auch das Ohr von den Unflat mit einen beqve- men Ohr-Löfflein saubern. Jch bedancke mich gegen den Herrn Bruder, versetzte der General, und werde ich mich vor glückseelig aestimiren, denselben noch lange hier zusehen. Nachdem sie noch von unterschiedenen Bege- benheiten discouriret hatten, nahm Eckarth vom General mit gehorsamen Danck Ab- schied. Unterdessen Eckarth bey dem Gene- ral sich verweilet hatte, hat GOtt der HErr der Wirthin in seinen Logiament einen jun- gen Sohn bescheret, als Eckarth nach Hause kam und die bona nova erfuhr, ließ er noch denselben Abend den Wirth durch Andreas Glück wüntschen. Der Wirth zur Danck- sagung bath Eckarthen den andern Tag zu Gevattern. Eckarth bedanckte sich gegen den Wirth zum besten und sprach: Mein Herr Sulezki, die Ehre welche er mir anthut, ist mir hertzlich lieb, allein was kan ich ihn oder den lieben Kinde mit der Zeit dienen, denn heute bin ich hier und morgen anderswo. Mein lieber Herr Wirth, er suche ihn einen andern beständigeren Freund, und ich werde meine Schuldigkeit so ablegen, als wenn ich selbsten gestanden wäre, so dann hat er seinen Kinde einen besseren Vortheil geschafft, doch lasse ich mir seine gute Zuneigung gefallen.
Hoch-
auch das Ohr von den Unflat mit einen beqve- men Ohr-Loͤfflein ſaubern. Jch bedancke mich gegen den Herrn Bruder, verſetzte der General, und werde ich mich vor gluͤckſeelig æſtimiren, denſelben noch lange hier zuſehen. Nachdem ſie noch von unterſchiedenen Bege- benheiten discouriret hatten, nahm Eckarth vom General mit gehorſamen Danck Ab- ſchied. Unterdeſſen Eckarth bey dem Gene- ral ſich verweilet hatte, hat GOtt der HErr der Wirthin in ſeinen Logiament einen jun- gen Sohn beſcheret, als Eckarth nach Hauſe kam und die bona nova erfuhr, ließ er noch denſelben Abend den Wirth durch Andreas Gluͤck wuͤntſchen. Der Wirth zur Danck- ſagung bath Eckarthen den andern Tag zu Gevattern. Eckarth bedanckte ſich gegen den Wirth zum beſten und ſprach: Mein Herr Sulezki, die Ehre welche er mir anthut, iſt mir hertzlich lieb, allein was kan ich ihn oder den lieben Kinde mit der Zeit dienen, denn heute bin ich hier und morgen anderswo. Mein lieber Herr Wirth, er ſuche ihn einen andern beſtaͤndigeren Freund, und ich werde meine Schuldigkeit ſo ablegen, als wenn ich ſelbſten geſtanden waͤre, ſo dann hat er ſeinen Kinde einen beſſeren Vortheil geſchafft, doch laſſe ich mir ſeine gute Zuneigung gefallen.
Hoch-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0370"n="354"/>
auch das Ohr von den Unflat mit einen beqve-<lb/>
men Ohr-Loͤfflein ſaubern. Jch bedancke<lb/>
mich gegen den Herrn Bruder, verſetzte der<lb/><hirendition="#aq">General,</hi> und werde ich mich vor gluͤckſeelig<lb/><hirendition="#aq">æſtimi</hi>ren, denſelben noch lange hier zuſehen.<lb/>
Nachdem ſie noch von unterſchiedenen Bege-<lb/>
benheiten <hirendition="#aq">discouri</hi>ret hatten, nahm Eckarth<lb/>
vom <hirendition="#aq">General</hi> mit gehorſamen Danck Ab-<lb/>ſchied. Unterdeſſen Eckarth bey dem <hirendition="#aq">Gene-<lb/>
ral</hi>ſich verweilet hatte, hat GOtt der HErr<lb/>
der Wirthin in ſeinen <hirendition="#aq">Logiament</hi> einen jun-<lb/>
gen Sohn beſcheret, als Eckarth nach Hauſe<lb/>
kam und die <hirendition="#aq">bona nova</hi> erfuhr, ließ er noch<lb/>
denſelben Abend den Wirth durch Andreas<lb/>
Gluͤck wuͤntſchen. Der Wirth zur Danck-<lb/>ſagung bath Eckarthen den andern Tag zu<lb/>
Gevattern. Eckarth bedanckte ſich gegen<lb/>
den Wirth zum beſten und ſprach: Mein<lb/>
Herr <hirendition="#aq">Sulezki,</hi> die Ehre welche er mir anthut,<lb/>
iſt mir hertzlich lieb, allein was kan ich ihn oder<lb/>
den lieben Kinde mit der Zeit dienen, denn<lb/>
heute bin ich hier und morgen anderswo.<lb/>
Mein lieber Herr Wirth, er ſuche ihn einen<lb/>
andern beſtaͤndigeren Freund, und ich werde<lb/>
meine Schuldigkeit ſo ablegen, als wenn ich<lb/>ſelbſten geſtanden waͤre, ſo dann hat er ſeinen<lb/>
Kinde einen beſſeren Vortheil geſchafft, doch<lb/>
laſſe ich mir ſeine gute Zuneigung gefallen.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Hoch-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[354/0370]
auch das Ohr von den Unflat mit einen beqve-
men Ohr-Loͤfflein ſaubern. Jch bedancke
mich gegen den Herrn Bruder, verſetzte der
General, und werde ich mich vor gluͤckſeelig
æſtimiren, denſelben noch lange hier zuſehen.
Nachdem ſie noch von unterſchiedenen Bege-
benheiten discouriret hatten, nahm Eckarth
vom General mit gehorſamen Danck Ab-
ſchied. Unterdeſſen Eckarth bey dem Gene-
ral ſich verweilet hatte, hat GOtt der HErr
der Wirthin in ſeinen Logiament einen jun-
gen Sohn beſcheret, als Eckarth nach Hauſe
kam und die bona nova erfuhr, ließ er noch
denſelben Abend den Wirth durch Andreas
Gluͤck wuͤntſchen. Der Wirth zur Danck-
ſagung bath Eckarthen den andern Tag zu
Gevattern. Eckarth bedanckte ſich gegen
den Wirth zum beſten und ſprach: Mein
Herr Sulezki, die Ehre welche er mir anthut,
iſt mir hertzlich lieb, allein was kan ich ihn oder
den lieben Kinde mit der Zeit dienen, denn
heute bin ich hier und morgen anderswo.
Mein lieber Herr Wirth, er ſuche ihn einen
andern beſtaͤndigeren Freund, und ich werde
meine Schuldigkeit ſo ablegen, als wenn ich
ſelbſten geſtanden waͤre, ſo dann hat er ſeinen
Kinde einen beſſeren Vortheil geſchafft, doch
laſſe ich mir ſeine gute Zuneigung gefallen.
Hoch-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/370>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.