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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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zu seiner Zeit, unter den glückseeligen Fürsten
von Leuenkron, von welchen er in der
Schlacht bey Moluda gefangen, und auf Pa-
role
wieder erlassen worden, mit Nahmen E-
ckarth zu unterschiedenen mahlen in besten ge-
dacht, und seine vortreffliche Thaten Him-
mel-hoch erhoben hat, auch zum offtern ge-
wüntscht, denselben vor seinen Ende noch ein-
mahl zu sprechen, wo ich nun an der Person
nicht fehle, so freue dich du alter Solucki, dei-
nen wahren, werthen und einigen Freund, der
deine Tochter von der Hand böser Buben,
welche ihr in einen Augenblick das Leben ver-
kürtzen wolten, tapffer-muthig errettet, nach
deinen Wuntsch ehestens zu sehen; indem er-
röthete die tapffere Solucka, und übergieng sie
eine kleine Ohnmacht: Eckarth ergrieff sie
bey der Hand, rieff ihr zu, nachdem er sie mit
ein wenig Schlag-Eßig, den er bey sich führ-
te/ bestrichen hatte; sagende: Schönste Fräu-
lein Solucka, sie entsetzen sich nicht, daß nach-
dem sie ihr Geschlechte verrathen, sie einiger
Gefahr lauffen sollen. So wohl als mir
GOtt die Gnade gegeben hat, sie aus der
Räuber Hand zu erretten, so gewiß wird sie
auch kein Frevler, bis zu Uberliefferung an ih-
ren Herrn Vater ihre Ehre antasten dörffen.
Aber mein tapfferes Fräulein, wofern von

der-

zu ſeiner Zeit, unter den gluͤckſeeligen Fuͤrſten
von Leuenkron, von welchen er in der
Schlacht bey Moluda gefangen, und auf Pa-
role
wieder erlaſſen worden, mit Nahmen E-
ckarth zu unterſchiedenen mahlen in beſten ge-
dacht, und ſeine vortreffliche Thaten Him-
mel-hoch erhoben hat, auch zum offtern ge-
wuͤntſcht, denſelben vor ſeinen Ende noch ein-
mahl zu ſprechen, wo ich nun an der Perſon
nicht fehle, ſo freue dich du alter Soluçki, dei-
nen wahren, werthen und einigen Freund, der
deine Tochter von der Hand boͤſer Buben,
welche ihr in einen Augenblick das Leben ver-
kuͤrtzen wolten, tapffer-muthig errettet, nach
deinen Wuntſch eheſtens zu ſehen; indem er-
roͤthete die tapffere Soluçka, und uͤbergieng ſie
eine kleine Ohnmacht: Eckarth ergrieff ſie
bey der Hand, rieff ihr zu, nachdem er ſie mit
ein wenig Schlag-Eßig, den er bey ſich fuͤhr-
te/ beſtrichen hatte; ſagende: Schoͤnſte Fraͤu-
lein Soluçka, ſie entſetzen ſich nicht, daß nach-
dem ſie ihr Geſchlechte verrathen, ſie einiger
Gefahr lauffen ſollen. So wohl als mir
GOtt die Gnade gegeben hat, ſie aus der
Raͤuber Hand zu erretten, ſo gewiß wird ſie
auch kein Frevler, bis zu Uberliefferung an ih-
ren Herrn Vater ihre Ehre antaſten doͤrffen.
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[237/0253] zu ſeiner Zeit, unter den gluͤckſeeligen Fuͤrſten von Leuenkron, von welchen er in der Schlacht bey Moluda gefangen, und auf Pa- role wieder erlaſſen worden, mit Nahmen E- ckarth zu unterſchiedenen mahlen in beſten ge- dacht, und ſeine vortreffliche Thaten Him- mel-hoch erhoben hat, auch zum offtern ge- wuͤntſcht, denſelben vor ſeinen Ende noch ein- mahl zu ſprechen, wo ich nun an der Perſon nicht fehle, ſo freue dich du alter Soluçki, dei- nen wahren, werthen und einigen Freund, der deine Tochter von der Hand boͤſer Buben, welche ihr in einen Augenblick das Leben ver- kuͤrtzen wolten, tapffer-muthig errettet, nach deinen Wuntſch eheſtens zu ſehen; indem er- roͤthete die tapffere Soluçka, und uͤbergieng ſie eine kleine Ohnmacht: Eckarth ergrieff ſie bey der Hand, rieff ihr zu, nachdem er ſie mit ein wenig Schlag-Eßig, den er bey ſich fuͤhr- te/ beſtrichen hatte; ſagende: Schoͤnſte Fraͤu- lein Soluçka, ſie entſetzen ſich nicht, daß nach- dem ſie ihr Geſchlechte verrathen, ſie einiger Gefahr lauffen ſollen. So wohl als mir GOtt die Gnade gegeben hat, ſie aus der Raͤuber Hand zu erretten, ſo gewiß wird ſie auch kein Frevler, bis zu Uberliefferung an ih- ren Herrn Vater ihre Ehre antaſten doͤrffen. Aber mein tapfferes Fraͤulein, wofern von der-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/253>, abgerufen am 25.11.2024.