Sind manchmahl untern Meel auch spröde Kleyen/ Das Mengsel ist auch gut und bringt Gedeyen.
VII.
Ein schlechtes Krüstlein (Rindlein) Brod mit Saltz bestreuet/ Hat offt in Hungers-Noth mein Hertz er- freuet/ So wird mein grobes Brodt zu Mandel-Fladen/ Wann meine Seele steht in GOttes Gnaden.
Nach gesungener Arie gieng Eckarth zu seinen Arbeitern die von Felde kamen, indessen di- vertirten sich Gotthart und Siegfried in Garten mit allerhand Gesprächen. Nach welchen sie sich allerseits zur Ruhe begaben. Des andern Tages darauff gegen Abend, meldete sich der Ziegeuner gegebener Paroles nach, an, und wurde nach Anmeldung von Eckarthen, welcher sich mit Gotthart und Siegfrieden in Garten-Hause mit Musicali- schen Stückgen ergötzten, daselbst hinzukom- men geruffen. Als der Ziegeuner denen Herren einen glück-seeligen Abend aner- wünscht, und sich auf Eckarths Befehl gesetzt hatte, fragte ihn Eckarth: Nun, habt ihr
auch
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Sind manchmahl untern Meel auch ſproͤde Kleyen/ Das Mengſel iſt auch gut und bringt Gedeyen.
VII.
Ein ſchlechtes Kruͤſtlein (Rindlein) Brod mit Saltz beſtreuet/ Hat offt in Hungers-Noth mein Hertz er- freuet/ So wird mein grobes Brodt zu Mandel-Fladen/ Wann meine Seele ſteht in GOttes Gnaden.
Nach geſungener Arie gieng Eckarth zu ſeinen Arbeitern die von Felde kamen, indeſſen di- vertirten ſich Gotthart und Siegfried in Garten mit allerhand Geſpraͤchen. Nach welchen ſie ſich allerſeits zur Ruhe begaben. Des andern Tages darauff gegen Abend, meldete ſich der Ziegeuner gegebener Paroles nach, an, und wurde nach Anmeldung von Eckarthen, welcher ſich mit Gotthart und Siegfrieden in Garten-Hauſe mit Muſicali- ſchen Stuͤckgen ergoͤtzten, daſelbſt hinzukom- men geruffen. Als der Ziegeuner denen Herren einen gluͤck-ſeeligen Abend aner- wuͤnſcht, und ſich auf Eckarths Befehl geſetzt hatte, fragte ihn Eckarth: Nun, habt ihr
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Sind manchmahl untern Meel auch
ſproͤde Kleyen/
Das Mengſel iſt auch gut und
bringt Gedeyen.
VII.
Ein ſchlechtes Kruͤſtlein (Rindlein) Brod
mit Saltz beſtreuet/
Hat offt in Hungers-Noth mein Hertz er-
freuet/
So wird mein grobes Brodt zu
Mandel-Fladen/
Wann meine Seele ſteht in GOttes
Gnaden.
Nach geſungener Arie gieng Eckarth zu ſeinen
Arbeitern die von Felde kamen, indeſſen di-
vertirten ſich Gotthart und Siegfried in
Garten mit allerhand Geſpraͤchen. Nach
welchen ſie ſich allerſeits zur Ruhe begaben.
Des andern Tages darauff gegen Abend,
meldete ſich der Ziegeuner gegebener Paroles
nach, an, und wurde nach Anmeldung von
Eckarthen, welcher ſich mit Gotthart und
Siegfrieden in Garten-Hauſe mit Muſicali-
ſchen Stuͤckgen ergoͤtzten, daſelbſt hinzukom-
men geruffen. Als der Ziegeuner denen
Herren einen gluͤck-ſeeligen Abend aner-
wuͤnſcht, und ſich auf Eckarths Befehl geſetzt
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/147>, abgerufen am 05.05.2024.
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