Thee gekocht, wir mit besseren Nutzen trin- cken können. Jch errinnere mich, daß ein gros- ser König Glor-würdigen Andenckens und dessen Grosse, auf Einrathung derer Medi- corum an statt des Thee, die Veronica mit et- lichen Blümlein Centaur min. Tausend- gulden-Kraut oder ein wenig Wasser-Klee und etwas Zucker, auf gleiche Arth ihnen zu- richten lassen, und also gebrauchende, sich gar wohl darauff befunden haben: Etliche wol- len die Güte des Thees aus der Farbe des Wassers Urtheilen, sagende: Wann das Wasser grünlicht oder gelb-grünlicht fällt, wäre das ordinaire Thee gut. Das Thee de bois ist braun-roth &c. Siegfried bath nicht ungütig zu nehmen etwas vorzubrin- gen, so ihm anjetzo beyfiele. Eckarth sagte kei- nes Weges, Siegfried fuhr fort. Jch er- rinnere mich daß Monsr. Ettner in Praesentz unser etlicher Studiosorum zu unsern Profes- sor sagte: Der Herr Bruder versichere sich, daß unter denen Kräutern so viel mir wissend sind, dem Indianischen Thee am Geschmack, Coleur und viel besserer Wirckung gleiche, als die Acetosella oder Sauer-Klee, wann man dieses wo möglich vor der Sonnen Auf- gang sammlen kan, so lege man das Kraut von einander zwischen zwey Tücher, laß es an ei-
nen
Thee gekocht, wir mit beſſeren Nutzen trin- cken koͤnnen. Jch errinnere mich, daß ein groſ- ſer Koͤnig Glor-wuͤrdigen Andenckens und deſſen Groſſe, auf Einrathung derer Medi- corum an ſtatt des Thee, die Veronica mit et- lichen Bluͤmlein Centaur min. Tauſend- gulden-Kraut oder ein wenig Waſſer-Klee und etwas Zucker, auf gleiche Arth ihnen zu- richten laſſen, und alſo gebrauchende, ſich gar wohl darauff befunden haben: Etliche wol- len die Guͤte des Thees aus der Farbe des Waſſers Urtheilen, ſagende: Wann das Waſſer gruͤnlicht oder gelb-gruͤnlicht faͤllt, waͤre das ordinaire Thee gut. Das Thee de bois iſt braun-roth &c. Siegfried bath nicht unguͤtig zu nehmen etwas vorzubrin- gen, ſo ihm anjetzo beyfiele. Eckarth ſagte kei- nes Weges, Siegfried fuhr fort. Jch er- rinnere mich daß Monſr. Ettner in Præſentz unſer etlicher Studioſorum zu unſern Profeſ- ſor ſagte: Der Herr Bruder verſichere ſich, daß unter denen Kraͤutern ſo viel mir wiſſend ſind, dem Indianiſchen Thee am Geſchmack, Coleur und viel beſſerer Wirckung gleiche, als die Acetoſella oder Sauer-Klee, wann man dieſes wo moͤglich vor der Sonnen Auf- gang ſammlen kan, ſo lege man das Kraut von einander zwiſchen zwey Tuͤcher, laß es an ei-
nen
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0205"n="189"/><hirendition="#aq">Thee</hi> gekocht, wir mit beſſeren Nutzen trin-<lb/>
cken koͤnnen. Jch errinnere mich, daß ein groſ-<lb/>ſer Koͤnig Glor-wuͤrdigen Andenckens und<lb/>
deſſen Groſſe, auf Einrathung derer <hirendition="#aq">Medi-<lb/>
corum</hi> an ſtatt des <hirendition="#aq">Thee,</hi> die <hirendition="#aq">Veronica</hi> mit et-<lb/>
lichen Bluͤmlein <hirendition="#aq">Centaur min.</hi> Tauſend-<lb/>
gulden-Kraut oder ein wenig Waſſer-Klee<lb/>
und etwas Zucker, auf gleiche Arth ihnen zu-<lb/>
richten laſſen, und alſo gebrauchende, ſich gar<lb/>
wohl darauff befunden haben: Etliche wol-<lb/>
len die Guͤte des <hirendition="#aq">Thees</hi> aus der Farbe des<lb/>
Waſſers Urtheilen, ſagende: Wann das<lb/>
Waſſer gruͤnlicht oder gelb-gruͤnlicht faͤllt,<lb/>
waͤre das <hirendition="#aq">ordinair</hi>e <hirendition="#aq">Thee</hi> gut. Das <hirendition="#aq">Thee<lb/>
de bois</hi> iſt braun-roth <hirendition="#aq">&c.</hi> Siegfried bath<lb/>
nicht unguͤtig zu nehmen etwas vorzubrin-<lb/>
gen, ſo ihm anjetzo beyfiele. Eckarth ſagte kei-<lb/>
nes Weges, Siegfried fuhr fort. Jch er-<lb/>
rinnere mich daß <hirendition="#aq">Monſr.</hi> Ettner in <hirendition="#aq">Præſen</hi>tz<lb/>
unſer etlicher <hirendition="#aq">Studioſorum</hi> zu unſern <hirendition="#aq">Profeſ-<lb/>ſor</hi>ſagte: Der Herr Bruder verſichere ſich,<lb/>
daß unter denen Kraͤutern ſo viel mir wiſſend<lb/>ſind, dem <hirendition="#aq">Indiani</hi>ſchen <hirendition="#aq">Thee</hi> am Geſchmack,<lb/><hirendition="#aq">Coleur</hi> und viel beſſerer Wirckung gleiche,<lb/>
als die <hirendition="#aq">Acetoſella</hi> oder Sauer-Klee, wann<lb/>
man dieſes wo moͤglich vor der Sonnen Auf-<lb/>
gang ſammlen kan, ſo lege man das Kraut von<lb/>
einander zwiſchen zwey Tuͤcher, laß es an ei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nen</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[189/0205]
Thee gekocht, wir mit beſſeren Nutzen trin-
cken koͤnnen. Jch errinnere mich, daß ein groſ-
ſer Koͤnig Glor-wuͤrdigen Andenckens und
deſſen Groſſe, auf Einrathung derer Medi-
corum an ſtatt des Thee, die Veronica mit et-
lichen Bluͤmlein Centaur min. Tauſend-
gulden-Kraut oder ein wenig Waſſer-Klee
und etwas Zucker, auf gleiche Arth ihnen zu-
richten laſſen, und alſo gebrauchende, ſich gar
wohl darauff befunden haben: Etliche wol-
len die Guͤte des Thees aus der Farbe des
Waſſers Urtheilen, ſagende: Wann das
Waſſer gruͤnlicht oder gelb-gruͤnlicht faͤllt,
waͤre das ordinaire Thee gut. Das Thee
de bois iſt braun-roth &c. Siegfried bath
nicht unguͤtig zu nehmen etwas vorzubrin-
gen, ſo ihm anjetzo beyfiele. Eckarth ſagte kei-
nes Weges, Siegfried fuhr fort. Jch er-
rinnere mich daß Monſr. Ettner in Præſentz
unſer etlicher Studioſorum zu unſern Profeſ-
ſor ſagte: Der Herr Bruder verſichere ſich,
daß unter denen Kraͤutern ſo viel mir wiſſend
ſind, dem Indianiſchen Thee am Geſchmack,
Coleur und viel beſſerer Wirckung gleiche,
als die Acetoſella oder Sauer-Klee, wann
man dieſes wo moͤglich vor der Sonnen Auf-
gang ſammlen kan, ſo lege man das Kraut von
einander zwiſchen zwey Tuͤcher, laß es an ei-
nen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/205>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.