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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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chen Geleite ihren Weg weiter. Nach gesche-
henen Morgen-Gebet liessen unsere Reisende
etliche Morgen-Lieder hören, und nach deren
Endigung fieng Eckarth zu Ferdinanden an:
Mein Herr verzeihe Groß-G. daß ich an den-
selben eine freundliche Errinnerung thue sein
selbst eigenes Versprechen, wobey es gestern
verblieben, vor diesesmahl wiederumb anzu-
heben, uud nach Belieben zu endigen. Mei-
ne hoch-geehrte Herren antwortete Ferdi-
nand,
daß ich meinen gestrigen Discours ver-
folge, so findet sich unter denen Medicastris
ein Agyrta, Nahmens Daniel Silberstrick,
der unter allen andern den meisten Zulauff
hat, dieser war in den Dorffe Steinfeld in
Gebahrischen Fürstenthum gelegen, in seinen
jungen Jahren ein Kräuter- und Wurtzel-
Sammler, der, weiln ihn dieselben kenntlich
waren, er bey neben etwas lesen und ein we-
nig schreiben oder mit der Feder kritzeln kunte,
vermeynte er, es wäre schon genung zum Do-
ctor-
Handwerck, gieng hin, kauffte ihm des
Coleri Hauß-Buch, aus selbigen richtete er
allerhand Pulver von Kräutern, Wurtzeln
und Saamen zu, ließ ihme Büchsen drechseln,
strich die mit Farben an, und setzte sie auf den
Rechen oder Simbß, gab denen bey ihme
Hülff-suchenden von seinen Pulvern, dadurch

kam

chen Geleite ihren Weg weiter. Nach geſche-
henen Morgen-Gebet lieſſen unſere Reiſende
etliche Morgen-Lieder hoͤren, und nach deren
Endigung fieng Eckarth zu Ferdinanden an:
Mein Herr verzeihe Groß-G. daß ich an den-
ſelben eine freundliche Errinnerung thue ſein
ſelbſt eigenes Verſprechen, wobey es geſtern
verblieben, vor dieſesmahl wiederumb anzu-
heben, uud nach Belieben zu endigen. Mei-
ne hoch-geehrte Herren antwortete Ferdi-
nand,
daß ich meinen geſtrigen Discours ver-
folge, ſo findet ſich unter denen Medicaſtris
ein Agyrta, Nahmens Daniel Silberſtrick,
der unter allen andern den meiſten Zulauff
hat, dieſer war in den Dorffe Steinfeld in
Gebahriſchen Fuͤrſtenthum gelegen, in ſeinen
jungen Jahren ein Kraͤuter- und Wurtzel-
Sammler, der, weiln ihn dieſelben kenntlich
waren, er bey neben etwas leſen und ein we-
nig ſchreiben oder mit der Feder kritzeln kunte,
vermeynte er, es waͤre ſchon genung zum Do-
ctor-
Handwerck, gieng hin, kauffte ihm des
Coleri Hauß-Buch, aus ſelbigen richtete er
allerhand Pulver von Kraͤutern, Wurtzeln
und Saamen zu, ließ ihme Buͤchſen drechſeln,
ſtrich die mit Farben an, und ſetzte ſie auf den
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[175/0191] chen Geleite ihren Weg weiter. Nach geſche- henen Morgen-Gebet lieſſen unſere Reiſende etliche Morgen-Lieder hoͤren, und nach deren Endigung fieng Eckarth zu Ferdinanden an: Mein Herr verzeihe Groß-G. daß ich an den- ſelben eine freundliche Errinnerung thue ſein ſelbſt eigenes Verſprechen, wobey es geſtern verblieben, vor dieſesmahl wiederumb anzu- heben, uud nach Belieben zu endigen. Mei- ne hoch-geehrte Herren antwortete Ferdi- nand, daß ich meinen geſtrigen Discours ver- folge, ſo findet ſich unter denen Medicaſtris ein Agyrta, Nahmens Daniel Silberſtrick, der unter allen andern den meiſten Zulauff hat, dieſer war in den Dorffe Steinfeld in Gebahriſchen Fuͤrſtenthum gelegen, in ſeinen jungen Jahren ein Kraͤuter- und Wurtzel- Sammler, der, weiln ihn dieſelben kenntlich waren, er bey neben etwas leſen und ein we- nig ſchreiben oder mit der Feder kritzeln kunte, vermeynte er, es waͤre ſchon genung zum Do- ctor-Handwerck, gieng hin, kauffte ihm des Coleri Hauß-Buch, aus ſelbigen richtete er allerhand Pulver von Kraͤutern, Wurtzeln und Saamen zu, ließ ihme Buͤchſen drechſeln, ſtrich die mit Farben an, und ſetzte ſie auf den Rechen oder Simbß, gab denen bey ihme Huͤlff-ſuchenden von ſeinen Pulvern, dadurch kam

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/191>, abgerufen am 21.11.2024.