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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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denen Frauens-Personen Taback zu schmau-
chen erlaubet wäre? Warumb nicht, wer-
theste Frau, denen Frauen fast noch eher als
denen Männern, weil ohne dem das Weibes-
Volck insgemein flüßiger und feuchter Com-
plexion
ist, als das Manns-Volck. Jch
halte doch wohl Filinda, versetzte Sophia, es ist
dein Ernst? Ja freylich, antwortete Filinda,
und warumb nicht! Jn Holl- und Engelland
wie ich gehöret habe, ladet das Frauenzimmer
das Manns-Volck wohl selbsten auf ein Pip-
gen Taback ein. Du sagtest ja werthestes
Schwesterchen zuvor, replicirte Sophia, du
woltest dich glückseelig schätzen, wann dein
Herr keinen Taback schmauchte: es ist nicht
allezeit mein Ernst was ich rede, antwortete
Filinda, ich muste ja meiner Frau Schwester
zu Liebe etwas vorbringen. So bist du mir
eine feine Frau, sagte Sophia, wann du aus
einem Munde kalt und warm blasen kanst.
Filinda versetzte/ warumb will es die Welt al-
so haben, wer unter denen Wölffen ist,
muß mit ihnen heulen. Jn dem sie ferner re-
den wolte, kam die abgegangene Gesellschafft
wieder in das Zimmer getreten, und nachdem
ein jedes von dem andern Abschied genommen,
nebenst freundlicher Dancksagung aller erzeig-
ten Höfligkeiten, eines dem andern eine ge-

sun-
G

denen Frauens-Perſonen Taback zu ſchmau-
chen erlaubet waͤre? Warumb nicht, wer-
theſte Frau, denen Frauen faſt noch eher als
denen Maͤnnern, weil ohne dem das Weibes-
Volck insgemein fluͤßiger und feuchter Com-
plexion
iſt, als das Manns-Volck. Jch
halte doch wohl Filinda, verſetzte Sophia, es iſt
dein Ernſt? Ja freylich, antwortete Filinda,
und warumb nicht! Jn Holl- und Engelland
wie ich gehoͤret habe, ladet das Frauenzimmer
das Manns-Volck wohl ſelbſten auf ein Pip-
gen Taback ein. Du ſagteſt ja wertheſtes
Schweſterchen zuvor, replicirte Sophia, du
wolteſt dich gluͤckſeelig ſchaͤtzen, wann dein
Herr keinen Taback ſchmauchte: es iſt nicht
allezeit mein Ernſt was ich rede, antwortete
Filinda, ich muſte ja meiner Frau Schweſter
zu Liebe etwas vorbringen. So biſt du mir
eine feine Frau, ſagte Sophia, wann du aus
einem Munde kalt und warm blaſen kanſt.
Filinda verſetzte/ warumb will es die Welt al-
ſo haben, wer unter denen Woͤlffen iſt,
muß mit ihnen heulen. Jn dem ſie ferner re-
den wolte, kam die abgegangene Geſellſchafft
wieder in das Zimmer getreten, und nachdem
ein jedes von dem andern Abſchied genommen,
nebenſt freundlicher Danckſagung aller erzeig-
ten Hoͤfligkeiten, eines dem andern eine ge-

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G
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[97/0113] denen Frauens-Perſonen Taback zu ſchmau- chen erlaubet waͤre? Warumb nicht, wer- theſte Frau, denen Frauen faſt noch eher als denen Maͤnnern, weil ohne dem das Weibes- Volck insgemein fluͤßiger und feuchter Com- plexion iſt, als das Manns-Volck. Jch halte doch wohl Filinda, verſetzte Sophia, es iſt dein Ernſt? Ja freylich, antwortete Filinda, und warumb nicht! Jn Holl- und Engelland wie ich gehoͤret habe, ladet das Frauenzimmer das Manns-Volck wohl ſelbſten auf ein Pip- gen Taback ein. Du ſagteſt ja wertheſtes Schweſterchen zuvor, replicirte Sophia, du wolteſt dich gluͤckſeelig ſchaͤtzen, wann dein Herr keinen Taback ſchmauchte: es iſt nicht allezeit mein Ernſt was ich rede, antwortete Filinda, ich muſte ja meiner Frau Schweſter zu Liebe etwas vorbringen. So biſt du mir eine feine Frau, ſagte Sophia, wann du aus einem Munde kalt und warm blaſen kanſt. Filinda verſetzte/ warumb will es die Welt al- ſo haben, wer unter denen Woͤlffen iſt, muß mit ihnen heulen. Jn dem ſie ferner re- den wolte, kam die abgegangene Geſellſchafft wieder in das Zimmer getreten, und nachdem ein jedes von dem andern Abſchied genommen, nebenſt freundlicher Danckſagung aller erzeig- ten Hoͤfligkeiten, eines dem andern eine ge- ſun- G

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/113>, abgerufen am 24.11.2024.