Ehrenfrieds Jungfer Tochter war, lieff sie die Stiegen ab, und indem sie in der Thür einander begegneten, fiel die Filinda der Sylvia umb den Halß, küsseten einander, und nach- dem sie die Filinda der Sylvien alle Begeben- heiten gestriges Tages erzehlet hatte, giengen sie beyderseits in Ehrenfrieds Lust-Zimmer, da denn als die Sylvia gantz leise an die Thüre stieß, Ehrenfried heraus zu ihr kam, welchen sie als ihren lieben Herrn Vater, des Landes Gewohnheit nach umb die Füsse fiel, einen glückseeligen Morgen anerwüntschte, er- wartende: was ihres Herrn Vaters Befehl wäre. Ehrenfried, nachdem er der Filinda ei- nen fröligen Morgen both, sagte er: Frey- müthige Filinda, wann dieselbe einen hoch-ge- schätzten Freund sehen will, ist ihrer Kühnheit schon erlaubet, Mülards und mein Nacht- Zimmer zu beschreiten, worauff Filinda sich in die Kammer begab, und nachdem sie aller- seits einen beglückten Morgen anerwüntschet, bey neben sich mit der lieb-werthen Edelmuth besprochen hatte, machte sie gegen Mülarden eine sonderliche Complimente, sagende: Al- lerliebstes Schwesterchen Edelmuth, gestrige Begierde deinen hoch-geachten Herrn Vetter zu sehen, halte ich, sey nicht zu tadeln, wann ich dir zu gestehen muß, daß die Achtbarkeit
eines
Ehrenfrieds Jungfer Tochter war, lieff ſie die Stiegen ab, und indem ſie in der Thuͤr einander begegneten, fiel die Filinda der Sylvia umb den Halß, kuͤſſeten einander, und nach- dem ſie die Filinda der Sylvien alle Begeben- heiten geſtriges Tages erzehlet hatte, giengen ſie beyderſeits in Ehrenfrieds Luſt-Zimmer, da denn als die Sylvia gantz leiſe an die Thuͤre ſtieß, Ehrenfried heraus zu ihr kam, welchen ſie als ihren lieben Herrn Vater, des Landes Gewohnheit nach umb die Fuͤſſe fiel, einen gluͤckſeeligen Morgen anerwuͤntſchte, er- wartende: was ihres Herrn Vaters Befehl waͤre. Ehrenfried, nachdem er der Filinda ei- nen froͤligen Morgen both, ſagte er: Frey- muͤthige Filinda, wann dieſelbe einen hoch-ge- ſchaͤtzten Freund ſehen will, iſt ihrer Kuͤhnheit ſchon erlaubet, Muͤlards und mein Nacht- Zimmer zu beſchreiten, worauff Filinda ſich in die Kammer begab, und nachdem ſie aller- ſeits einen begluͤckten Morgen anerwuͤntſchet, bey neben ſich mit der lieb-werthen Edelmuth beſprochen hatte, machte ſie gegen Muͤlarden eine ſonderliche Complimente, ſagende: Al- lerliebſtes Schweſterchen Edelmuth, geſtrige Begierde deinen hoch-geachten Herrn Vetter zu ſehen, halte ich, ſey nicht zu tadeln, wann ich dir zu geſtehen muß, daß die Achtbarkeit
eines
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Ehrenfrieds Jungfer Tochter war, lieff ſie
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einander begegneten, fiel die Filinda der Sylvia
umb den Halß, kuͤſſeten einander, und nach-
dem ſie die Filinda der Sylvien alle Begeben-
heiten geſtriges Tages erzehlet hatte, giengen
ſie beyderſeits in Ehrenfrieds Luſt-Zimmer, da
denn als die Sylvia gantz leiſe an die Thuͤre
ſtieß, Ehrenfried heraus zu ihr kam, welchen
ſie als ihren lieben Herrn Vater, des Landes
Gewohnheit nach umb die Fuͤſſe fiel, einen
gluͤckſeeligen Morgen anerwuͤntſchte, er-
wartende: was ihres Herrn Vaters Befehl
waͤre. Ehrenfried, nachdem er der Filinda ei-
nen froͤligen Morgen both, ſagte er: Frey-
muͤthige Filinda, wann dieſelbe einen hoch-ge-
ſchaͤtzten Freund ſehen will, iſt ihrer Kuͤhnheit
ſchon erlaubet, Muͤlards und mein Nacht-
Zimmer zu beſchreiten, worauff Filinda ſich
in die Kammer begab, und nachdem ſie aller-
ſeits einen begluͤckten Morgen anerwuͤntſchet,
bey neben ſich mit der lieb-werthen Edelmuth
beſprochen hatte, machte ſie gegen Muͤlarden
eine ſonderliche Complimente, ſagende: Al-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/45>, abgerufen am 24.11.2024.
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