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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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gefleischten Teufel, welche mit der vermoderten
Auswerffung die Strahlen des Monden ver-
giften. Wann nun ihre Inficirung geschehen/ so
dann inficiren sie sich selbsten durch Anschau-
ung des Mondes in Gegen Schein per refle-
xionem,
dann suchen sie den Unschuldigen zu
schaden, und weiln die Kinder die Art an sich ha-
ben, daß sie alle Menschen, die freundlich mit ih-
nen umgehen, starck anzusehen pflegen, so em-
pfangen sie denn von diesen Basilißken das
Gifft, welches ihnen hernach vielerley Zufälle,
wo nicht offt den Tod verursachet, den Gifft a-
ber, welchen sie nicht lassen können/ schiessen er-
meldete Unholden in ein flammendes Feuer zu-
rück, daher siehet man daß dergleichen boßhaff-
tige Leuthe von denen Strahlen die aus dem
Feuer in dieser Arbeit gegen sie schiessen, ihnen
so dann rothe trieffende Augen zu wege brin-
gen, daher solchen gezeichneten Vetteln gar
nicht zu trauen ist. Jst denn aber kein Mittel
von GOTT geschaffen, diesen Teufels-Volcke
zu begegnen? fragte die Generalin. Aller-
dinges Gnädige Frau, antwortete Siegfried.
Dieser Canalie zu begegnen, ist mir ein Gegen-
Mittel bekannt, daß man diese Unmenschen biß
auf den Tod martern, ja gar verbrennen kan,
weiln aber auch der Lufft, alles in dieselbe zu re-
den nicht zu trauen/ daß sie es nicht einen andern

der
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gefleiſchten Teufel, welche mit der vermoderten
Auswerffung die Strahlen des Monden ver-
giften. Wann nun ihre Inficirung geſchehen/ ſo
dann inficiren ſie ſich ſelbſten durch Anſchau-
ung des Mondes in Gegen Schein per refle-
xionem,
dann ſuchen ſie den Unſchuldigen zu
ſchaden, und weiln die Kinder die Art an ſich ha-
ben, daß ſie alle Menſchen, die freundlich mit ih-
nen umgehen, ſtarck anzuſehen pflegen, ſo em-
pfangen ſie denn von dieſen Baſilißken das
Gifft, welches ihnen hernach vielerley Zufaͤlle,
wo nicht offt den Tod verurſachet, den Gifft a-
ber, welchen ſie nicht laſſen koͤnnen/ ſchieſſen er-
meldete Unholden in ein flammendes Feuer zu-
ruͤck, daher ſiehet man daß dergleichen boßhaff-
tige Leuthe von denen Strahlen die aus dem
Feuer in dieſer Arbeit gegen ſie ſchieſſen, ihnen
ſo dann rothe trieffende Augen zu wege brin-
gen, daher ſolchen gezeichneten Vetteln gar
nicht zu trauen iſt. Jſt denn aber kein Mittel
von GOTT geſchaffen, dieſen Teufels-Volcke
zu begegnen? fragte die Generalin. Aller-
dinges Gnaͤdige Frau, antwortete Siegfried.
Dieſer Canalie zu begegnen, iſt mir ein Gegen-
Mittel bekannt, daß man dieſe Unmenſchen biß
auf den Tod martern, ja gar verbrennen kan,
weiln aber auch der Lufft, alles in dieſelbe zu re-
den nicht zu tꝛauen/ daß ſie es nicht einen andeꝛn

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[449/0465] gefleiſchten Teufel, welche mit der vermoderten Auswerffung die Strahlen des Monden ver- giften. Wann nun ihre Inficirung geſchehen/ ſo dann inficiren ſie ſich ſelbſten durch Anſchau- ung des Mondes in Gegen Schein per refle- xionem, dann ſuchen ſie den Unſchuldigen zu ſchaden, und weiln die Kinder die Art an ſich ha- ben, daß ſie alle Menſchen, die freundlich mit ih- nen umgehen, ſtarck anzuſehen pflegen, ſo em- pfangen ſie denn von dieſen Baſilißken das Gifft, welches ihnen hernach vielerley Zufaͤlle, wo nicht offt den Tod verurſachet, den Gifft a- ber, welchen ſie nicht laſſen koͤnnen/ ſchieſſen er- meldete Unholden in ein flammendes Feuer zu- ruͤck, daher ſiehet man daß dergleichen boßhaff- tige Leuthe von denen Strahlen die aus dem Feuer in dieſer Arbeit gegen ſie ſchieſſen, ihnen ſo dann rothe trieffende Augen zu wege brin- gen, daher ſolchen gezeichneten Vetteln gar nicht zu trauen iſt. Jſt denn aber kein Mittel von GOTT geſchaffen, dieſen Teufels-Volcke zu begegnen? fragte die Generalin. Aller- dinges Gnaͤdige Frau, antwortete Siegfried. Dieſer Canalie zu begegnen, iſt mir ein Gegen- Mittel bekannt, daß man dieſe Unmenſchen biß auf den Tod martern, ja gar verbrennen kan, weiln aber auch der Lufft, alles in dieſelbe zu re- den nicht zu tꝛauen/ daß ſie es nicht einen andeꝛn der F f

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/465>, abgerufen am 26.07.2024.