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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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wahre unter denen vorgezeigten sey. Der Ge-
neral
bedancket sich gegen Eckarthen/ und läst
eine kalte Abend-Collation auftragen. Ob das
Abend-Essen dienlich sey oder nicht/ wird erör-
tert. Eckarth giebt den General ein Mittel vor
hitzige böse Augen und übles Gehör. Eckarth
nimmt von General nach Bedanckung vor er-
wiesene Gnade sein Adjeu. Eckarths Wirthin
geneset eines jungen Sohnes/ worzu ihr Eckarth
gratuliren läst. Der Wirth bittet Eckarthen zu
Gefattern/ Eckarths Raisonirung von den Ge-
fatter-Bitten/ wie auch von dem Gefatter-Es-
sen/ und von denen unnöthigen Unkosten und
Pracht/ welches die Leuthe auf solche Gastreyen
und andere Umbstände wenden. Unsere Reisen-
de resolviren sich vor das Thor spatzieren zu ge-
hen.

NAchdem unsere Compagnie sich
allda eine Wochen lang aufge-
halten hatten, und ihren Wech-
sel Herrn Ludwig Steuner, ih-
nen ein fein Logiament zu zuwei-
sen gebethen, weil sie willens wahren, den
Winter über in Garpa sich aufzuhalten, mie-
theten sie ihnen was sie bedurfften, und hatten
die Kost zugleich auch im Hause, weiln der
Wirth Tisch-Gänger hielt, nahmen sie von
den goldenen Stern-Wirth, nach guter Be-
zahlung ihren Abschied, und bezogen ihre ge-

mie-
wahre unter denen vorgezeigten ſey. Der Ge-
neral
bedancket ſich gegen Eckarthen/ und laͤſt
eine kalte Abend-Collation auftragen. Ob das
Abend-Eſſen dienlich ſey oder nicht/ wird eroͤr-
tert. Eckarth giebt den General ein Mittel vor
hitzige boͤſe Augen und uͤbles Gehoͤr. Eckarth
nimmt von General nach Bedanckung vor er-
wieſene Gnade ſein Adjeu. Eckarths Wirthin
geneſet eines jungen Sohnes/ worzu ihr Eckarth
gratuliren laͤſt. Der Wirth bittet Eckarthen zu
Gefattern/ Eckarths Raiſonirung von den Ge-
fatter-Bitten/ wie auch von dem Gefatter-Eſ-
ſen/ und von denen unnoͤthigen Unkoſten und
Pracht/ welches die Leuthe auf ſolche Gaſtreyen
und andere Umbſtaͤnde wenden. Unſere Reiſen-
de reſolviren ſich vor das Thor ſpatzieren zu ge-
hen.

NAchdem unſere Compagnie ſich
allda eine Wochen lang aufge-
halten hatten, und ihren Wech-
ſel Herrn Ludwig Steuner, ih-
nen ein fein Logiament zu zuwei-
ſen gebethen, weil ſie willens wahren, den
Winter uͤber in Garpa ſich aufzuhalten, mie-
theten ſie ihnen was ſie bedurfften, und hatten
die Koſt zugleich auch im Hauſe, weiln der
Wirth Tiſch-Gaͤnger hielt, nahmen ſie von
den goldenen Stern-Wirth, nach guter Be-
zahlung ihren Abſchied, und bezogen ihre ge-

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[312/0328] wahre unter denen vorgezeigten ſey. Der Ge- neral bedancket ſich gegen Eckarthen/ und laͤſt eine kalte Abend-Collation auftragen. Ob das Abend-Eſſen dienlich ſey oder nicht/ wird eroͤr- tert. Eckarth giebt den General ein Mittel vor hitzige boͤſe Augen und uͤbles Gehoͤr. Eckarth nimmt von General nach Bedanckung vor er- wieſene Gnade ſein Adjeu. Eckarths Wirthin geneſet eines jungen Sohnes/ worzu ihr Eckarth gratuliren laͤſt. Der Wirth bittet Eckarthen zu Gefattern/ Eckarths Raiſonirung von den Ge- fatter-Bitten/ wie auch von dem Gefatter-Eſ- ſen/ und von denen unnoͤthigen Unkoſten und Pracht/ welches die Leuthe auf ſolche Gaſtreyen und andere Umbſtaͤnde wenden. Unſere Reiſen- de reſolviren ſich vor das Thor ſpatzieren zu ge- hen. NAchdem unſere Compagnie ſich allda eine Wochen lang aufge- halten hatten, und ihren Wech- ſel Herrn Ludwig Steuner, ih- nen ein fein Logiament zu zuwei- ſen gebethen, weil ſie willens wahren, den Winter uͤber in Garpa ſich aufzuhalten, mie- theten ſie ihnen was ſie bedurfften, und hatten die Koſt zugleich auch im Hauſe, weiln der Wirth Tiſch-Gaͤnger hielt, nahmen ſie von den goldenen Stern-Wirth, nach guter Be- zahlung ihren Abſchied, und bezogen ihre ge- mie-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/328>, abgerufen am 18.05.2024.