er
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[510/0526]
den muß/ ſie ſind auch die von denen Metallen
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lichſten. Siehet man doch an den aus gemei-
nen ausgezogenen Schwefel-Balſam oder Bal-
ſamus Sulphuris, was er in denen Lungenſuch-
ten wann er moderat genommen wird, vor gu-
te Wirckung ausuͤbet, geſchweige der Balſamus
e Sulphure Antimonii den Baſilius Valentinus
vor allen ſonderlich ruͤhmet, da er ſpricht: Die-
ſen Balſam in warmen Wein auf drey oder vier
Tropffen in der Woche nicht mehr denn drey-
mahl gebraucht, heilet die Lungenſucht, vertrei-
bet das Keichen und den ſchweren Athem, auch
iſt er nuͤtzlich zu gebrauchen in der Schwind-
ſucht, Seiten-Stechen, und wer mit einen duͤr-
ren langwierigen Huſten behafftet iſt; NB. es
muß aber dieſer Antimonialiſche wie auch der
gemeine Schwefel-Balſam, allezeit in warmen
Wein oder einen andern warmen Vehiculo
convenienti, nicht aber in einen kalten Liquore,
(denn weil der Balſam in ſolchen nicht zertheilet
wird, haͤnget er ſich in Gaumen an, und verur-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/526>, abgerufen am 25.11.2024.
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